Franz Treller - Der König der Miami


  • Dreimal Franz Treller innerhalb einer Woche. Das zeigt, das der gute alte Franz auch heute noch durchaus gut lesbar ist, und dass es sich bei seinen Romanen nicht gerade um die dicksten Wälzer handelt.
    Aber die sind ja zum größten Teil ohnehin eine Mode unserer heutigen Zeit.


    Zur Handlung:


    Die Geschichte spielt zu Beginn des Siebenjährigen Krieges am und auf dem Ontariosee. Wie bei Franz Treller üblich ist man sofort mitten in der Action und fühlt sich diesmal zugleich stark an James Fenimore Coopers Lederstrumpf erinnert. Dort gerät im 3. Band Der Pfadfinder der Schoner Swallow auf dem Weg zum Gebiet der Tausend Inseln in einen Sturm. Hier ist es die Sloop Molly, ein kleiner Einmaster, die in einem Sturm zu den Tausend Inseln abgetrieben wird. An Bord der Molly befinden sich der Skipper, ein Farmer, der seine Ernte auf der Molly zum nächstgelegenen Hafen bringen lässt und dessen Sohn. Selbst schon in höchster Seenot treffen sie auf ein indianisches Kanu, das zu sinken droht. Nur einer der darin befindlichen Indianer kann gerettet werden. Die Molly strandet an einer der Tausend Inseln und zufällig stoßen die Schiffbrüchtigen auf das Versteck einer Piratenbande. Zugleich können sie das Schicksal eines jüngst verschwundenen Schiffes klären, das im Auftrag eines englischen Adeligen gekapert wurde, weil sein darauf befindlicher Cousin zwischen ihm und einem Peers-Titel steht. Natürlich soll der rechtmäßige Titelerbe gerettet werden, doch als das endlich gelingt, werden die Helden vom Kriegsausbruch überrascht und verlieren ihr Schiff an die Franzosen. Es folgt ein abenteuerlicher Zug durch die Wälder, um die heimatliche Farm zu erreichen. Der gerettete Indianer, der junge Oberhäuptlich der Miami steht ihnen bei, denn er will seinen Stamm rechtzeitig erreichen, damit dieser vertragsgemäß auf Seiten der Engländer in den Krieg eintritt.


    Fazit:


    Zwar gibt es auch hier wieder viele "Zufälle", doch sind diese nicht so ärgerlich wie im Roman Der Letzte vom Admiral. Das Buch lässt sich gut lesen nur die Recherche ist diesmal leider völlig daneben. Der Hafen, den die Molly anlaufen will, entstand erst im 19. Jh., die Huronen, die hier eine große Rolle spielen waren damals bereits nur noch in Resten existent (den Irrtum wird er von Cooper übernommen haben) und aus Georg Washington wird der große Held, der den Siebenjährigen Krieg im Alleingang gewinnt. Solche Fehler tun natürlich weh, wenn man sich ein wenig mit der Materie auskennt. Trotzdem ist das Buch sehr unterhaltsam.


    :4*:

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)