Was lest ihr gerade?

  • Volker Kutscher: Märzgefallene


    Der 5. Band der Gereon-Rath-Reihe. Er beginnt 1933 mit dem Reichstagsbrand in Berlin, und während nahezu die gesamte Berliner Polizei den oder die vermeintlichen Brandstifter im kommunistischen Umfeld sucht und jagt, versucht Gereon Rath mit wenigen seiner Kollegen, den Mord an einem Obdachlosen aufzuklären. Wieder ein Kriminalfall in gruseliger Zeit, und ich bekomme beim Lesen regelmäßig Gänsehaut, da es doch einige erschreckende Parallelen zum Jetzt und Heute gibt, was den Umgang mit radikalen Strömungen angeht.

  • Märzgefallene fand ich mit am Stärksten.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Die Volker Kutscher Serie habe ich bis auf den letzten Band auch durch. Bin ja s0nst nicht so der Krimi-Seher-Leser-Hörer. Aber diese Reihe hat mich sehr überzeugt!!!
    Vielleicht haben es einige bemerkt, dass ich z.Zt. keine / wenige Rezensionen geschrieben habe. Das hat auch wenigstens 2 Gründe.
    Ich lese z.Zt. Stockwin - Kydd - 2. Bd. - 70 S. vor dem Finale. Enttäuschend, bin kaum motiviert zu Ende zu lesen. Mache ich natürlich und dann gibts auch wieder eine Rezi.
    Dann arbeite ich mit einem Freund an einem Postkarten-Prosaminiaturen-Buch. Ich kann euch sagen: Sütterlin ist echt schwer zu lesen und oft kommt dann noch eine individueller Stil dazu. Ich habe sogar Steno übersetzen lassen.... Ich selbst kann ja nicht mal Englisch richtig gut, Französisch gar nicht, OK Latein. Das hilft mir bei Postkarten von 1890-1975 eher wenig.


    Ich feiere aber natürlich das Saarpirat-Röspiel-Speicher!!! :huzzah:

    "Wie die Luft gehört die See als Geburtsrecht allen Menschen.“
    (Thomas Jefferson 1743 - 1826)

  • Ich lese z.Zt. Stockwin - Kydd - 2. Bd. - 70 S. vor dem Finale. Enttäuschend, bin kaum motiviert zu Ende zu lesen.

    Das kommt mir bei dieser Reihe irgendwie vertraut vor. Leider, denn die Grundkonstellation ist wirklich spannend.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Aktuell "Der große Kessel" - geht dabei nicht ums kochen... sondern um den Ruhrkessel 1945 und da einige Verwandte als Soldaten im Raum Paderborn dabei waren, die aber inzwischen nicht mehr leben, versuche ich anhand derer Erzählungen die eigene Familienchronik zu vervollständigen.

    Auf, Matrosen, die Anker gelichtet, Segel gespannt, den Kompaß gerichtet! - Wilhelm Christoph Gerhard (1780 - 1858)

  • Gerade eingetroffen:
    "The Expanse"
    1. Band - Leviathan erwacht von James Corey


    Angelesen, und nach den ersten 50 Seiten kann ich es nicht mehr aus der Hand legen.
    Und nein, nicht, weil es mit Leim bestrichen ist.

    " Suche die Wahrheit hinter den Dingen, wähle deine Feinde mit Bedacht und lege dich nie offen mit einem Drachen an" (Chinesisches Sprichwort)


  • Der Angstmann von Frank Goldammer


    Dresden im November 1944. Kriminalinspektor Max Heller sucht den Mörder einer Krankenschwester, die grausam zu Tode gefoltert wurde. Unter der Bevölkerung macht das Gerücht vom Angstmann, der nachts durch die Straßen schleicht die Runde. In einer hoffnungslos von Kriegsflüchtlingen überfüllten Stadt ist es die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Doch das ist nicht Hellers einzige Sorge. Da sind auch die nächtlichen Bombenangriffe, die die Bevölkerung in die Luftschutzkeller treiben und der tägliche Kampf ums Überleben, denn die Versorgung verschlechtert sich zusehends. Und da ist noch die Sorge um seine Söhne an der Front, von denen seit Monaten jede Nachricht fehlt.


    Bisher habe ich rund ein Drittel gelesen und bin restlos begeistert, denn Frank Goldammer gelingt es ganz ausgezeichnet, die Stimmung in Dresden einzufangen. So kenne ich es aus den Erzählungen meiner Urgroßeltern, die damals in Dresden gelebt haben. Und auch die Schwierigkeiten, jedes Wort auf die Goldwaage legen zu müssen, denn man weiß nie, wer gerade zuhört und was dieser wirklich denkt, hat der Autor sehr gut dargestellt. Und in der gar nicht so fernen Zukunft droht die verhängnisvolle Nacht vom 13. auf den 14. Februar. Ich weiß, was geschehen wird, aber die armen Menschen im Roman haben keine Ahnung. Das nimmt ganz schön mit.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Da mir die Hörbücher ausgegangen sind lese ich die restlichen Bände der Reihe.



    Locker. leicht, kulinarisch hochstehen und mit viel Wortwitz. Und Sizilien kann kaum klischeehafter dargestellt werden!
    Comissario Montalbano muss man einfach ins Herz schliessen :D


    Die Bände können wild durcheinander gelesen werden, Montalbano ist immer zwischen 57 und 58, auch im 26. Band


    Prädikat "sehr empfehlenswert" Vor allem zwischendurch, zwischen Ramage und Aubry!


    Freundliche Grüsse
    Peter


  • Tausend Teufel von Frank Goldammer


    Max Heller wurde in die Volkspolizei übernommen und im Winter 1947 zu einem Tatort gerufen.
    Doch bevor er eintrifft, wurde der Leichnam bereits von der Sowjetarmee abtransportiert, da es sich um einen sowjetischen Offizier handelt.
    Am Tatort findet Max Heller einen abgetrennten Kopf und ermittelt gegen Widerstände von allen Seiten weiter.


    Das Buch schildert den extrem kalten Winter des Jahres 1947. Kälte und Hunger sind die alles begleitenden Faktoren bei Max Hellers Ermittlungen.
    Hinzu kommen Rivalitäten zwischen Sowjetarmee und Geheimdienst, Wendehälse in der deutschen Polizei und Justiz, Schieber, Spekulanten und acuh noch immer aktive Nazis.
    Auch dieser Roman ist wieder packend geschrieben, so dass ich ihn kaum aus der Hand legen mag.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Vor zwei Wochen war ich mal wieder im "English Book Shop" an der Holstenstraße und hab da in einem Wust aus Büchern, "Silk Roads" von Peter Frankopan gefunden. Ich bin zwar noch ganz am Anfang, find das Buch aber trotzdem faszinierend, gerade wenn man sonst eher ein europazentriertes Geschichtsverständnis hat. Sehr zu empfehlen und soweit ich weiß gibt es auch schon einen zweiten Band "The New Silk Roads" vom gleichen Autor.

    "As a ship is undoubtedly the noblest and one of the most useful machines that ever was invented, every attempt to improve it becomes matter of importance, and merits the consideration of mankind."

    Thomas Gordon, Principles of Naval Architecture (1784)

  • James Cook und die Endtdeckung der Südsee --


    Allerdings darf ich mir die Bemerkung erlauben, dass ich das Buch z einem massiv günstigeren Preis antiquarisch über meinen Buchhändler in der Schweiz besorgen konnte.
    Was auf den ersten Blick, nach der Beschreibung wie ein etwas aufgepeppter Ausstellungskatalog rüber kommt ist ein fast zwei kg schweres, hardcover gebundenes Werk mit knappen 300 Seiten, das sich insbesondere mit den drei grossen Reisen des Endtdeckers, seiner Ausrüstung, seinen Entdeckungen, Aktivitäten und Aufzeichnungen befasst. Ein Werk, das ein MUSS ist für jeden, der sich mit der Materie irgendwie auseinandersetzen will, meiner bescheidenen und laienhaften Meinung nach. Zudem ist es rein Optisch eine Augenweide und ein wunderbares Accessoire, das sich in der Vitrine neben Segelschiff-Modellen sehr gut macht :D


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Ich habe gerade den neuen Cornwell " Uthred" vor mir liegen und werde wohl das Wochenende in das früe England schweben.

    "Wir können den Wind nicht ändern,aber die Segel anders setzen" "Aristoteles"

  • @Peter_H das Cook Buch habe ich als PAperback, kann Dir nur zustimmen ein ganz starkes tolles Buch.


    @Farquhar der kommt demnächst als Hörbuch. Bin gespannt.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Band 2 von "The Expanse"


    "Calibans Krieg"


    Ich schwebe mit der geklauten marsianischen Raketenkorvette "Rosinante" irgendwo bei Ganymed.

    " Suche die Wahrheit hinter den Dingen, wähle deine Feinde mit Bedacht und lege dich nie offen mit einem Drachen an" (Chinesisches Sprichwort)

  • "Man nimmt einen Teller, stellt sich an und bezahlt", sagte Ginger. "Man nennt so etwas Selbstbediener."
    "Man bezahlt, bevor man gegessen hat? Und wenn's nicht schmeckt?"
    Ginger nickte ernst. "Genau deshalb muss man vorher bezahlen."
    Victor zuckte mit den Schultern und beugte sich zum Zwerg hinterm Tresen hinab. "Ich möchte gern..."
    "Eintopf", knurrte der Zwerg.
    "Und was für eine Art von Eintopf?"
    "Es gibt nur einen Eintopf, und deshalb heißt er Eintopf, klar?" schnappte der Zwerg.
    "Ich meine, was ist drin?" erkundigte sich Victor.
    "Wenn du danach fragst, bist du nicht hungrig genug", antwortete Ginger. "Zweimal Eintopf, Fruntkin."
    Victor beobachtete das graubraune Zeug, das auf seinen Teller strömte. Geheimnisvolle Strudel brachten seltsame Brocken an die Oberfläche, dort schwammen sie einige Sekunden lang, bevor sie wieder versanken, hoffentlich für immer.


    Gleicher Ort, am nächsten Tag:


    Borgels Fütterungsanlage hatte entschieden, an diesem Abend mit Salat zu experimentieren.
    "Was ist das hier?" fragte ein Troll und hielt ein schlaffes, braunes Etwas in die Luft.
    Fruntkin, der Koch, riet aufs Geratewohl.
    "Sellerie?" Er beugte sich etwas näher. "Ja, Sellerie."
    "Ist braun."
    "Genau, genau", sagte Fruntkin. "Reifer Sellerie muss braun sein. Ja, die Farbe zeigt die Reife."
    "Das Zeug sollte grün sein."
    "Oh, nein", widersprach Fruntkin. "Du meinst Tomaten."
    "Und diese schmierige Masse hier?" fragte ein Mann in der Schlange.
    Der Zwerg richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
    "Das", verkündete er würdevoll, "ist Majonähse. Habe sie selbst zubereitet. Mit Hilfe eines Buches", fügte er stolz hinzu.
    "Ja, das kann ich mir denken", brummte der Mann. "Ich schätze, auf Öl, Eier und Essig hast verzichtet, wie?"
    "Speßialiteh dölla mäson", meinte Fruntkin.
    "Mag sein", erwiderte der Mann. "allerdings greift deine Spezialität gerade meinen Kopfsalat an."
    Der verärgerte Zwerg hob den Schöpflöffel.
    "Hör mal..." begann er.
    "Schon gut, schon gut." Der Mann winkte ab. "Kein Problem. Die Schnecken haben einen Verteidigungsgürtel gebildet."


    :lt::lt::lt: Ich liebe die Scheibenwelt!


  • Ich habe gerade einen Cornwell am Wickel.

    Bevor Ich den neuen Uthred anfange lese Ich gerade einen Roman von Bernard Cornwell der etwas aus dem Rahmen fällt. "Galgendieb" ist ein Roman eines verarmten Offiziers und Waterlooveteranen, der um zu überleben sein Patent verkauft hat, in der Drury Lane in einer verrufenen Spelunke haust und sich mit Krickettspielen über Wasser hält.

    Er bekommt den Auftrag, die Schuld eines zum Tode verurteilten Mannes möglichst mit Hilfe eines Geständnisses so klar zu machen, das der Petition der Königin bzw. einer ihrer Angestellten, Mutter des Verurteilten genüge getan ist. Aber je mehr sich der gute Rider Sandman in die Geschichte vertieft, desto unglaubwürdiger werden die Indizien, die zum Todesurteil geführt haben.....er buddelt wahre Abgründe Menschlicher Boshaftigkit und verderbtheit auf.

    Schön geschriebener Roman, welcher einige Jahre nach dem Ende der Napoleonischen Kriege angesiedelt ist und der zur Abwechslung einmal weder Seeschlachten noch Landgemetzel enthält.

    dafür schön Recherchierte Umgebung einer seltsamen Zeit. Verhaltensweisen, Rituale und verkrampfte ungeschriebene Gesellschaftliche soziale Abgründe machen diesen Roman zu einer Freude beim lesen.

    "Wir können den Wind nicht ändern,aber die Segel anders setzen" "Aristoteles"