Mittwoch auf Donnerstag war ich mal wieder in Hamburg.
Da ich meine Arbeit am Mittwoch komplett geschafft hatte, konnte ich den Vormittag für was anderes nutzen.
Da ich in Hamburg Mitte mein Hotel hatte, wollte ich mir nicht was an den Landungsbrücke ansehen. So bin ich zum Hafenmuseum gefahren.
Das Hafenmuseum ist eine Aussenstelle des Museums für Arbeit Hamburg liegt mitten im Freihafen.
Im Kopfgebäude und dem angrenzenden Schuppen 50 ist das Museum gelegen. Der Schuppen 50, gebaut 1912, ist der letzte verbliebene Ladeschuppen im Hamburger Hafen. Jeder Teilbereich des Schuppens ist 270m lang, sodass parallel 3 Stückgutfrachter ent- und beladen werden konnten. Insofern ist Museum genau dort von dem es handelt. Der Arbeit im Hamburger Hafen.
Im Kopfbau befinden sich Kasse, Verwaltung und die letzte Kaffeeklappe Hamburgs. Im Schuppen ist der Wandel der Arbeit und Arbeitsabläufe im Hafen dargestellt. Viele Regale füllen sich mit Schaustücken, teilweise noch in Kisten und Fässern.
Im Aussenbereich sind Grossgeräte, alte Kräne und Schiffe ausgestellt. Zu den Schiffen später.
Das Museum lebt von seinen Ehrenamtlichen Helfern, die in der Ausstellung helfen, Schaustücke sortieren, aufarbeiten und dabei auch lebendig erklären können. Bei meinem Besuch war ein älterer Herr mit dem Nachlass eines ehemaligen Hafentauchers beschäftigt. Als ich mir die anderen Exponate ansah, begann er direkt mir die Arbeit eines Hafentauchers und die Ausrüstung zu erklären, auch, das diese bei besonderen Anlässen auch vorgeführt würde.
Wesentlich später sah ich im Aussengelände ein Foto von dem älteren Herren, ist er einer derjenigen, die die Taucherei auch vorführen.
Das Museum zeigt anhand der Ausstellungsstücke wie die Arbeit im Hafen sich immer mehr von manueller Arbeit in mechanisierte Arbeit wandelte. Wurden früher Säcke und Fässer mit Sackkarren transportiert wurden, wurden später immer mehr elektrifizierte Arbeitskarren eingesetzt, was dann in den Containern der heutigen Zeit mündete.
Im Museum gibt es auch tolle Schiffsmodelle, sogar ein zwei Segelschiffe. Das imposanteste Modell ist sicher das original Werftmodell des Turbinendampfschiffes Imperator.
Als Original steht der Ewer Hermann im Schuppen, ein schöner alter Ewer, der für die Küstenschifffahrt und den Hafentransport genutzt wurde.
In der Ausstellung wird mit Schülern einer Gesamtschule eine Barkasse neu gebaut. Tolles Projekt.
Im Aussenbereich gibt es neben verschiedenen Fahrzeugen aus dem Hafenbetrieb (Containerversetzer, das „Papamobil“) ein paar alte Kräne, Maschinen und Bojen.
Aber auch natürlich ein paar Museumsschiffe.
Zunächst den über 100 Jahre alten Schutenkran „Saatsee“, dann den Dampfsaugbagger „Sauger IV“, eine Ewer-Schute und als Highlight der Stückgutfrachter „MS Bleichen“.
Die Bleichen wird aktuell für Publikumsführungen renoviert und ist leider nicht zu besichtigen.
Noch zu den Kaffeeklappen. Die Kaffeeklappen waren kleine Kioske im Hafengebiet, an denenn die Arbeiter Kaffee und Essen bekamen, da die Wege nach Hause zu lang geworden waren, oder oft auch Doppelschichten gemacht werden mussten um die Schiffe „in Time“ zu laden. Es gab in der Hochzeit mehr als 100 Kaffeeklappen, im Museum ist nun Nr.79 zu sehen und zu nutzen, das Museumskaffee ist in der Kaffeeklappe untergebracht.
Fazit: Ein tolles lebendiges Museum im Freihafen Hamburgs.
Weitere Info’s unter www.hafenmuseum-hamburg.de
aga