Beiträge von yellowdog

    Richard Bolitho in schweren Wassern





    Zum Inhalt
    Januar 1774: Kaum haben die beiden Freunde Martyn Dancer und Richard Bolitho ihr Leutnantsexamenen mit Bravour bestanden, hält das Leben eine grausame Überraschung für sie bereit. Während der Überführung des Schoners Hotspur nach Guernsey entdecken sie eine Schmugglerbande, die offenbar vor nichts zurückschrekct und soeben erst die Besatzung eines Zollkutters überfallen hat. Ohne jedwedes Zögern nehmen sie die Verfolgung auf ...




    Mein Eindruck:
    Jetzt ist doch noch das E-Book Bruderschaft der See erschienen (beim Refinery-Verlag), dass die frühe Zeit um Richard Bolitho gehört und seine Anfänge als Midshipman zeigen. Mit seinem guten Freund Martyn Dancer beginnt Richard auf einen neuen Schiff, wieder eine Chance, sich zu beweisen und die Karriere voranzutreiben. Leider ist es der letzte Roman mit Martyn Dancer, den ich aufgrund seiner lockeren Art sehr mochte. Das Element fehlt in späteren Romanen der Reihe. Martyn scheidet relativ nebenläufig aus, Richard nimmt das fast fatalistisch auf.
    Alexander Kents Stil ist in diesem Teil trocken und sachlich, der Plot ein wenig langweilig. es gibt zwar so einige Details rund um die Seefahrerschaft, aber das meiste bleibt unspektakulär.
    Der Roman schließt die Nahtstellen zu den vorherigen und folgenden Teilen, deswegen bin ich froh ihn gelesen zu haben, aber Lesern, die die anderen frühen Teile um Richards Anfänge nicht kennen, kann ich dieses Buch nicht empfehlen. Es ist thematisch wie literarisch Durchschnittskost.

    Der Piratenfürst ist meinem Eindruck nach anfangs noch schwächer als der handlungsmäße direkte Vorgänger Bruderkampf, was man nicht für möglich halten sollte. Stil und erzeugte Stimmung sind verhalten, teils sehr schlicht und in der Figurenentwicklung passiert nicht viel. Es fällt schwer, für Captain Richard Bolitho diesmal viele Sympathien zu haben und seine Mannschaft wird nur unzureichend charakterisiert, die meisten Figuren bleiben blass.


    Interessantes findet man erst später im Roman, als die Handlung dichter wird, Captain und Mannschaft näher zusammenrücken und gefährliche Situationen zu überstehen sind. Auch einige Detailbeschreibungen sind dann nicht schlecht gemacht. Aber dieser Teil bleibt letztlich wohl nur für harte Fans der Serie wirklich genießbar.

    Wenn man die später geschriebene Teile gelesen hat, in denen Stockdale eine Rolle spielte, empfindet man seinen Abgang in Bruderkampf als ziemlich lapidar und der Figur nicht angemessen. Stockdale war als treuer Gefährte für Richard Bolitho wichtig udn sein Tod erscheint zu beiläufig.

    Grausame Schuld


    Ein früher Forester-Roman von 1926, den ich ganz gerne gelesen habe, da er geschickt aufgebaut ist.
    Man kann sich aber unwohl fühlen mit den nicht positiv besetzten Figuren, allen voran Mr.Marble, der Protagonist, der aufgrund finanziellen Schwierigkeiten bereit ist, einen Mann zu vergiften.
    Mr.Marpbe ist ein Mann mittleres Alters, ein absoluter Durchschnittstyp. Angestellter, verheiratet, mit 2 Kindern, John und Wendy.
    Der Autor hält den Leser auf Distanz zu den Figuren, so wird auch immer nur von Marple oder Mr.Marble gesprochen, nie der Vorname, nie direkt aus der Sicht des Protagonisten, höchstens werden seine Gedanken manchmal erläutert.


    Obwohl ich den Roman lange Zeit nicht spannend fand, interessierte mich doch, wie die Entwicklung der Familie über einen längeren Zeitraum dargestellt wurde. Da sind zum Beispiel die durch das Verbrechen entstandenen neuen finanzielle Möglichkeiten, womit sich die schlichte Ehefrau von Mr.Marble anfangs nicht wirklich anfreunden kann.
    Distanz innerhalb der Familie werden so auch nicht überwunden, Marbles Sohn John und sein Vater hassen sich sogar. Eine latente Bedrohung ist immer vorhanden, da Marble befürchten muss, dass seine Tat entdeckt wird. Anstatt frei zu werden, zieht er sich immer mehr zurück.


    Man kann von einem psychologischen Thriller sprechen.

    Cornwell lese ich ganz gerne und dieser Band ist mein Favorit, weil hier die Ansichten und Emotionen eines einfachen britischen Soldaten gezeigt werden.
    Sharpe ist emotional und impulsiv, dabei nicht unüberlegt. Ein Mann der Praxis. Er ist eine so lebendige und glaubhafte Figur, dass sie den Roman trägt, wobei dieser auch ansonsten geschickt gestaltet ist. spannend und temporeich, mit viel Herz. Auch die Dialoge sind absolut stimmig und ungekünstelt.

    Die Romane um die frühen Jahre Richard Bolithos sind meiner Meinung nach so interessant, weil sie im Prinzip einem Enwicklungsroman in mehreren Teilen gleichen. In diesem Buch erhält er erstmals ein Schiff, auf dem er Kapitän sein wird. Das heißt, sich neu zu orientieren, sich kontinuierlich korrekt zu verhalten. Bolitho muss sich immer unter Kontrolle haben.


    Die Mannschaft muss er erst kennen- und einschätzen lernen.


    Man spürt bei jedem Teil kontinuierlich eine Steigerung, mit mehr Verfeinerung und größerer Handlungsdichte.

    Kanonenfutter ist vielleicht der bisher beste aus der Reihe um den jungen Richard Bolitho. Er ist 17 und inzwischen Leutnant.
    Auf der “Destiny” wird er dritter Offizier. Durch seine Verschlossenheit hat er es zunächst nicht leicht, doch der Kapitän ist ihm zugeneigt. Durch Richards Geradlinigkeit gewinnt er bald auch die bedingungslose Treue der Seemänner. Ein paar von ihnen stechen da besonders vor. Der bullenstarke Stockdale, ein ehemaliger Preisboxer, dem Bolitho geholfen hatte.. Oder der erfahrene Josh Little und der 14jährige Midshipman Jury. Sie sind loyal ohne unterwürfig zu sein und das macht sie zu wertvollen Gefährten bei den kommenden Gefahren.
    Die banal integrierte Liebesgeschichte überzeugt baer tatsächlich nicht, der Schwachpunkt des Buches.
    Die Handlung umfasst die Reise der Destiny zunächst nach Madeira, später nach Rio de Janeiro. Der Grund für die Reise bleibt zunächst ein Geheimnis.
    Kanonenfutter halte ich für einen wenig passenden Titel, der Originaltitel “Stand into Danger” ist besser.
    Der Roman besitzt eine konzentrierte Art, bei der überflüssiges ausgespart wird und dabei doch nicht an Lesbarkeit einbüßt.
    Kanonenfutter ist komplexer angelegt als die direkten Vorgänger und überzeugt deswegen bisher am meisten.

    Ich teile den Eindruck, doch mit der Zeit gewinnt die Serie. Jede Staffel wird etwas besser, bis es zum Ende wieder nachlässt.
    Nachdem ich 2016 die letzte Staffel gesehen habe, kann ich inzwischen mal wieder ab und zu eine ausgewählte Episode vertragen.

    Strandräuber gefällt mir etwas besser als der erste Teil der Reihe. Der Serienheld Richard ist immer noch ein junger Mann, gerade mal 17 und hat als Fähnrich erste Erfahrungen gesammelt. Jetzt hat er nach 14 Monaten zum ersten Mal Heimaturlaub, der fällt jedoch ziemlich kurz aus, denn es kommt zu Auseinandersetzungen mit Strandräubern. Für die Marine ist dass das schlimmste Verbrechen, da die Seeleute hinterlistig angelockt und dann ermordet werden.
    Es kommt zu gefährlichen Situationen. Wieder dabei ist Richards Freund und bewährter Sidekick Martyn Dancer. Sie kommen zufälligerweise auf das Schiff von Richards leichtfertigen älteren Bruder, der als Kommandant Risiken eingeht, doch Richard und Dancer können sich wieder bewähren.
    Der kurze Roman zeigt einen weiteren Schritt in der Entwicklung Richards vom Jungspund zur kommenden Führungspersönlichkeit.

    Hallo, ich bin neu im Forum und hoffe, ich darf hier einfach so losschreiben.


    Da der Refenery-Verlag die Reihe inzwischen als eBooks herausbringt, lese ich die Richard Bolitho-Reihe auch.


    Dieser handlungsmäßig erste Teil ist recht kurz und stilistisch steigert sich Alexander Kent mit den kommenden Teilen meiner Meinung nach, dennoch war ich ganz zufrieden mit dem Buch.


    Der spätere Seestratege Richard Bolitho ist hier noch ein junger Fähnrich, fast ganz unten in der Hierarchie, aber dank seiner Persönlichkeit und Fähigkeiten besteht er gut.
    Dieser Start zeigt aber auch gut, wie hart das Leben für die Seeleute und Soldaten auch in Nichtkriegszeiten auf See war. Auch wenn gerade kein Krieg ist, gibt es mehrere kleine und große Konflikte, in der die englische Marine eingreifen muss.


    Die Feuertaufe ist bei aller Kürze ein detailreicher Abenteuer-Seeroman. Der geneigte Leser bekommt, was er erwartet.