Projekte - Was man irgendwann bauen will

  • Wie sagt unser Admiral, der 1st. Lord Watermark, immer so schön? MACHEN! Also mach ich mal.


    Fast jeder, mal der staunend vor einem Schiffsmodell stand, sagt sich irgendwann, das möchte ich auch mal machen.
    Mir geht es auch so, doch seien wir mal ehrlich, mit dem Selbermachen ist das gar nicht so leicht, denn was uns Modellbauer so präsentieren ist oftmals große Kunst. Und wer ist schon der geborene Künstler? Mir geht es auch so. Von der Natur mit zwei linken Händen gesegnet, was für einen Linkshänder wie mich eigentlich eine gute Voraussetzung wäre, bestehen beide Hände leider aus jeweils fünf Daumen. :oops:
    Trotzdem habe ich als Kind recht gute Flugzeugmodelle gebaut und so versuchte ich mich vor ein paar Jahren mit dem Plastikmodell einer Britischen Bomb Ketch. Ich kam auch recht gut voran, bis eine zauberhafte damals dreijährige Agentin mit einem französisch klingenden Namen (!) und eine Katze mit ebenfalls französischem Hintergrund in die Werft eindrangen und mein Werk zerstörten. Bei der Reparatur stieß ich dann rasch an meine Grenzen und wann immer ich den Niedergang in meine Kajüte benutze, fällt mir dieses Monument meines Scheiterns ins Auge. Soviel zur Vorrede.


    Trotzdem lässt mich das Thema irgendwie nicht los. Ich bin in etlichen Modellbauforen angemeldet(sogar auf der dunklen Seite der Macht) und verfolge in stiller Ehrfurcht, wie die Könner ihres Fachs wahren Modellbau zelebrieren. Einen dieser wirklichen Könner haben wir sogar hier an Bo(a)rd, obwohl ich manchmal den Eindruck habe, er ist sich seiner mittlerweile erworbenen Klasse nicht einmal so recht bewusst. Aber trotz aller Bewunderung vor diesen Meistern und trotz des Bewusstseins, deren Klasse niemals erreichen zu können, nagt es seit längerer Zeit in mir. Ich möchte ein Schiffsmodell besitzen und ich will es selbst gebaut haben.


    Gegenwärtig gibt es drei Schiffe, die mich beschäftigen und die es in die engere Wahl geschafft haben, wobei ich bei Segelschiffen schon Wert darauf lege, dass sie ein Rigg aufweisen, das zumindest einigermaßen zu bewältigen ist:


    1. SMS Sachsen (1878)


    Ich weiß, es ist ein Dampfschiff und sogar ganz ohne Segel, doch es ist ein ganz eigenartiges Schiff das in seiner Skurilität schon wieder schön ist.
    Eigentlich möchte ich es sogar doppelt bauen, denn es gibt zwei ganz markante Bauzustände mit vier (die berühmte Zementfabrik) und später als Linienschiff mit einem Schornstein. Es gibt sogar einen recht bekannten Modellbaubogen von diesem Schiff, doch irgendwie sehen alle gebauten Modell nach Papier aus, weil grundsätzlich auf eine Bemalung verzichtet wird. Außerdem zeigt das Modell die Sachsen in einem Bauzustand, in dem sie meines Wissens niemals in Dienst gestellt war, wichtige Teile der Bewaffnung und Technik fehlen einfach. Aber es gibt ein interessantes Projekt einer kleinen Modellbaufirma, noch in diesem Jahr einen Resinmodellbausatz auf den Markt zu bringen. man wird sehen.


    2. Schoner Bluenose


    Es handelt sich um einen bekannten kanadischen Fischereischoner, der auch sehr erfolgreich Segelrennen gefahren ist. In Kanada ist er ein nationales Monument und es gibt einen Nachbau von ihr. Wer sich alte Filmaufnahmen der Bluenose unter vollen Segeln anschaut, wird sich sofort in sie verlieben, oder er hat kein Herz. Es gibt eine Reihe Modelle der Bluenose bzw. der Bluenose II auf dem Markt, doch leider ist es halt ein Fischerboot und ich brauche schon ein paar Kanonen...


    3. Tender Ringle


    Die Ringle ist ein amerikanischer Baltimoreschoner, den Jack Aubrey von seinem Freund Heneage gewann. Es ist ein fiktives Schiff, aber es ist eines von Jack Aubreys Schiffen. Natürlich gibt es kein Modell davon und was das WWW für das mögliche Vorbild der Ringle hält, ist in meinen Augen grober Unfug, weil für einen Tender einfach überdimensioniert. Es gibt schon einige Baltimore Schoner als Modellbausätze zu kaufen, doch neben dem Rigg sehe ich das Beplanken als zweite große Hürde. Trotzdem gäbe ein Modell, das in Frage käme, weil es einen vorgefrästen Rumpf besitzt. Nur leider stimmt da die Bewaffnung nicht und im Maßstab 1:100 finde ich einfach keine Karronaden, die ich zukaufen könnte.


    Das sind so die Probleme, die mich beschäftigen, wenn ich das Forum mal nicht mit vitaminreichem Spamm versorge. Vielleicht habt ihr ja auch eure Träume oder Projekte.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Aye,Speedy,


    ich hab es bisher nicht so mit dem Schnitzen. Aber einen Traum schon seit meiner Kindheit nämlich den Bau einer Statenjacht. Als Junge konnte ich den damaligen Bausatz von Graupner nicht bezahlen, und hätte ihn wohl auch nicht fertig gekriegt. Nun, dafür hat mein Vater zusammen mit mir ein schönes, schwimmfähiges Segelboot gebaut.


    Indes, Träume sterben nicht. Also habe ich mich an das Schnitzen im bescheidenen Rahmen beim Bau der Pinco ( Baubericht kommt) herangearbeitet. Die Ergebnisse sind zwar noch etwas holperig, aber immerhin. Ergo: wenn die Gianna, so heißt die Kleine, fertig ist wird als nächstes eine Statenjacht auf Kiel gelegt. Dazu gibt es con Seawatch Books zwei sehr schöne Bücher, die zwar den Bau der Utrecht beschreiben, was mich aber nicht davon abhalten wird anhand der Bilder aus dem NMM daraus die Mary, die die Kaasköppe Charles II schenkten, zu machen.


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Tja, was will ich mal bauen? Ehrlich gesagt bin ich derzeit dabei, mir genau so einen Traum zu erfüllen. Aber der Reihe nach:

    Ähnlich wie Speedy fing ich mit dem Modellbau bei Flugzeugen an. Es gab da einige schöne Plastmodellbausätze, ich erinnere mich an die IL 18, die TU 134, die TU 144 oder die MIG 21.
    Als mein Bruder dann an einem schönen Silversterabend meinte, mir zeigen zu müssen, was er auf der Offiziersschule über Sprengstoff gelernt hatte - wozu er u.a. dutzende von fetten Silvesterknallern "umbaute" und in die Rümpfe meiner Modelle einarbeitete - war dann dieses Kapitel Geschichte. :D


    Mit der Wiedervereinigung war dann plötzlich der Zugang zu diesen tollen Revell-Baukästen da. Und selbstverständlich musste es sofort die Victory sein... Sie ist bis heute nicht fertig, da ich irgendwann keine Freude mehr an diesen fertigen Plastewanten hatte.
    Dann passierte mir ein Glücksfall: In einem Laden in Berlin auf der Streesemann-Straße, in dem es jede Menge Literatur zu allem, was mit Verkehrstechnik zu tun hatte, also Schiffe, Flugzeuge, Autos usw. gab, fiel mir ein Schreiber-Bogen in die Hände. Man konnte aus Papier eine Santa Maria bauen! Als ich meine Beute dann zu Hause vor mir liegen hatte und loslegen wollte, sah ich schnell, dass hier mit Küchenschere und Prittstift kein Staat zu machen ist. So kam ich zu meiner ersten Spezialschere, die ich heute noch benutze. Das Schiff stand aber dann zwei Jahre unvollendet auf dem Schrank, da mir keine Lösung für die Wanten einfallen wollte. Das will ich jetzt nicht weiter vertiefen - auf jeden Fall machte es eines Tages "Bing!" unter der Schädeldecke, und die Lösung war da. :idea:
    Und nun hatte ich endgültig Blut geleckt. Das nächste Modell, wieder ein Bogen der Firma Schreiber, war eine griechische Bireme, ein antiker Rudersegler. Dafür habe ich meinen Werkzeugpark etwas erweitert, Schneidematte und viele Spezialmesser und so. Noch heute ist dieses Schiff mein Lieblingsmodell, auch wenn ich jedesmal, wenn ich es betrachte, tausend Dinge sehe, die ich heute anders machen würde.


    Danach folgte dann die Hansekogge von Schreiber, dicht gefolgt von einem antiken römischen Frachtschriff, ebenfalls von Schreiber. Ich erinnere mich noch gut an ein Forumstreff, auf dem Sir Joseph Porter mir einreden wollte, ich solle doch mal ein Shipyard-Modell bauen! Ich lächelte nur müde und dachte mir: Nee, nee, Schuster, bleib bei deinen Leisten, bzw. Bonden, bleib bei deinen Schreiber-Bögen, das ist was, was du kannst. Was mir damals noch nicht bewusst war: Die Saat des Ehrgeizes war erfolgreich implantiert worden und ging ganz langsam auf. Und so kam ich zwangsläufig bei einer weiteren, wesentlich anspruchsvolleren Santa Maria, wiederum von Schreiber, dann an einen Punkt, an dem ich nur noch unzufrieden war. Nicht mit dem, was ich da baute, sondern mit dem, was dieser Bausatz für Möglichkeiten bot, vor allem was er für gestalterische Grenzen aufzeigte. Das, was ich wollte, gab der Bogen einfach nicht her.
    Und so kaufte ich mir dann mit der Papegojan meinen ersten Shipyard-Bausatz. Ich war eher verhalten optimistisch, dass mir das gelingt, ging aber nach dem Motto "Mut ist die Dummheit der Ahnungslosen" an die Arbeit - und hatte unendlich viel Spaß dabei. Fehler passierten, Lehrgeld wurde gezahlt, nicht alles gelang - aber ich bewies mir selbst, dass es immer irgendeine Lösung gibt für die vielen kleinen und großen Probleme, die bei der Arbeit an dem schmucken Pinassschiff auftraten. Und relativ schnell kaufte ich noch die angebotene Werft; so entstand nicht nur mein erstes Shipyard-Modell, sondern zugleich mein erstes Diorama. Und noch während ich an der Papegojan die Rüstbretter anbrachte und mit banger Erwartung meinen ersten Versuchen im Wantenknüpfen entgegenzitterte, beschloss ich in einer Laune der Verrücktheit, noch eine Nummer höher zu gehen. Und da gab es nur ein Schiff: Die HMS MERCURY, gewissermaßen das Flaggschiff der Shipyard-Flotte.
    Noch heute bewundere ich mich selbst, dass ich es tatsächlich geschafft habe, nicht eher mit der Fregatte zu beginnen, bevor sich die Haube der Vitrine endgültig über das Papegojan-und-Werft-Diorama gesenkt hatte.

    Wie weit ich mittlerweile mit der MERCURY bin, seht ihr ja in meinem Baubericht. Was für mich noch vor wenigen Jahren undenkbar war, ist jetzt Realität: Ich baue ein Kriegsschiff aus der Nelson-Ära, ich takele Kanonen komplett, ich schlage mir meine Taue selber - verrückt!


    Und jetzt kommt's: Es geht ja hier um Träume in Bezug auf das, was man noch bauen möchte. Ich träume schon seit einiger Zeit davon, die griechische Bireme noch einmal zu bauen. Könnte also sein, dass ich nach Fertigstellung der MERCURY - was noch reichliche Zeit dauern wird - gewissermaßen back to the roots gehe. Schau'n wir mal! ;)

  • Eine tolle Zusammenfassung Deines modellbauerischen Werdegangs, Bonden, den wir ja mehr oder weniger mitverfolgt haben. Aber was Deine Träme betrifft, hätte ich fast wetten mögen, dass da irgendwo etwas schlummert, das mit Sche- beginnt und mit -becke endet. ;)

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Manchmal geht es schneller als man denkt. In der E-Bucht wurde ein Modelbausatz sehr günstig angeboten, der die ideale Grundlage für mein Ringle-Projekt wäre. Da konnte ich mich nicht beherrschen.



    Allerdings weiß ich angesichts der bevorstehenden Gartensaison noch nicht, wann der Baubeginn sein wird.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Bei mir liegt (mittlerweile im Keller, *hust*) seit 2007 ein angefangener Plastikbausatz der Vic von Aircraft/Heller herum. Nachdem die Farbe fürs Deck aber wieder so ein seltsam fester Oliv-Algendreck-Farbton und nicht helle Eiche war und die Wanten hätten auch "geklebt" werden sollen, war meine Lust wie gefühlte 15 Jahre zuvor beim ersten Revell-Bausatz auch wieder erloschen... ;)


    Mittlerweile bin ich auch zu der Überzeugung gelangt, das eigentlich Holz das einzig wahre (Grund-) Baumaterial für ein Segelschiff ist; traue mich aber nicht wirklich an das Material in dem Umfang heran. Was mich nochmal interessieren würde, wäre dieses Schnittmodell: nicht zu groß und man erhält mal einen sonst nicht möglichen Einblick in ein Schiff.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Howe, das Problem kenn ich von meinem ersten Versuch mit der kleinen Victory von Airfix damals mit 15. auch sehr Ähnlich das Problem mit dem Algendreckgrün :D Aber also falls du nochmal Motivation findest für Plastik, mit den richtigen Farben kann das sogar was werden. Hätte da eine ganz nette Variante wie man auch aus Plastik zumindest auf den ersten Blick etwas wie Holz hin bekommt.
    Aber eigentlich hast du Recht, dass es am Besten aus Holz ist. Wobei ich immer wieder in vollkommener Bewunderung den Hut vor Kartonmodellbauern wie Bonden ziehe. *hutabsmilie*

    "As a ship is undoubtedly the no-blest and one of the most useful machines that ever was invented, every attempt to improve it becomes matter of importance, and merits the consideration of mankind" Thomas Gordon, Principles of Naval Architecture (1784)

  • Aye, Lord Howe,


    diese Schnittmodelle z.B. vom Victorygroßmast sind m.E. ganz ordentlich. Soweit ich das gesehen habe sind sie bautechnisch auch ganz gut zu bewältigen, zumal der Bauumfang überschaubar bleibt.


    Bonden Diese Mittelmeerschiffe haben schon was. Das merke ich gerade beim Bau der Gianna. Auf der einen Seite auf Effizienz gebaute Handelsschiffe, auf der anderen Seite ein sehr barockes Heck mit etlichem Dekor,ein 60cm hohes, offenes Zwischendeck und dann eine Bugkonstruktion und ein Rigg die mit diesem riesigen Vorbau ohne richtige Abstützungen oder Stage schon sehr anfällig gewesen sein dürfte.Und dann erst die Schebecken. Völlig offenen Artillerieträger mit einer Bestückung, die Nordeuropäer bestenfalls auf eine große Fregatte gepackt hätten. Andererseits wären sie einem "richtigen" Nordseewetter wohl auch nicht gewachsen gewesen.
    Aber,schick sind diese Kähne auf jeden Fall.

    Angarvater

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  • @AotF: dafür müsste ich mit noch mehr Chemie die alte Farbe erstmal wieder runter bekommen... das ist auch das nervige an diesen klassischen Modellbaufarben, dass einige quasi 5x aufgetragen werden müssen, dann aber von der Oberfläche wie Lack aussehen (klar, die Gig vom Kapitän hat einen Emaille-Rumpf) und gerade das genannte Algengrün damals auch jegliche Holzstruktur ertränkte, obwohl ich das mit einem großen Pinsel mehrmals runtergewischt habe.... Und die Planung für das Nelson-Muster war auch falsch, ich hätte als Grundierung die komplette Bordwand oberhalb der Kupferung oker bemalen sollen und dann die Streifen mit schwarz darüber ziehen... ;)


    Angarvater: Für einen Anfänger wäre "mehr" auch "zu viel", da sollte man selbst kleine Modelle nicht unterschätzen und das drückt dann unglaublich schnell auf die Motivation, wenn man gewisse Arbeitsschritte 200x machen muss um dann beim 190. festzustellen, dass man es verkehrt gemacht hat...
    Bei mir hat es dann auch eher Spielcharakter, quasi wie früher mit Bauklötzen oder Lego was zusammenzubauen.
    Und Holz ist als Material einfach toll, es fühlt sich gut an und notfalls kann man sich einfach ein Stück nehmen und solange daran herumsägen, schleifen, schnitzen und bohren bis es einem gefällt. Bei vorgefertigten Plastik geht das nicht und reparieren schon gleich gar nicht (außer mit Sekundenkleber - willkommen bei Henkel & Co.).

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Zitat von "Speedy"

    Manchmal geht es schneller als man denkt. In der E-Bucht wurde ein Modelbausatz sehr günstig angeboten, der die ideale Grundlage für mein Ringle-Projekt wäre. Da konnte ich mich nicht beherrschen.



    Allerdings weiß ich angesichts der bevorstehenden Gartensaison noch nicht, wann der Baubeginn sein wird.


    Soeben ist der Bausatz bei mir eingetroffen und ich kann es kaum erwarten, mich mal dran zu setzen. Allerdings wird frühestens am Wochenende Zeit dafür sein. Natürlich werde ich als Frischling so ziemlich alles out of the box bauen, doch bereits längere Zeit trage ich den Gedanken mit mir herum, nicht den Baltimore Schoner Flyer entstehen zu lassen, sondern Jack Aubreys Tender Ringle. Doch zu meinen Plänen, Überlegungen und Problemen rund um dieses Thema werde ich demnächst einen Baubericht eröffnen, um somit auch ein moralisches Druckmittel zu schaffen, dieses Projekt irgendwann auch zu einem positiven Ende zu führen.

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  • Das ist aber nicht der Grund. Ganz ehrlich. :oops:
    Bauberichte gehören im Internet ganz einfach zu meiner absoluten Lieblingslektüre, weshalb ich ja auch in ettlichen einschlägigen Foren angemeldet bin. Und irgendwann bekommt man halt dieses Jucken in den Fingern, trotz aller Demut, die man vor dem Können der Experten wie Du oder Angarvater empfindet.

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  • Nun mach doch einfach mal, wenn es Dich in den Fingern juckt.


    Apropos Demut. das laß mal besser weg. Ich zumindest finde das bezogen auf meine Schiffchen ziemlich übertrieben. Angarfathers Dockyard hat einfach mehr Vorlauf in der Fertigung.


    Best regards and Cheers Angarvater

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  • Ich habe ja auch ne Weile Flugzeuge gebaut und gebastelt. MEine Ambitionen waren immer hoch. Aber vieles wurde Schrott.
    Egal. Beim nächsten wurden andere Fehler gemacht.
    Stolz war ich immer - wieder was geschafft.
    Natürlich konnte ich mich nicht mit den Modellbauern in der Modellfan und den Messen messen, aber, hey es sollte mir gefallen.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • In meinem Keller liegt seit mindestens zwei Jahren ein Bounty-Bausatz von Billing (ein Geschenk). Um dort aber überhaupt mal bauen zu können, müsste ich erst den Keller aufräumen, die Werft sanieren und mein ganzes Werkzeug zusammensuchen. Also fürchte ich, dass der Bausatz da noch eine Zeitlang liegen wird...

  • Ich habe seit langer Zeit einen Victory-Bausatz von Revel bei mir rumliegen. Aber inzwischen habe ich gemerkt, dass es mit Holz zwar schwieriger ist, man dafür aber viel bessere Möglichkeiten zur Korrektur oder eigenen Gestaltung hat. Deshalb wird die Victory wohl weiterhin im Schubfach liegen bleiben.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Wenn es erlaubt ist, will ich zu diesem Thema auch meine Beweggründe für ein bestimmtes
    Modellbauprojekt darlegen.


    Jeder historisch engagierte Schiffsmodellbauer sieht sich irgendwann wieder einmal mit der Frage konfrontiert, was soll mein nächstes Modellbauprojekt werden?
    Soll es überschaubar, jedoch in der Detailausgestaltung anspruchsvoll sein, oder entscheidet man sich für ein repräsentatives Linienschiff, wohl wissend, dass dies sowohl zeitlich als auch modelbautechnisch eine gewaltige Herausforderung darstellen kann, woran letztlich schon viele gescheitert sind. Oder will man eine weitere „Berühmtheit“ im Modell verewigen?


    Durch eine glückliche Fügung bin ich vor vielen Jahren in den Besitz der Monographie von Jean Boudriot zum Bau einer französischen Korvette, der LA CRÉOLE 1827 - 1845, gekommen. Fasziniert von den akkuraten Planzeichnungen und den wunderbaren Bildern eines hervorragenden Konstruktions-modells im Maßstab 1:40 wuchs in mir die Begeisterung und das Bestreben, dieses Modell mit meinen Fähigkeiten so gut wie möglich zu bauen.


    Somit hatte sich die eingangs erwähnte Fragestellung bei mir von selbst erledigt.


    Nach wie vor war es für mich die richtige Entscheidung, für ein Schiff, das mir bis zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Monographie von Jean Boudriot überhaupt nicht existent erschien. Ein Schiff nicht allzu groß, bei vielen nicht bekannt und weniger prächtig in der Erscheinung sowie von vermeintlich geringer Bedeutung - trotzdem wert, sich damit auseinander zu setzen.
    Von der zerbrechlichen Eleganz durchfensterter Heckgalerien ist die La Créole als "struppiges Arbeitspferdchen", wie es mal ein Modellbaukollege liebevoll bezeichnete, weit entfernt. Aber gerade als Kind seiner Zeit, als eines der Beispiele der französischen Schiffsbaukunst des angehenden 19. Jahrhunderts und gleichzeitig letztlich auch als einer der Repräsentanten einer zu Ende gehenden Ära der hölzernen Segelschiffe, entwickelte diese Korvette für mich eine starke maritime Ausstrahlung und Anziehung.


    PS: Leider bin ich hier erst seit kurzem wieder aktiv, aber noch nicht schlüssig, ob und wie ich meinen Baubericht der La Créole hier weiterführen soll.
    Insofern hier BILD 1 und BILD 2 zum aktuellen Baustand.