Das in der europäischen Militärgeschichte Offiziere sich anderen Fahnen andienten ( z.B. Patrick Leopold Gordon of Auchleuchries) oder auch ganze Bevölkerungsgruppen sich in den Dienst des am meisten Zahlenden stellten(Schweizer) war mir bekannt. Aber das Reguläre Regimenter dies taten war mir neu.
Wobei-es mag Zufall sein- betrifft es wieder Schweizer.
1781 halfen französische Militärs in Neuchâtel ein neues Regiment aufzustellen. Das Regiment wurde nach dem Kommandanten Comte Charles de Meuron benannt: Regiment de Meuron
Das Regiment bestand aus 10 Kompanien zu je 102 Männern, insgesamt 1020 Soldaten, voll ausgestattet und bewaffnet.
Direkt nach der Aufstellung begab sich das Regiment in die Dienste der Holländischen East India Company und wurde nach Kapstadt verlegt, wo es am 7.Januar 1782 eintraf. Kurze Zeit später wurde das Regiment mit ziel Ceylon –damals holländische Kolonie- auf der Hermione eingeschifft um dort Truppen abzulösen.
Seine Feuertaufe erhielt das Regiment bei den Kämpfen um Cuddalore als verbündete Frankreichs 1783. Die Belagerungbegann am 7.Juni 1783 als General Stuart mit Sepoys, sowie den 73rd und 78th Highlanders , sowie dem 101th Regiment die Stadt begann zu belagern.Die Belagerung endete durch einen Friedensschluss, nachdem Suffren am 20.Juli Truppen (mit den de Meurons )in der Nähe landen konnte und dadurch einem Kräfteausgleich herbeiführte.
Das Regiment diente dann als Garnison in Pondicherry und Teile in Kapstadt. Während dieser Zeit kam es zu massiven Desertationen, sodass das Regiment scheinbar mit Soldaten desRegiment de Wurtemberg ergänzt wurde. Gerade in Kapstadt kam es zu Desertationen, da die Buren die Soldaten als Farmarbeiter abwarben.
1786 ging es wieder nach Ceylon. In Kapstadt blieben 33 Kranke und Invalide, inklusive ein paar Offizieren. Mittlerweile war der Befehl über das Regiment auf Colonel Pierre de Meuron über. Er war der jüngere Bruder von Charles.
In den nächsten Jahren wurde das Regiment an Frankreich verliehen, und diente als Marines auf Französischen Schiffen im Indischen Ozean.
Am 26.August 1795 wurden 2 Kompanien des Regimentes von den Engländern nach der Schlacht von Trincomalee gefangen genommen, als die Engländer Ceylon von den Holländern eroberten. In folge dessen ging die VOC in Ceylon bankrott und war nicht mehr in der Lage Ihre alten Truppen zu bezahlen.
Der Tradition der Zeit folgend trat das Regiment de Meuron geschlossen in Britische Dienste ein.
Das Verwundert mich etwas, denn wie kann ich mir der Loyalität und Kampfkraft eines solchen Regiments sicher sein?
Die Überführung in britische dienste wurde unter vermittlung von Henry Dundas s, Viscount Melville, Brittischer Kriegsminister,uand Hugh Cleghorn, einem Professoran der St. Andrews University . Cleghorn war auch ein Freund des Comte Charles de Meuron.
Die Verhandlungen dauerten bis 1798, es wurde als Linien Infanterie Regiment mit 2 Bataillonen á 5 Kompanien aufgestellt.
Alle verbliebenen 860 Soldaten des Regiments wurden mit Ihrem aktuellen Rang in die Britische Armee überführt.Charles de Meuron, erhielt eine Abfindung von 4000 Pfund, Pierre de Meuron wurde zum General der englischen Armee befördert. Hugh Cleghorn bekam 5000 Pfund für seine Mühen und wurde zum Crown Secretary of Ceylon in London.
Die einfachen Soldaten und Offiziere gingen leer aus. Die offenstehenden Sold Zahlungen der VOC wurden nicht von den Britten übernommen. Sie bekamen für die Zeit von 1795 bis 1796 keinen Sold.
Das Regiment de Meuron wurde unter den Befehl Arthur Wellesleys gestellt und in seine Armee eingegliedert.
1799 begannen die Engländer Ihren Feldzug gegen die Mahraten und Mysore. Diese beide indischen Nationen waren den Expansionsbestrebungen der East India Company und Großbritanniens feindlich gesinnt.
In der folgenden Belagerung von Seringapattamwurde das de Meuron Regiment ausgewählt am 4.Mai 1799 als erstes durch die Bresche zu gehen. Wellesley war voll des Lobes für das Regiment, das tapfer kämpfte und in nichts den britischen Regimentern nachstand und vielleicht sogar besser war als manch britisches Regiment..
Nach Seringapattam ging das Kommando an Pierre-Frederick de Meuron über.
Bis 1806 blieb das Regiment in Indien und kämpfte weiter erfolgreich auf Seiten der Engländer.
Kurios in dieser Zeit war, das die Sepoys und Inder auf die Soldaten des Regiments herabschauten. Da sie Schweizer und keine Engländer waren, dachten die Inder die de Meurons wären Sklaven der Engländer.
1806 wurde das Regiment als Garnison nach Malta verlegt. Seine Größe war durch die dauernden Kämpfe in Indien stark reduziert.Es sind viele alte Soldatenim Regiment, Invalide und Gefallene reduzierten das Regiment .
Als es schließlich nach England geschickt wird besteht es noch 35 Offizieren und 132 Soldaten. In England werden sie in Lymington auf der Isle of Wright kaserniert. In Lymington wird die Regiments Depot eingerichtet. Hier wird das Regiment neu aufgestellt, ausgerüstet und neue Soldaten rekrutiert.
1809 geht es zurück ins Mittelmeer nach Gibraltar, wo es mit zwei weiteren Schweizer Regimentern ein Brigade bilden. Die beiden anderen Regimenter sind das de Roll und de Watteville. Schließlich wieder nach Malta, wo weitere 500 Rekruten zum Regiment stoßen. Meistens sind es ehemalige Deutsche und Schweizer Soldaten, die in Napoleons Armee dienten und desertiert waren.
Wieder unter Arthur WellingtonsKommando kämpften die Schweizer wo sie benötigt wurden: Spanien, Portugal, Sizilien und Italien.
1813 wieder in Malta erhielt das Regiment neue Rekruten. Mittlerweile bestand das Regiment aus über 2000 Soldaten: 800 Schweizer, 500 Deutsche, 300 Niederländer und 200 aus dem Alsace. Diese Soldaten schlossen sich lieber der englischen als der Napoleonischen Armee an.
Im Frühjahr 1813 wurden Teile des Regiments nach Kanada verlegt, um im Krieg von 1812 zu kämpfen.
Ihr Brigade Kommandant General Oakes schrieb dazu in die Garnisons Befehle am 4.May 1813:
Lieutenant-General Oakes cannot suffer the Regiment DeMeuron to quit this garrison where they have so long been stationed under his command, without assuring them of the satisfaction which their good conduct and attention to military discipline have constantly afforded him, and which have been equally conspicuous in every rank. The will embark from hence as fine and well appointed a regiment as any in His Majesty's Service.
The Lieutenant-General has no doubt that by their conduct and gallantry, on the desirable service on which they're are about to be employed, they will confirm the high opinion he has formed of them, and will equally merit the praise and approbation of the General under whose orders they will soon be placed, to whom he shall not fail justly to set forth their merits.
He begs leave to assure the regiment of his warmest wishes for their glory and success and of the sincere interest he shall ever take in their welfare.
Quelle: http://ccv.northwestcompany.com/demeuron.html
Im Teil 2 geht es um die Zeit in Kanada.
aga