HMS Mercury - Fregatte der Enterprize-Klasse; Shipyard-Kartonmodell, 1:72

  • Ich glaube, das war der letzte schöne Sommertag. Da hatten wir richtig Glück.


    Dein Kutter sieht toll aus.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Schöne Arbeit, Admiral!


    Hmm, gehst Du in Serie? Ich brauche demnächst nämlich auch noch zwei oder drei Beiboote😁😁😁


    Beste Grüße


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Hi Bonden, schön mal wieder von DIr zu lesen. Ich hatte Deine Berichte zur Mercury schon schmerzlich vermisst.

    Ich weiß nicht, ob Du es schon geschrieben hattest, aber von welchem Hersteller sind die kleinen Bausätze

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Danke für die Info.

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • @all: Vielen Dank für die Likes und netten Kommentare. :wink:


    Mal noch ein paar Sätze zu den Booten: Wie ich bereits weiter vorn berichtet habe, geht das Beplanken ohne ein Gerät zum Plankenbiegen gar nicht. Diese extrem dünnen Holzstreifen brechen ansonsten gnadenlos durch beim Biegen. Hat man aber erstmal den Dreh raus, wie das mit dem Gerät funktioniert, macht das Beplanken richtig Spaß. Was man nie außer Acht lassen darf, ist die Vorsicht. So ist die Reling aus der selben dünnen Lasercut-Platine wie die nachfolgenden Planken, ragt aber eben teilweise über das Dollbord hinaus, unterbrochen durch die Öffnungen für die Riemen. Da nicht ständig aufgepasst, bricht schnell mal ein Stück ab.

    Ein weiterer Knackpunkt sind die vorderen Spanten. Je nach Boot können das bis zu vier sein, die jeweils nur als auf jeder Schiffsseite an den Kiel geklebt werden, während alle anderen in gewöhnter Art und Weise in entsprechende Aussparungen im Innenkiel gesteckt und geklebt werden. Die Schwierigkeit bei den "halben" Spanten vorn ist, sie so anzubringen, dass sie in einer Flucht mit den anderen Spanten sind. Und da sie als Fixpunkte nur den Klebepunkt am Kiel und dann den oben am Dollbord haben, muss man beim Straken, also dem Schleifen der Kanten der Spanten für passgenaues Beplanken, höchste Vorsicht walten lassen.


    Das Bild lässt das mit den vorderen Spanten zumindest etwas erahnen. Insgesamt hat Mondfeld schon recht, wenn er sinngemäß schreibt, dass der Bau der Beiboote zu den anspruchsvollsten Modellbauwerfttätigkeiten gehört.


    So, dann will ich mal wieder weitermachen... :sun:

  • Und wieder kann ich einen Haken an einen Bauabschnitt machen - die Boote sind alle vier fertig.

    Gestern und heute wurde die Schaluppe beplankt - fast ist es schade, dass ich jetzt fertig bin mit den Booten, denn mittlerweile habe ich eine gewisse Routine beim Plankenbiegen erworben. :D

    Hier seht ihr das Boot fertig beplankt, gespachtelt, abgeschliffen und mit ordentlich gepöntem Rumpf. Dass der obere Rand nicht so aussieht wie der Rest muss nicht stören, denn da kommt ein anderer Farbanstrich dran. Und zuvor werden noch die Barghölzer angebracht - ihr seht die bereits vorgebogenen Holzstreifchen liegen.


    Tja, und dann ist das Gefährt schon (fast) fertig.


    Es fehlen noch die Ruderbeschläge, ebenso wie bei zwei der anderen Boote. Aber schließlich ist auch das erledigt, und ich präsentiere euch meine stolze Bootsflotte:


    Dem aufmerksamen Beobachter wird ebenso wie der aufmerksamen Beobachterin nicht entgangen sein, dass ich die Jolle umgestrichen habe. Sie war mir dann doch zu karnevalsbunt - jetzt gefällt sie mir besser und fügt sich gut ein in die Parade der Beiboote meiner Mercury.


    Und wenn man es so betrachtet, ist es grad mal eine Hand voll Boote. :D


    Wohlan denn, nun kann ich mich ja wieder dem weiteren Auftakeln meiner Fregatte widmen. :sun:

  • Moin moin, und jetzt: Nein, kein Abriss, nur eine kleine Nacharbeit. Es ist schon kurios, da arbeitet man an so einem Boot, hat es immer wieder in den Fingern - und dann kommt Jessica vorbei, guckt einmal kurz drauf und sieht den Fehler: Beim Innenleben der Schaluppe, der sog. Wegerung, hatten sich beim Herauslösen der Teile aus der Platine ein paar Zwischenstücke heimlich an diesem Gitter festgeklammert. Man sieht es deutlich auf den Fotos von gestern Abend. Also heute gleich nach dem Frühstück in die Werft und das Messer gewetzt, und nun sieht es so aus, wie es aussehen soll. :sun:

    Die entfernten Übeltäter liegen daneben.

  • Soll wohl vorkommen, und nicht nur beim Modellbau.


    Man guckt nicht schlecht, wenn man nach einer Werftliegezeit am zweiten Seetag in einem neuen Rettungsboot bei einer Routineinspektion des Motors im Kielraum des Bootes eine Bohrmaschine mit einem Satz Bohrer im zugehörigen Kasten (mit der Kennung der Werft drauf) findet.


    Egal, schön gearbeitet.


    Cheers!


    Angarvater

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  • Ahoi allerseits,


    vielen Dank für die Likes!

    Angarvater Deine kleine Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, sein Werkzeug immer deutlich zu kennzeichnen. :D


    Wenn draußen trüb-nasses Wetter ist, die ansonsten wunderschöne Dachterrasse keine Überdachung hat, man aber auch nicht jede Menge Holzstaub in der Wohnung haben möchte und man dennoch eine Rah zurechtschleifen will, muss eine andere Lösung her. Zum Glück wohnen wir in unserer 6. Etage allein, so dass der Flur vor der Wohnung uns ganz allein zur Verfügung steht. Da ist es warm, trocken und schön hell, und so schleift es sich dort wunderbar. Und dann noch vor so toller Kulisse. :sun: Natürlich wird dann hinterher mit dem Staubsauger wieder "rein Schiff" gemacht.


    Einen Tag später ist dann das Großbramsegel an der Rah festgemacht. Eine erste Funktionsprobe muss auch sein - es ist immer wieder schön zu sehen, dass die Geitaue, wenn man dran zieht, genau das machen, was sie sollen. :Dfr18


    Falls sich jetzt jemand wundert, wieso ich beim Großmast mit dem obersten Segel anfange: Ich erhoffe mir davon ein etwas komfortableres Arbeiten. Üblicherweise werden so ziemlich alle Taue des laufenden Gutes irgendwann immer abwärts geführt. Und beim Fockmast wurde es immer pitzeliger, Geitaue, Gordings, Fallen und und und an den bereits angebrachten Segeln und Tauen der unteren Etage(n) schadensfrei vorbei zu führen. Mal schauen, wie die "Andersrum-Methode" funktioniert.

  • schön wenn die Geitaue „geihen“.crazy

    Sieht wieder klasse aus. Ich denke aber, egal wie rum Du takelst, am Ende wird es eng.

    #Isso


    aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Ja, Aga , das mit dem eng werden ist schon erkennbar.


    Die Bramrah samt Segel ist dran, aber noch nicht endgültig vertäut. Bauchgordinge, Buline und Schoten kommen erst, wenn auch die Marsrah an Ort und Stelle ist. So kann ich das Bramsegel noch anheben, um an die kritischen Punkte oben an der Marsrah zu kommen. Aber Rack, Fall und Brassen sind dran und auch schon fest, ebenso die Topnanten. Die Geitaue lasse ich auch noch lose, die kommen erst dran, wenn ich das Segel wieder "schöngefönt" habe; auch das kommt erst, wenn das Marssegel dran ist.

    Btw.: Es ist erstaunlich, wie das bissel verdünnter Weißleim die Farbe der Segel verändert. Ich finde aber, so sehen sie irgendwie echter aus.


    Als nächstes werde ich dann wieder im Flur sitzen und Rah schleifen. :D

  • +

    Bin grad dabei, die Reffbändsel am Großmarssegel anzubringen. Drei Reihen, in jede Segeltuchbahn kommen je Reihe zwei Bändsel.
    Die Grenze zwischen Fleißarbeit und Strafarbeit ist selten so fließend wie hier... :pf:

    Trotzdem lieferst Du eine sehr gute Arbeit!


    Aber ich kann Dich gut verstehen, da der Umgang mit Stoff für mich schon von diesem weichen Zeugs her ein Angehen ist.


    beste Grüße


    Angarvater

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  • Keine Bange, Aga du hörst von mir keinerlei Mimimi - ich betrachte solche Arbeit als höchst meditativ. :D


    Und hier die Vorher-Nachher-Bilder. Auf dem ersten Foto sind die Liektaue schon dran; allerdings hatte ich vergessen, den Bereich um die Schothörner vorher zu kleeden. Als ich das bemerkte, waren aber schon alle Legel angenäht, daher war ein Abreißen der kompletten Lieke nicht mehr angesagt.


    Also habe ich ein Tau gekleedet, mir die passenden Stücke daraus zurecht geschnitten, die Schothörner eingebunden, dann das alte Liektau sauber rausgeschnitten und durch die neu gefertigten Stücke ersetzt. Das selbe tat ich mit dem Stück Fußliek zwischen den Legeln für die Bauchgordinge.

    Im zweiten Bild liegen die rausgeschnittenen Schothornecken daneben.

    Wie man sieht, sind nun alle Reffbändsel dran. Ach ja - im ersten Bild zeige ich euch noch die Großrah - das ist schon ein gewaltiger Ast! Wobei das Großsegel nicht ganz so viel Segelfläche aufweist wie das Großmarssegel - das sieht man dann später, wenn beide Segel dran sind.