So, hier gibt es noch etwas vom alten Jahr, also von gestern, nachzutragen:
Bevor das alte Jahr geht, wollte ich auf jeden Fall mit dem Wantensetzen begonnen haben. Und was soll ich sagen? Es hat geklappt! Die ersten beiden Wanten stehen!
Dem aufmerksamen Beobachter (den Beobachterinnen auch...) wird es auffallen, dass ich meine Rüstjungfern schwarz gefärbt habe. Auch das war wieder Ergebnis von Recherche und einer Diskussion mit Leuten, die gefühlt seit 1000 Jahren nichts anderes machen als ein historisches Segelschiff nach dem anderen zu bauen. Und guckt man sich die Victory in Portsmouth an, sieht man, dass es dort genau auch so ist.
Das Einbinden der Wantjungfern ist ein Geduldsspiel. Schließlich sollen ja diese Jungfern später alle den gleichen Abstand zu den Rüstjungfern haben, also heißt es immer wieder probieren, zusammenbinden, aber nicht zu fest, schauen, korrigieren... Ich brauchte einige Versuche, ehe ich wieder "drin" war. Das Taljereep, also das Tau, welches die Jungfern verbindet und mit dem man die Wanten schön straff setzt, habe ich aus drei 0,1mm starkem Amati-Garn geschlagen und dann noch etwas eingefärbt. Die Vorgabe lautet, dass das Taljereep in etwa halb so stark sein soll wie die Wanten. Das kommt bei mir rein optisch hin, real nicht ganz, da die Wanten aus 3x 0,5 mm geschlagen sind. Aber wenn ich das Taljereep noch dicker gemacht hätte, hätte ich Mühe gehabt, dies durch die Löcher in den Jungfern zu bekommen. Und ich finde, so sieht es richtig gut aus.
Tja, und es gibt immer etwas, was man noch besser machen kann: Heute weiß ich, dass die Tauenden der Wanten die Wanten immer auf der Innenseite kreuzen, nie außen. Aber glaubt mir, bei normalem Betrachtungsabstand erkennt man das nur mit superguten Augen und optimalen Lichtverhältnissen. Dennoch, bei den nächsten Wanten wird das selbstverständlich beachtet.