Beiträge von Speedy

    Es wurde schon öfter erwähnt, dass Richard Woodman in seiner Drinkwater-Reihe stets bemüht war, die Abenteuer seines Helden so historisch genau wie möglich zu gestalten, ohne dass die wahre Geschichte dadurch "verändert" wurde (siehe Ramage in der Schlacht von St. Vincent). In diesem Zusammenhang ist es natürlich ganz besonders ambitioniert, seinen Helden in die Schlacht von Trafalgar zu schicken, die ja so gut dokumentiert ist wie kaum eine andere Seeschlacht der Geschichte. Der Kniff, den Woodmann anwendet, ist so einfach wie genial. Statt ein fiktives Schiff mit in die Schlacht zu schicken, stellt er Captain Drinkwater auf das Achterdeck des feindlichen Flaggschiffs und lässt ihn von dort aus die Schlacht als Gefangenen verfolgen. Auch unser Master, der das Buch ja übersetzt hat, äußerste sich bewundernd über diesen Kunstgriff.

    Der Baltimore Schoner Ringle taucht ja am Ende von Band 16 erstmals auf und zu Beginn von Band 17 hat ihn Jack Aubrey von Heneage Dundas gewonnen.
    Dieser hatte ihn mit seinem Schiff von der Mannschaft verlassen entdeckt und aufgebracht. Das führt mich nun zu meiner Frage. Was ist die Ringle denn nun eigentlich, Prise oder Bergungsgut? Gelten für sie, falls es keine Prise ist, dieselben Regelungen hinsichtlich von Anteilen für die Besatzung wie für Prisen? Sicherlich musste doch Heneage Dundas seine Besatzung für den Spielverlust entschädigen, oder?

    Die letzte Zeit habe ich vor allem damit verbracht, meine Werfteinrichtung zu komplettieren, denn der "komplette" Werkzeugsatz besteht aus einer Zange, einem Schleifklotz mit etwas Schleifpapier, einer Feile und einer Pinzette, die man wohl auch als behalfsmäßiges Schneidwerkzeug nutzen soll.
    Hinzu kommt ein Pinsel, ein kleiner Klecks rote Farbe, ein kleines Töpfchen schwarze Farbe und ein größeres Töpfchen weiß.
    Zum Schneiden habe ich mir ein Cuttermesser zugelegt und als Arbeitsunterlage dient eine große Fliese. Außerdem habe ich mir Ponal Holzleim und Uhu Alleskleber gekauft. Damit bin ich zwar noch nicht komplett, aber für die ersten Schritte genügt es mir.


    Daneben ließ mir das Problem mit der Gestaltung der Decksbeplankung keine Ruhe. Diese Bleistiftlinien erschienen mir als die schlechteste aller Möglichkeiten, eine echte Beplankung fand ich als potentiell zu schwierig. Bei der Suche nach einer Lösung stieß ich auf ein Brettchen aus Abachi, das feine Nuten mit einem Abstand von 1 mm aufweist. Da ich irgendwann mal gelesen habe, die häufigste Plankenbreite im frühen 19. Jh. hätte um die 10 cm gelegen, würde das bei 1:100 perfekt passen.


    Also kaufte ich das Brettchen und schnitt es halbwegs passend zu.


    Nach etwas Schleifarbeit verleimte ich das Deck auf dem Rumpf. Da er zum Bug hin leicht ansteigt, musste ich die Wölbung etwas beschweren.


    Diese Veränderung zieht die nächste Veränderung direkt nach sich, denn mit dem aufgeleimten Deck ist das Schanzkleid nun 2 mm (20 cm in echt) zu niedrig. Also werde ich die Schanzkleider neu zuschneiden müssen. Vorher ist aber noch etwas Schleifen angesagt.

    Zitat von "Bonden"

    Die extended version zeigt diese Szenen - und ich bin bisher davon ausgegangen, dass es für jemanden, der sich diesem und sämtlichen Vorgängerforen mit Leib und Seele verschrieben hat, geradezu eine heilige Pflicht ist, sie zu besitzen, zu kennen und regelmäßig zu schauen. Offenbar ist das aber bei Dir nicht der Fall - ich bin ehrlich entsetzt, Speedy! :shock: Wir müssen reden, so geht das nicht, mal ehrlich! Stell Dir mal vor, da spricht Dich so ein junger, hoffnungsvoller Landlubber an und fragt, ob Padeen malen kann oder ob sich Maturin unter Deck je den Kopf gestoßen hat und wer der beste Tätowierer an Bord ist - und Du stehst da, glotzt ratlos Löcher in die Luft und erschütterst das Grundvertrauen eines jeden neuen Bo(a)rdkameraden in die Qualitäten des eifrigsten Mitgliedes hier! Nicht auszudenken! :shock:


    Ich bin zutiefst beschämt und werde vor dem Bo(a)rdkollektiv Selbstkritik üben. Zugleich übernehme ich die persönliche Verpflichtung, mir diesen Film schleunigst zuzulegen. :oops:


    Aga: Ein echter Einlauf kann nicht unangenehmer sein als von Admiral Bonden auf dem Achterdeck vor versammelter Mannschaft derart zusammengefaltet zu werden.

    Es ist schon toll, welche Erkenntnisse man mit der Beschäftigung mit einem Modell gewinnen kann. Als begeisterter Leser von Bauberichten geht es mir ganz ähnlich. Erst indem ich den Bau von Schiffsmodellen verfolgte, wurden mir die Verhältnisse an Bord und auch wo sich was befand, so richtig klar.

    Noch kann der Rumpf meines Modells ja selbstständig stehen, doch die Montage des Kiels wird zu den ersten Arbeitsschritten laut Anleitung gehören und dann seht er nicht mehr. Deshalb meine Frage an die Profis: Wie kann ich mir ohne größeren Aufwand eine Helling basteln, in der mein Modell einen sicheren Halt findet, bis es auf dem regulären Ständer befestigt wird?

    Mein Kompliment an ihre Ladyschaft.
    Ich hätte da mal noch eine Frage zum stehenden Gut. Werden bei Deiner Pinke die Masten nur durch die Wanten gehalten oder ist das nur ein vorübergehender Zustand, um die Segel besser anbringen zu können?