Richard Bolitho - Band 4 - Kanonenfutter

  • In diesem Band kommt Bolitho als Leutnant an Bord der Fregatte Destiny. Das Schiff ist in geheimer Mission unterwegs an die südamerikanische Küste. Bald stellt sich heraus, dass es um die Jagd nach dem Gold eines früheren spanischen Schatzschiffes geht. Aber auch andere sind hinter dem Gold her; es gibt Verrat und Intrigen und auch einige spannend zu lesende Seegefechte. Tiefpunkt des Romans in meinen Augen ist Bolithos erstes amouröses Abenteuer. Das ist mir einfach zu schmalzig und zu platt. Ansonsten aber macht auch dieses Buch Spaß. U.a. erfährt man gleich zu Anfang, wie Richard zu seinem treuen Stockdale kommt, der ja bekanntlich später sein erster Bootssteuerer wird.


    Und da ich den Band 5 vor dem Band 4 gelesen habe, muss ich eine Aussage aus dem dortigen Thread revidieren:


    und erstmals fließt bei einem Seegefecht auch das Blut aus den Speigatten, als ob das Schiff selber bluten würde...

    Nein, das passiert bereits in Band 4:


    Zitat von Alexander Kent in Kanonenfutter auf Seite 136

    ...und als die Sonne über den Horizont stieg, sah Bolitho, daß dünne rote Rinnsale aus den Speigaten flossen. Es schien, als blute das Schiff selbst.

    :D

  • Kanonenfutter ist vielleicht der bisher beste aus der Reihe um den jungen Richard Bolitho. Er ist 17 und inzwischen Leutnant.
    Auf der “Destiny” wird er dritter Offizier. Durch seine Verschlossenheit hat er es zunächst nicht leicht, doch der Kapitän ist ihm zugeneigt. Durch Richards Geradlinigkeit gewinnt er bald auch die bedingungslose Treue der Seemänner. Ein paar von ihnen stechen da besonders vor. Der bullenstarke Stockdale, ein ehemaliger Preisboxer, dem Bolitho geholfen hatte.. Oder der erfahrene Josh Little und der 14jährige Midshipman Jury. Sie sind loyal ohne unterwürfig zu sein und das macht sie zu wertvollen Gefährten bei den kommenden Gefahren.
    Die banal integrierte Liebesgeschichte überzeugt baer tatsächlich nicht, der Schwachpunkt des Buches.
    Die Handlung umfasst die Reise der Destiny zunächst nach Madeira, später nach Rio de Janeiro. Der Grund für die Reise bleibt zunächst ein Geheimnis.
    Kanonenfutter halte ich für einen wenig passenden Titel, der Originaltitel “Stand into Danger” ist besser.
    Der Roman besitzt eine konzentrierte Art, bei der überflüssiges ausgespart wird und dabei doch nicht an Lesbarkeit einbüßt.
    Kanonenfutter ist komplexer angelegt als die direkten Vorgänger und überzeugt deswegen bisher am meisten.

  • Die sehr schwankende Qualität der Bände ist sicherlich darin begründet, dass sie nicht chronologisch entstanden sind. Das führt auch immer wieder zu Brüchen in der so genannten "Continuity".
    Hier ist die Geschichte zwar etwas konstruiert, aber sie liest sich gut weg.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Diese unkonventionelle Art, die Reihenfolge zu setzen, kann verwirrend sein, macht das ganze aber auch ab und zu spannend.
    Ich habe keine Probleme mit der Vorgehensweise von Alexander Kent, manchmal aber mit dem der Verlage.