Franz Treller - Verwehte Spuren


  • Diesen Roman habe ich bereits an anderer Stelle erwähnt. Sein Autor, Franz Treller, war ein Zeitgenosse Karl Mays und soll bis in die 1960er Jahre recht populär gewesen sein.
    Nun, als ich diesen Roman entdeckte, hörte ich zugleich zum ersten Mal von Franz Treller. Inwischen bin ich längst am Ende der Handlung angekommen und ich muss sagen,
    das Buch und sein Autor waren wirklich eine Entdeckung für mich. Die Sprache ist für unsere heutige Zeit zwar altmodisch, aber nicht so sehr, dass es für den unbedarften Leser gleich zu einem totalen
    Kulturschock ausartet.


    Zur Handlung:


    Kurz nach dem Krieg von 1870/71 sucht ein preußischer Grafensohn in den Wäldern Michigans nach seiner verschollenen Schwester. Diese war vor Jahren mit dem Gutsverwalter durchgebrannt und nach Amerika ausgewandert.
    Nach einem Indianeraufstand verliert sich ihre Spur und die ihres Sohnes. Ihr Bruder findet unter den weißen Siedlern und den Indianern Freunde und mit deren Hilfe macht er sich auf die Suche.
    Dabei sind einige Kämpfe gegen feindliche Indianer und weiße Banditen zu bestehen, wobei Franz Treller auch für die Handlungen der feindlichen Indianer durchaus Verständnis aufbringt.
    Die Geschichte endet natürlich mit einem Happy End, das für den heutigen Zeitgeschmack sicherlich etwas heftig ausgefallen ist.


    Fazit:


    Wie schreibt @Bonden immer so schön? Ich habe mich jederzeit gut unterhalten gefühlt. Auch mit der Recherche für seinen Roman hat sich Franz Treller wirklich Mühe gegeben. Da muss er sich vor seinen bekannteren Zeitgenossen
    nicht verstecken. Natürlich schwingen ab und zu nationalistische Töne an, die bei Karl May deutlich verhaltener klingen, doch das war nun einmal der Geist der Zeit im Überschwang der Reichseinigung.
    Stilistisch würde ich den Roman bei Friedrich Gerstäcker mit einem Schuss Cooper einordnen. Wer einen unterhaltsamen Abenteuerroman mit reichlich Wild West-Romantik sucht, kann hier nicht viel falsch machen.
    Kritisch anzumerken wären lediglich einige Druckfehler, die beim Scann der gothischen Schrift aufgetreten sind. Dafür verdient der Verleger eine Rüge, aber letztendlich bewerte ich hier den Inhalt und deshalb gibt es fünf von fünf Tomahawks.


    :5*:

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Ja, man hat nur ein wenig formatiert, wobei die Seitenumbrüche auf meinem Reader öfter nicht passten.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)