Band 15 - Inseln der Vulkane

  • Das ist gem Vorblatt meiner Ausgabe der Band 15.


    Nun kenne ich PoB nicht sehr gut, und es ist auch erst mein zweiter Band, den ich von ihm lese.


    Aber als Seemann, der nicht unbedingt auf wilde Gefechte eingestellt ist, gebe ich diesem Buch 5 von fuenf Sternen.
    Begruendung: Das Garn faengt sehr subtil an und macht sowohl Maturin als auch Aubrey einige Ueberraschungen, worauf sie sehr positiv reagieren. Segel-Seefahrt im Suedpazifik, Heimatgewaesser fuer mich, ist gut beschrieben, bis auf die SE trades, welche dort so nicht vorkommen...


    Menschliche Verhaltensweisen an Bord auf langen Seereisen und der Unmut einer gesamten Besatzung welcher durch misslaunige und uebelwollende Offiziere erregt wird sowie die notwendige Reaktion des Kapitaens darauf sind hervorragende psychologische Darstellungen.
    Auch wie die Maennergesellschaft und besonders Maturin die Entwicklung der Person Clarissa Oakes von einem 'convict' zu
    einem integren und wertvollen Helfer erleben darf ist meisterhaft beschrieben. -


    Kann ich warm empfehlen und nehme es mit an Bord (ich lese alle guten Buecher drei Mal).

  • @Chief Mate: Ich habe den Titel im Interesse der besseren Übersicht mal den anderen bereits besprochenen Bänden angepasst.


    Für mich gehört Inseln der Vulkane aka Clarissa Oakes zu den besten Bänden der Reihe. Das liegt einerseits daran, dass POB hier wieder mal eine seiner starken Frauen einführt und andererseits weil man mit diesem Band dessen Schwerpunkt über weite Strecken auf dem Miteinander der Männer und Frauen an Bord liegt, gedanklich mit auf die Reise über den Pazifik gehen kann. Man wird als stiller Beobachter förmlich Teil der Besatzung und kann sich tatsächlich mit ihnen über den Ozean treiben lassen. Das macht auch den Reiz der meisten anderen Bände der "endlosen" Reise aus.
    Auch von mir gibt es hier :5*:

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Da gebe ich Euch Recht. Insbesondere deswegen, weil mich das letzte Drittel des vorhergehenden Schnabeltierroman eigentlich nur nervt. Ein maritimer Roman findet nun m.E. auf See statt und nicht irgendwo im Outback.



    Ein Fehler (doch, doch :P ) ist, dass Clarissa`s Boarding auf die Nutmeg verlegt wird, die sie ja wirklich niemals gesehen hat. Das Stephen am anderen Ende der Welt eine Zeugin gegen den bis dahin unbekannten Widersacher findet, ist ein wenig weit hergeholt, sei aber der schriftstellerischen Freiheit gestattet.


    Insofern 4,5 Sterne von mir.

    Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem


    Karl Valentin

  • Da pflichte ich Euch unbedingt bei. Gerade die Figur der Clarissa ist eine der für mich am besten gestalteten und auch wachsenden Nebenrollen auf Aubreys langer Reise durch Zeit und See.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.


  • Das Stephen am anderen Ende der Welt eine Zeugin gegen den bis dahin unbekannten Widersacher findet, ist ein wenig weit hergeholt, sei aber der schriftstellerischen Freiheit gestattet.

    Einspruch Euer Ehren! Gerade diese Lösung ist doch einfach genial. Eine Dame mit Halbwelterfahrung plaudert am Ende der Welt ein wenig aus dem Nähkästchen und bei Stephen macht es BÄNG. Das hat doch was von der typisch O'Brianchen Beiläufigkeit. Keine Auflösung der Verschwörung mit der Holzhammermethode, sondern Kommissar Zufall wie sehr häufig in solchen oder ähnlichen Fällen im wahren Leben. jeder minder begabte Autor hätte die Verschwörung doch durch einen um sein Leben bettelnden Wray aufdecken lassen.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)