Glaubt man unseren diversen Lieblingsautoren, so hatten ihre bzw. unsere Helden eine gemeinsame Lieblingslektüre, die Navy Liste. Anhand dieser konnten sie den Fortgang ihrer Karriere und der ihrer Freunde und Bekannten ganz genau von Ausgabe zu Ausgabe verfolgen. In der Google-Bibliothek finden sich einige Ausgaben dieser ominösen Liste, wobei die meisten nach unserer Zeit angesiedelt sind. Es gibt aber eine Liste, die sehr gut in unsere Zeit passt, die Navy Liste vom Dezember 1814. Allerdings scheint sie nicht ganz komplett zu sein, denn weder Jack Aubrey noch Lord Hornblower konnte ich auf ihr entdecken. Wer selbst mal nachschauen möchte, hier ist der Link:
The Navy List
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schöner Fund.
Ich habe mal das Z aus "Tzhe" rausgenommen....Aga
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Danke.
Die Liste enthält schon eine Reihe interessanter Daten, wie z.B. die Namen der 12 "richtigen" Ärzte bzw. Internisten, wobei Stephen da sicherlich aus Geheimhaltunggründen fehlt.
Auch interessant ist die Liste der Schiffe inklusive ihrer Offiziere und die Übersicht der Oberkommandierenden auf den einzelnen Stationen.
Allerdings sieht man hier auch schon die Auswirkungen des Friedens. -
Es gibt nur einen Lt. Charles Aubrey Antram... in den Archiven lagern schon eine Menge interessanter Dinge. Schöner Fund!
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Wirklich interessant. Und viel länger als vorgestellt.
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Ja, jetzt kann man sich vorstellen, wie voll es im Warteraum der Admiralität tatsächlich gewesen sein muss.
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Wenn man sieht, daß es Lieutanents gibt , die seit 50 Jahren und mehr auf diesem Rang hängenbleiben ( mit dem Vermerk : unable to serve on sea ) , dann werden einem die Ängste unserer Romanhelden in jüngeren Jahren auch klar
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Das ist wirklich ein toller Fund! Es ist aber auch beeindruckend, wie furchtbar viele Admiräle es gab. So viel Wasserkopf hätte ich zu der Zeit nicht erwartet.
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Naja, du solltest nicht vergessen, dass darunter sicher auch ein paar gelbe waren. Würde mich eh mal interessieren, wieviele Kaptäne im Durchschnitt mit befördert wurden, um einem Wunschkandidaten die Admiralsflagge geben zu können.
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Aus dem Bauch raus würde ich irgendwas zwischen 2/3 und 3/4 tippen. Aber wirklich nur aus dem Bauch raus.
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Das glaube ich weniger , Saari.
Auch damals durfte man den Blick auf die Finanzen nicht verlieren.
Die Dienststellung des Kommodore ist nicht umsonst geschaffen worden.
Ansonsten konnte man sich angesichts der ungesunden Lebensweise auf die altersbedingte natürliche Auslese verlassen.
Obendrein erhielt ein Admiral zwar den Grundsold , aber noch lange kein Kommando, noch nicht mal als Hafenadmiral. -
Wenn ihr ein wenig weiter nach hinten blättert, findet ihr ja noch die diversen Kommandos und ihre Inhaber. Vielleicht möchte sich jemand ja mal die Mühe machen und vergleichen, wieviele Admirale Posten innehatten und wieviele nicht.
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Spannend auch die Liste der Ausgezahlten Prisengelder.
Da ist eine Sloop verzeichnet, die 1804 zwei Schiffe erbeutete. Die Gelder wurden dann erst 1814 zugeschrieben.Ganz schön lange, die die Prisengerichte damit Zugänge waren.
Aga
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Krieg und juristische Mühlsteine dürften gewiss auch einen Anteil daran haben - war es ein Neutraler, wie verhielt sich der Eigner, handelte es sich bei der Ladung um Konterbande, etc...
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Klar. Aber es beruhigt zu sehen, das die Justiz auch damals nicht fixer war (manchmal).
Aga
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Das mit den Prisen habe ich doch glatt überblättert.
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Na dann nochmal von vorn...
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Momentan höre ich mal wieder Master and Commander und soeben vertrieb sich Jack Aubrey die Zeit mit Steel´s Navy List. Dabei handelte es sich um eine privat vertriebene und hoch angesehene Liste. Ein Exemplar habe ich im WWW gefunden, eine Ausgabe von 1782, also leider etwas vor der von Jack gelesenen Ausgabe.
Ich habe soeben noch eine Ausgabe vom Februar 1799 gefunden, die einige bekannte Namen enthält, wie zum Beispiel William Bligh als Kommandant von HMS Director (64).
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Interessant, danke!
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Zwei sehr schöne Links! Sowieso ist Google Books teilweise eine wahre Fundgrube für derlei Listen. Irgendwo waren mir auch mal "Regulations at Sea" und "The Sea-gunners vade mecum" untergekommen. Die müssten eigentlich noch als pdf irgendwo liegen.