Beiträge von Phalarope

    Immer mit den Mitstreitern, die gehören in einer Serienverfilmung zum Hauptcast. ;)


    Nach vor einigen Monaten kam nun "Die Trommel schlug zum Streite" (ich habe die Ullstein-TB) mal wieder dran. Die Inhaltsangabe stimmt nicht so ganz (kein Verrat und kein "durchschlagen" nach Cartagena). Ramage hat schon Glück und die Leute mit den richtigen Fähigkeiten, wie sich eines ins andere ganz pflegeleicht ergibt, und Ramage eigentlich nur die nötigen Ideen braucht, das, was da ist, zu ergreifen und auch die Kathleen ist zwischenzeitlich wieder bei den Engländern und wartet auf ihn, statt einen neuen Kommandanten zu haben.

    Dafür gibt es rund 100 Seiten vor Kap St. Vincent, und Ramage ist halt ein Draufgänger mit ungewöhnlichen Ideen, dafür mag wenigstens ich ihn.

    Die Serie ist doch schon vor Jahren beendet worden, weil der Storybogen ja auch ganz eindeutig beendet ist (Schatz ist auf der Schatzinsel und das Schicksal der Figuren ist soweit klar).

    Daher ist weder zu befürchten, noch zu hoffen, dass da irgendwas fortgeführt wird oder werden kann.

    Und Band 4 auch durch ... Mäh, die Liebesschmonzette-Seifenoper-manchmal-zur-See geht weiter. Die Navy scheint ein guter Platz zu sein, ununterbrochen eigenen Geschäften und Interessen nachzugehen, selbst zu entscheiden, wohin gesegelt wird und auch noch quasi eigene Schiffe dabei zu benutzen.

    Beide Bücher haben es erst gar nicht zu einem Platz im Regal geschafft.

    Ich habe mir Band 3 und 4 von Needle gebraucht zugelegt, Band 2 war leider nicht da.

    Davon ausgehend, dass die für sich stehend sind, habe ich mal mit der 3 angefangen - und finde offene Handlungsfäden, Bezüge und Personen aus Band 2, die nicht vollständig und zusammenhängend aufgearbeitet werden und mich daher zu einigen Teilen doch in der Luft hängen lassen.

    Mir fehlen aktuell noch etwa 150 Seiten um den Dreh.

    Bislang finde ich das Buch nicht gut. Nicht nur, dass sich auf Dinge bezogen werden, die dort nirgendwo dem unkundigen Leser mal ordentlich und chronologisch zusammengefasst werden, man wird mit so dermaßen viel Inkompetenz, Korruption und Verbrechen in Reihen der Navy konfrontiert, die ganz offen geschehen, allgemein bekannt sind und drüber gesprochen wird, dass ich das unglaubhaft finde.

    Mit Bentley kann ich nun gar nichts mehr anfangen, der scheint mir nicht sehr tragend zu sein - er ist halt da, aber was er wirklich findet oder dazu steht, ist so deutlich nicht.

    Ganz schrecklich finde ich diesen Faden um Deb - keine Ahnung, wozu das wichtig ist, das kann auch komplett wegfallen, oder, falls sie sich mal wieder begegnen, in ein paar Sätzen zusammengefasst werden. In den Geschehnissen um Deb finde ich 0 Mehrwert für irgendeinen Plot, außer, dass auch sie wenig aktiv ist und halt auch so vom Plot uninteressant mit geschleift wird.

    Ebenso stört es mich, dass manchmal belanglose Dinge sehr ausführlich beschrieben werden, und dann interessantes oberflächlich mit ein paar Sätzen abgehandelt.


    Alles in allem ein langweiliges, mich gar nicht mitnehmendes Buch, das nach dem Lesen vermutlich gleich wieder aussortiert wird.


    Band 1 hat mir so gut gefallen.

    Ich hab es normalerweise eher mit historischer Genauigkeit und Detailtreue

    Das wirst Du da nicht das kleinste bisschen finden, nicht nur aufgrund des Themas, sondern vor allem auch in der Optik. In der Optik kommt der Film ausdrücklich gewollt ziemlich modern daher. Ein bisschen Fantasy ist natürlich auch noch mit drin.

    Und vielleicht zufällig ging für mich die Gesamtmischung sehr gut auf (in dem erwähnten Robin Hood-Streifen beispielsweise weniger).

    Ich mag den Film sehr. Eine alte Geschichte in ein optisch modernes Gewand zu stecken funktioniert wohl meistens nicht bei Zuschauern (schon einer der neuen Robin Hoods ist daran gestorben), aber in diesem Film mag ich es sehr. Die Frisuren, die Kleidung, Artus als Straßengangster ... absichtlich null mittelalterlich und für mich gibt es dem Film das gewisse Etwas. Dazu die eigenwillige Art der Umsetzung, in dem etwas rückwirkend erzählt wird von einer Figur und dass dann wiederum auch gezeigt wird, was es zwar manchmal etwas sprunghaft macht, aber auch witzig.

    Ich bedaure es, dass der Film gefloppt ist, von der Art hätte ich gerne mehr gesehen.

    Der Soundtrack ist für mich ganz großartig.

    Das Buch habe ich vor ein paar Wochen nach richtig langer Zeit (30 Jahre vielleicht) mal wieder gelesen. Mit Hornblower bin ich schon damals nicht richtig warm geworden, und vereinzelte Versuche zwischendurch haben das auch immer wieder belegt, und auch jetzt war es so.

    Das Buch ist mir dazu tatsächlich zu episodenhaft, da reiht sich eine Geschichte an die nächste, ohne dass die Zeit dazwischen auch nur mit ein paar Sätzen abgetan wird. Hornblower kommt jung und unerfahren an Bord, aber recht schnell hat er seine erste Aufgabe, die er wie die anderen auch allein als kommandierender Offizier angehen muss. Dass und wie er zwischendurch lernt wird - leider - gar nicht thematisiert. Er ist halt recht schnell soweit das zu tun und so geht es in den späteren Kapiteln/Episoden ebenso, in denen er allein mit ein paar Leuten unter sich irgendetwas tun muss. Das klappt zwar nicht immer ganz einwandfrei, aber zum Ende hin schafft er es halt doch.

    Ich musste mich da zunehmend doch etwas selber durchhieven, weil mich Hornblower weiterhin so gar nicht mitnimmt, und mich dieses episodenhafte, bei dem sich eins an nächste reihte, ohne dass so etwas wie eine eigentliche Handlung auftauchte, enttäuschte und auch etwas langweilte, wenn er mal wieder unter seinen Selbstzweifeln litt und seine Entscheidungen und Handlungen, die spätestens nach hinten hinaus doch gut waren, ständig bezweifelte. Seine Entwicklung war nicht mitzuerleben, weil es an Figuren und Interaktion in dieser Hinsicht mangelte, finde ich.


    Hornblowers erstes (Prisen)Kommando - die Marie Celeste,

    Das wäre was, wenn die Marie Celeste sein erstes Prisenkommando gewesen wäre! Es war aber die Marie Galante, und das Geheimnis der Marie Celeste bleibt weiterhin bestehen. ;)

    "Harte Zeiten vor dem Mast" von Jan Needle habe ich gestern beendet. Zum zweiten Mal, ich habe es damals bei Kauf (2008) erstmals gelesen.

    Ich fand es atmosphärisch dicht, sehr spannend und rundum gelungen. Eine brutale, eine manchmal schreckliche Geschichte, auch eine tragische. Ab und an hätte ich es (wie so oft) ein bisschen ausführlicher gehabt und einige Seiten mehr hätten dem Spannungsbogen wohl keinen Abbruch getan.

    Die Hauptfigur William Bentley ist aufrecht unsympathisch und ein ziemlich mieser Kerl, bis er zum Ende hin (ein wenig schnell, zusammengefasst) doch eine Wandlung durchmacht. Ein ungewöhnlicher Ansatz für einen Protagonisten, was es aber umso interessanter macht.


    Ich weiß gar nicht, warum ich mich um die 3 nachfolgenden Bände damals nicht bemüht habe (oder sie gar nicht mitbekommen habe), aber nun bin ich entschlossen, sie mir auch noch zuzulegen.

    Nach fast 20 Jahren noch mal gelesen: Gefällt mir noch immer gut. Der Einblick durch einen gepressten Matrosen ist mal ein ganz anderer, der mir dazu sehr gut gefällt.

    Ein paar Kritikpunkte habe ich trotzdem. Manchmal endeten Szenen für meinen Geschmack zu früh, weil ich gerne wissen würde wie das, was gerade passiert ist, sich auf Kydd auswirkt, statt dass zur nächsten Szene übergegangen wird. So gesehen hätte das Buch gerne auch länger sein können, da gibt es so manches, was ich gerne gelesen hätte in diesem Roman.

    Ich hätte es auch gut gefunden, wenn er anfangs unverständlicher auf all die Begriffe und Befehle reagiert, die er ja gar nicht kennt, aber irgendwie fragt er nie nach, was etwas bedeutet, was ich erwarten würde. Das wäre auch eine sehr gute Gelegenheit gewesen, dass er zusammen mit dem Leser sich da reinfinden kann. Leider gibt es auch kein Glossar, so dass man sich als Leser, der sich womöglich noch gar nicht mit der Materie auskennt, ein bisschen selbst überlassen bleibt und im Gegensatz zu Kydd sich nicht so schnell reinfinden kann. Der "Seemannsschnack" der Personen hat mir, nebenbei, sehr gut gefallen.

    Ich hatte mir das Buch damals auch im Buchhandel gekauft und fand es damals wie heute informativ. Es könnte natürlich umfangreicher sein, aber das ist für mich meckern auf hohem Niveau, denn es enthält auf seinen vergleichsweise wenigen Seiten sehr viele Informationen, gut gegliedert und übersichtlich. Dazu die Einordnung der bis dahin existierenden Seekriegs-Reihen (inklusive jener, die es nur im Englischen gab) in die Historie, die ich auch sehr interessant fand (und finde).


    Die "Herrscherin der Meere" ist mit leider Jahre später entgangen, die muss ich mir gebraucht zulegen. Das Buch gibt es zwar zuweilen für reine Mondpreise, aber manchmal auch für Preise, so meine Recherche gerade, die ich zu zahlen bereit bin.

    Ich auch, sehr sogar. Die Romane gefallen mir nicht ganz so gut (ich kenne die ersten beiden übersetzten, und einen späteren Band habe ich im Original). In ihnen herrscht für mich einer etwas andere Atmosphäre, da Romane und Serie je ihre eigenen Wege gehen. Als Wertschätzerin der Serie musste ich mich als Leserin der Romanvorlage in einigen Dingen umstellen. Zwar finden sich sehr viele der Figuren und Eckdaten aus dem Roman in der Serie (in der Hinsicht gibt es Serien, die sich von ihren Vorlagen ungleich mehr entfernt haben bei der Umsetzung), aber ebenso gibt es sehr viele Unterschiede. Den größten finde ich in der Hauptfigur selber: Ich-Perspektive, irgendwie immer bestrebt, einen lustigen/coolen Spruch oder wenigstens Gedanken rauszuhauen, und gar nicht so wortfaul und öffentlichkeitsarbeitsscheu (und unbeholfen) wie der Film-Longmire, und auch Henry ist ziemlich anders (nicht schlechter) angelegt.

    Ich fand die Beschreibungen der arktischen Landschaft und Besonderheiten interessant und atmosphärisch.

    Insgesamt habe ich mich mit den Drinkwater-Romanen schon immer etwas schwer getan. Auch bei der vorhin beendeten "Korvette" fand ich oft, dass zwischen zwei aufeinander folgenden Sätzen Zeit lag, gerade in dramatischen Momenten, und wenn es nur 2 oder 10 Minuten waren, bei denen ich mich fragte, was in der Zeit denn nun passiert. Oder als in einem eher kurzen Absatz mal eben 10 Tage Nebel und Flaute abgetan wurden. Die Kämpfe fand ich sehr sachlich und undramatisch beschrieben, mehr so wie eine reine Abfolge, was passiert.

    Im Grunde haben mir die ersten etwa 3/4 des Buches gut gefallen, und der Teil ab der "Requien" und dem Fjord fand ich dann wenigstens stilistisch nicht mehr so ansprechend und musste mich da schon etwas durchkämpfen.

    Es ist immer wieder deprimierend, wie wenig Reihen (und dann auch vollständige Reihen) übersetzt wurden, obwohl es im Deutschen ja doch so einiges gibt. Bei Kydd und Lewrie habe ich es ja gewusst, aber dass auch die Fox-Reihe gar nicht vollständig übersetzt wurde, habe ich gerade eben erst festgestellt.


    Ich kenne noch von Parkinson "Der Branderkapitän" und "Das Kaperschiff" um Richard Delancey, aber die fand ich furchtbar zäh und bin mit keinem der Bände warm geworden.


    Was in der Auflistung auf der oben verlinkten Seite - vielen Dank dafür, McAllister - zu fehlen scheint, ist Showell Styles Reihe um Michael Fitton (unübersetzt).

    Ramage war zusammen mit einigen Bolithos meine "Einstiegsdroge" in das Genre. Die ersten Ramages, die ich von einer Freundin ausgeliehen bekam, bzw. die es in der Stadtbücherei gab, waren noch Hardcover, die ziemlich dick daher kamen.

    Gekauft habe ich mir dann die Taschenbücher, als sie freundlicherweise ab 1990 neu aufgelegt wurden, und sogar die bislang nicht übersetzten auch bis 200 rauskamen.


    Nachdem ich kürzlich mit meinem früheren Bordkameraden "Bruderkampf" nicht mehr ganz so warm geworden war wie früher, hatte ich nun also zu "Leutnant Ramage" gegriffen. Und ja, der sagt mir noch immer zu. Flüssig geschrieben, spannend, man kann in die Figur schauen und weiß, was sie denkt, fühlt und antreibt. Zwar fand ich den Teil an der italienischen Küste etwas zu ausführlich, aber das hat die spannende Kriegsgerichtsverhandlung wieder mehr als wettgemacht.


    Meine TB-Ausgabe von 1990 hat übrigens 438 Seiten, die keineswegs erschummelt wurden mit 35 Reihen die Seite und keinem besonders großen Schriftsatz.

    Ergänzt wird es von einem 12-seitigen Anhang des Übersetzers, in dem er einiges zu den Begriffen der Seefahrt erklärt.


    Ob meine Frau verständnis hätte, wenn ich sie als Marchesa aus der Ferinewohnung rette und mein Sohn ihr dabei mit einem Entermesser droht? :Pirat3:

    Und, hatte sie? :D

    Ich finde es auch schade, dass die Reihe nicht weiter übersetzt wurde und wird (und auch nicht mal die ersten Bände alle - warum wurden der zweite und der vierte Band ausgelassen?). Dann fingen sie an, je einen Band aufzuteilen, um dann recht mühselig daraus zwei zu machen (größerer Schriftsatz, um mehr Buchschein als -sein zu bekommen), und dann hörten die Übersetzungen ganz auf. *schnief*

    Ich mag auch Lewrie, "Schlawiner" trifft es wohl ganz gut bei dem "Kater". Schon Band 25, *seufz*.

    aktuell sehr ausgiebig "Das Lied von Eis und Feuer":

    Ja, das kam mir wie eine Lebensaufgabe vor. :D Ich höre Hörbücher nur beim Autofahren, und das tue ich wenig und dann auch nur kurze Strecken (im Allgemeinen fahre ich Motorrad), so dass ich 2 Jahre oder auch länger damit zugange war. Reinhard Kuhnert machte seine Sache so großartig, dass nun auch meine Frau großer Kuhnert-Fan ist und danach dann auch mit den Hörbüchern anfing, und wir uns nun zum zweiten Hochzeitstage mit Kuhnert-Hörbüchern beschenkt haben.

    Zuerst gab es "Der Heckenritter", 3 Geschichten aus Westeros, die weniger düster daherkomme als DLvEuF und auch in sich abgeschlossen, letztes Jahr "Fieber-Traum", ebenfalls von George R. R. Martin in der Vorlage. Mit dem sind wir noch dran, denn das wird selbstverständlich nur zusammen gehört. Die Romanvorlage dazu kenne ich, ist aber schon ein paar mehr Jahre her, dass ich das gelesen habe.

    Flashman - für mich das Genialste seit der Erfindung des Buchdrucks. Und das seit meiner ersten Begegnung mit ihm im Teenageralter, und das ist er immer noch. Diese Mischung aus sehr gut recherchierter Historie und fiktiven Figuren (ich liebe so etwas), abgerundet mit Fußnoten und Anhängen, dazu Flashy als zwar ehrlicher (eigentlich zu ehrlicher), aber auch feiger Anti-Held ... besser geht es für mich nicht.

    Ich bedaure es aufrichtig, dass George MacDonald Fraser nicht noch die Romane über die Erlebnisse schreiben konnte, die manchmal von Flashy ganz nebenbei erwähnt werden (Dodge City, Australien, und noch einiges mehr).