Des Königs Admiral Klassiker mit Gregory Peck

  • Bei den Videoclips von Getty Images gibt es etwa zwei Dutzend oder mehr von Warner Brothers zum Kauf freigegebene Outtakes aus "Des Königs Admiral." Da kann man die "Lydia," "Natividad" und andere Segler aus dem Film mal ganz aus nähester Nähe und in voller Längsansicht bewundern. Ich habe mich riesig darüber gefreut.


    :huzzah::huzzah::huzzah:


    http://www.gettyimages.de/deta…k-videomaterial/568509093


    http://www.gettyimages.de/deta…k-videomaterial/511596483


    http://www.gettyimages.de/deta…k-videomaterial/166255559

  • Mit Erstaunen stelle ich fest, dass es bisher noch keinen Thread zu diesem Klassiker gibt.


    Danke für die Links @Cunningham. Ganz besonders eindrucksvoll finde ich den Ausschnitt mit der Natividad und ihrer vom wasser umspülten unteren geschützreihe.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Jau, danke fürs zeigen.
    Waren das eigentlich Modelschiffe in einer Badewanne? Die Wellen kommen mir so "wannenartig" vor.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Wenn man ein Filmstudiowasserbecken von 120 x 120 Meter plus 20 Meter hoher Horizontwand als Badewanne bezeichnen kann lautet die Antwort "JA". Die Modellschiffe für Filmtrickaufnahmen waren auch sehr groß, in der Regel so 4 - 6 Meter Länge und mit zwei Mann im Rumpf besetzt. Der eine bediente die Miniaturkanonen und der andere die Segel.

  • Also vergleichbar mit der Badewanne in den Bavaria Filmstudios, wo man das Boot drehte.
    Danke.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Gedreht wurde der Film in den Denham Studios westlich von London. Kurz nach Fertigstellung des Films wurde die Anlage wegen Unrentabilität geschlossen und die Studiohallen zum größten Teil abgerissen. Da wo die Badewanne mit der Horizontwand einst stand ist heute ein interner Firmenparkplatz. Was mit den Schiffsmodellen passierte weis ich nicht aber 1961 - 1962 hat man ein paar davon noch mal umgearbeitet und dann für den Film "Damn the Defiant"/ "Rebellion" mit Alec Guiness wiederverwendet. Wahrscheinlich sind sie mittlerweile längst verrottet.

  • Man kann eigentlich beides machen CGI und Modelle oder auch Schiffe in Originalgröße. CGI ist noch nicht ausgereift und es verlangt sachkundigere Animatoren und Grafiker besonders im Bereich Schiffstakelage aber dennoch werden wir uns daran gewöhnen müssen, das CGI den klassischen Modelltrick allmählich Stück für Stück verdrängt. Ich für meinen Teil bin eher konservativ und würde bei einer eigenen Filmproduktion Modelle verwenden, zumal CGI eine komplizierte und auch wegen der enormen Speicherkapazitäten und Animatoren eine doch recht kostspielige Sache ist. Bei Fluch der Karibik Teil 5 haben ca. 150 bis 200 CGI Animatoren und Grafiker mitgewirkt. Sieht man beim Abspann.

  • Um doch mal auf den Film zu sprechen zu kommen. Er stellt ja eine Zusammmenfassung der drei Romane Der Kapitän, An Spaniens Küsten und Unter wehender Flagge dar.
    Allerdings ist die Wichtung der drei Romane doch sehr ungleichmäßig. Den größten Teil des Films nimmt die Handlung aus Der Kapitän ein, wobei man hier noch eine Portion Hollywood-Schmalz drauf gepackt hat. Die beiden anderen Romane werden sehr verkürzt und haben eigentlich nur den Zweck, auf das glorreiche Happy End zuzusteuern. So fällt natürlich auch Hornblowers Romanze in Frankreich weg, denn wie hätte das denn im prüden Amerika ausgesehen, wenn der Held auf dem Weg zu seiner großen Liebe erstmal eine Runde fremd geht.
    Aber trotz dieser Verkürzungen ist es ein grandioser Film, der bei mir gleich nach DEM FILM kommt.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • hier die wiki-Erklärung über die Schiffe/Modelle:
    In fünfmonatiger Arbeit war aus einem alten Schiffsrumpf das Segelschiff Lydia gebaut worden, das unter Wind bis 18 Knoten segeln konnte. Für den Film wurden zwei voll aufgetakelte Schiffe und drei weitere beinahe vollständige Schiffe eingesetzt. Am Bau der Schiffe wirkte Ken Adam überwiegend mit. Für die Dreharbeiten auf den Schiffen wurden Nachbauten verschiedener Schiffsdecks eingesetzt.

    " Suche die Wahrheit hinter den Dingen, wähle deine Feinde mit Bedacht und lege dich nie offen mit einem Drachen an" (Chinesisches Sprichwort)

  • Also das mit den 18 Knoten unter Segeln glaub ich nicht, selbst die Flying P-Liner schaffen das nicht.


    Auf dieser Seite eines ganz anderen Seglers erfährt man übrigens weiter unten was aus der Lydia wurde.

    "We all came from the sea and it is an interesting biological fact that all of us have in our veins the exact same percentage of salt in our blood that exists in the ocean, and, therefore, we have salt in our blood, in our sweat, in our tears. We are tied to the ocean. And when we go back to the sea - whether it is to sail or to watch it - we are going back from whence we came."

    John F. Kennedy

    Einmal editiert, zuletzt von Jethro Tyrell ()

  • Ken Adam wollte ja zuerst die HMS Implacable haben und Warner Brothers hätte auch die Restauration bezahlt aber die Admiralität ließ sie lieber vorher versenken. So erzählt es Adam jedenfalls in seinen Memoiren. Man stelle sich vor ein Original 74er Veteran von Trafalgar frisch renoviert in Digital remasterten Technicolor....lecker lecker lecker....das wäre ein richtiger Augenschmaus geworden.

  • In den Pre-Video-und-DVD-Zeiten war jede Ausstrahlung dieses Filmes im Fernsehen ein Fest, ein Muss, ein Großereignis! Zugegeben, jetzt, da ich ihn schon lange auf einem Silberling habe, läuft er auch nur noch ab und zu, aber wenigstens einmal im Jahr möchte ich hören, wie unser Film-Ur-Horry mit kurzer, knapper Stimme "Mr. Bush!" ruft! Unerreicht! Ebenso wie der legendäre Satz zu El Supremo: "Na gut, dann nehmen wir eben diesen Rum." :D


    Und vielen Dank an @Cunningham für diese tollen Links! :thumbup:


    Die alten Seebären hier werden sich erinnern: Zu DEM Film hatten wir früher mal einen Erbsenzählerthread. Würden wir den bei diesem Film starten, wäre er sicher viel länger. Aber man darf nicht vergessen, wie alt der Film ist. Älter als die meisten Mitglieder dieses Boards hier - und das will bei einigen von uns schon was heißen. :lt:
    Und auch wenn in der Seeschlacht selbst dann noch, als alle Stengen bereits weggeschossen sind, bei jeder Breitseite tonnenweise Holz vom Himmel regnet - dieser Film ist ein absoluter Meilenstein in der Geschichte maritimhistorischer Filme. Er ist mit sehr viel Liebe zum Detail gedreht, ist trotz des Umstandes, dass es ein amerikanischer Hollywoodschinken mit über 60 Jahren auf dem Buckel ist, von der Schmalzlastigkeit noch durchaus als Kutter und keinesfalls als Linienschiff zu sehen, bietet mit Gregory Peck einen Hauptdarsteller, der dem Hornbower, den man sich beim Lesen der Bücher vorstellt, ein glaubhaftes Gesicht und vor allem einen glaubhaften Charakter gibt und hat auf jeden Fall etliche Filmemacher in diesem Genre inspiriert - nicht zuletzt Peter Weir für DEN Film. :thumb2:

  • Er ist halt, wie ich immer so gern sage:“Der Film, der DER Film war, bevor DER Film, DER Film wurde. “



    Klar soweit ?! ;)

    "We all came from the sea and it is an interesting biological fact that all of us have in our veins the exact same percentage of salt in our blood that exists in the ocean, and, therefore, we have salt in our blood, in our sweat, in our tears. We are tied to the ocean. And when we go back to the sea - whether it is to sail or to watch it - we are going back from whence we came."

    John F. Kennedy

  • Offengestanden sehe ich persönlich den alten Technicolor-Hornblower mit Gregory Peck immer noch lieber als die TV-Serie oder "Master and Commander". Ich liebe halt diese perfekt getimte Illusion eines lebenden Ölgemäldes.

  • Ich kann Saarpirat nur zustimmen. Es ist immer noch DER Film, wahrscheinlich auch, weil es DER Film war, der mich mit dem Virus infiziert hat.

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Beide Filme sind auf ihre Art toll - einfach auch, weil es leider kaum anderes, halbwegs gleichwertiges, Material gibt.
    Gerade deswegen schaue ich mir die Filme seltener an, so albern es auch klingen mag.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Aye, man kann die Filme eigentlich nicht wirklich vergleichen.


    Aber mir geht es mit vielen alten Filmen so, ich finde sie einfach toll und da ist dann auch ganz viel Nostalgie dabei. Ich liebe einige dieser alten Adventsvierteiler / Weihnachtsserien: Schatzinsel, Jack Holborn, Seewolf, Lockruf des Goldes. David Balfour und ein paar mehr. Aber mal ehrlich, wenn ich die nicht zuerst in meiner Jugend gesehen hätte, würden sie mit heute vermutlich bestenfalls billig gemacht oder sogar albern vorkommen.

  • Ich mag die running gags wie das Räuspern von Horry, und die wiederkehrenden immer höher werdenden Wetten


    "Ich wette, morgen sind wir alle tot!"
    "Wieviel wollen Sie wetten?"
    "20 Schilling!"
    "Top! Wem soll ich das Geld schicken, wenn Sie gewinnen?"



    Einziger Kritikpunkt für mich sind die zerschossenen Stengem, die komischerweise kerzengerade abgesägt von oben kommen 8o

    " Suche die Wahrheit hinter den Dingen, wähle deine Feinde mit Bedacht und lege dich nie offen mit einem Drachen an" (Chinesisches Sprichwort)