HMS Mercury - Fregatte der Enterprize-Klasse; Shipyard-Kartonmodell, 1:72

  • 11. November 2014


    Nun war viel Kleinkram angesagt. Hier die Teile für das Geländer am Heck, im Hintergrund sieht man Relingteile, die nach dem Anmalen trocknen.


    Dann habe ich alle noch fehlenden Nagelbänke in Angriff genommen.


    Am Ende sah die Ausbeute dann so aus:


    Die gefährlichsten Teile waren diese hier:


    Gefährlich deshalb, weil ich erkältet bin und Sorge hatte, dass ein plötzlicher Hustenanfall die Dinger wegpustet. :D Diese kleinen Klampen sind in einem der dicken Finnpappebögen. Hier ist es unerlässlich, diese vor dem Heraustrennen mit Sekundenleim zu tränken, ansonsten zerfasern sie gnadenlos. So aber ware sie sehr stabil. Angemalt habe ich sie aber erst nach dem Anbringen - gut, dass die erforderliche Farbe die selbe wie der Hintergrund war...


    Ich habe übrigens im Takelplan nachgeschaut: Jeweils zwei der Dinger brauche ich wirklich, sie halten die Tauenden zum Fieren derGaffel.


    Dann kam auch das Geländer auf die Heckreling; auf dem Vordeck wurden die Poller auf der Reling angebracht.


    Die Nagelbänke bringe ich erst später an - ich habe ja auf dem Achterdeck noch vier Kanonen und vier Karronaden sowie auf dem Vordeck weitere zwei Kanonen aufzustellen; da brauche ich Platz zum Arbeiten. ;)


    So, und aus Gesundheitsgründen gibt's keinen Wein, sondern heißen Tee.

  • 16. November 2014


    Kleinteileschlacht - damit ging es dann gestern und heute auch weiter. Wie bereits erwähnt: 6 Kanonenlafetten und 4 Karronadenschlitten wollten gebaut werden. Also frisch ans Werk - gemessen an den 24 Geschützen des Hauptdecks ja ein Klacks. :D
    Die Bauart der Lafetten ist wie gewohnt.


    Die Karronadenschlitten waren auch recht schnell zusammengebaut.


    Dann gehört da ja auch nach ein Gangspill auf das Achterdeck, so dass am Ende des gestrigen Abends das Tagespensum so aussah:


    Die kleinen Teile im Vordergrund sind die Richtkeile für die Kanonen.


    Das alles wurde dann mal in die Nähe des späteren Einsatzortes verholt, aber nur für wenige Stunden, denn heute ging es dann weiter.


    Heute wurde der Pinsel geschwungen. Aber vor allem wurde recherchiert und überlegt. Die Karronaden sind nämlich ein Problem. Also hinsichtlich dessen, was der Bausatz vorsieht. Das hier zeigt alles, mehr ist nicht:


    Wir sehen den zusammengebauten Schlitten, das Rohr selbst (leider aus Plastik, die anderen Kanonenrohre sind aus Messing), einen kleinen Schildzapfen und ein paar winzige dünne Papierteile, die an die Seiten des Schlittens sollen. Hmm. Grübel, grübel. In der damaligen Realität waren die Karronaden mit einer unter dem Rohr angegossenen Öse, durch die waagerecht ein Bolzen gesteckt war, auf dem Schlitten gelagert. Der kleine messingfarbene Schildzapfen soll wohl dieser Bolzen sein, aber es ist keinerlei Befestigung am Rohr selbst vorgesehen. Darüber hinaus hatten die Karronaden am Ende eine fest installierte Halterung, die auch der Höhenausrichtung diente. Auf historischen Abbildungen sieht man das recht häufig, allerdings nicht immer. Hier ein Beispiel dafür: Karronade 1 Man sieht, dass hier der Richtkeil fehlt - erscheint mir auch logisch, denn wozu soll der dienen, wenn man das Richten miteels dieser Vorrichtung erledigen kann.
    Eine Karronade an Deck der Victory wiederum hat diese Vorrichtung nicht, aber dafür den Richtkeil: Karronade 2
    Mondfeld (und auch andere Fachliteratur) zeigt wiederum beides. Und auch bei Shipyard selbst war man sich wohl nicht ganz sicher; das merkt man immer dann, wenn man nirgends ein scharfes Detailfoto findet. :D (Siehe beispielhaft hier: Shipyard-Bild)
    Dazu kommt noch die Führung des Brooktaus. Dieses läuft durch eine am Ende des Rohres abgebrachte Öse, welche hier ebenfalls fehlt.
    Einen Vorteil hat die Tatsache, dass die Karronaden hier aus Plast sind: Man kann an das Ende ein kleines Loch bohren und einer selbstgebogenen Drahtöse für das Brooktau unter Nutzung eines winzigen Tröpfchens Sekundenkleber somit einen festen Halt geben. Diese albernen kleinen Papierfetzchen habe ich auch weggelassen bzw. durch Augbolzen ersetzt, denn das Brooktau wird auch da durch geführt - dass hätten diese Papierwinzlinge nie ausgehalten.
    Am Rohr wurde dann unten ein kleiner, mit Sekunde getränkter Kartonblock befestigt; hier will ich dann diesen Schildzapfen halbieren, die Hälften kürzen und an den Seiten des kleinen Blockes anbringen, um so die Lagerung der Karronade zu realisieren. Ob und wie ich die Vorrichtung am Ende des Rohres herstelle, muss ich mir noch überlegen. Derzeit schaut es so aus - probehalber habe ich mal ein Brooktau eingezogen; die Karronade ist aber nur aufgesteckt und noch nicht verleimt.


    Und um die heutige Kleinteilschlacht abschließend zu zeigen hier ein letztes Bild für heute.

  • 23. November 2014


    Kleines Update. Die Pumpen sind fertig. Leider habe ich vom Bau der Teile keine Bilder, da die Kamera schon reisefertig verpackt im Koffer liegt. Die beiden Fotos habe ich schnell noch mit dem Mobilphone gemacht. Jetzt ist wenigstens alles, was auf das Hauptdeck gehört, an Ort und Stelle.


    Eine Pumpe besteht übrigens aus 13 Teilen.

  • Heute habe ich das der letzte der Teile gebaut, welche später das Achterdeck "bevölkern", und zwar das Kompasshäuschen. Hier die Ausgangslage:


    Der Zusammenbau war nicht schwierig, aber man musste schon ein klein wenig mitdenken. Hier noch nicht:


    Aber hier weiß man, dass das mit dem Mitdenken wichtig gewesen wäre - denn vor den Öffnungen ist Folie. Und das Innere hässlich weiß.


    Also ganz vorsichtig das Messer angesetzt...


    Aber letztendlich ist das Teil fertig.


    Und wenn ich dann alle Geschütze auf dem Achterdeck fertig getakelt an Ort und Stelle habe, kommt auch das Kompasshäuschen sowie der Ruderstand, das Gangspill und die Nagelbank des Besanmastes dahin, wo sie hingehören.

  • 14. Dezember 2014


    Heute kann ich berichten, dass das Vordeck jetzt alles an festen Teilen - außer dem Fockmast natürlich - hat. Zuerst habe ich die beiden Geschütze getakelt und und befestigt. Anschließend gab es noch ein nettes kleines Teil zu bauen, und zwar den Glockenstuhl für die Schiffsglocke. Das war die Ausgangslage:


    Die anderen Teile, also Nagelbänke und Schornstein der Kombüse, hatte ich ja bereits fertig, dazu kam dann noch ein wenig Kleinkram, also vier kleine Knechte sowie der Steuerbordauflieger für den Penterbalken. (Den für Backbord kann ich noch nicht bauen, da fehlen mal wieder zwei Teile - hab bereits über Slawomir meine Fühler in Richtung Shipyard ausgestreckt. Also für künftige Mercury-Bauer: Es fehlt zweimal das Teil 275...). Also drauf mit dem ganzen Kram, und jetzt schaut es richtig gut aus auf dem Vordeck. Hier der Glockenstuhl mit Schiffsglocke:


    Und dann noch je ein Blick von vorn und achtern:


    Als nächstes werde ich mich jetzt dem Achterdeck widmen; mal sehen, was da vor Weihnachten noch geht.

  • 22. Dezember 2014


    Heute heißt die Überschrift: Kleine Klebekunde


    Ich möchte gern einmal zeigen, wie ich mit verschiedenen Klebstoffen arbeite. Für alte Hasen sicher nix Neues, aber vielleicht nutzt es dem einen oder anderen noch nicht so erfahrenem Pappkameraden. Ich zeige das mal an so einem simplen Teil wie einer Leiter. Da waren noch zwei zu bauen, um vom Geschützdeck auf das Gangbord zu kommen.


    Bild 1 zeigt die Ausgangslage.


    Zuerst waren für die Seitenteile je ein weißes und ein gestricheltes Teil zusammenzukleben. Dann wurden entsprechend der Markierungen die Treppenstufen angeklebt, wobei ich alle erst einmal an einem Seitenteil befestigte und das andere noch beiseite ließ:


    Dann habe ich die Kanten der Treppenstufen eingeleimt und das andere Seitenteil angepasst.


    Nach dem Trocknen sorgfältig gestrichen und dann eingebaut.
    So weit, so gut. Hier seht ihr meine drei Klebstoffe:


    Für den ersten Schritt nahm ich den Weißleim, der ist recht flüssig und trocknet nicht allzu schnell aus, was ja für diesen Schritt auch gut ist, denn die beiden Teile sollen ja überall plan aufeinander aufliegen und möglichst keine überstehenden Stellen vorweisen. Das Korrigieren bei solchen Teilen braucht etwas Zeit - die gibt mir dieser Leim.
    Die Treppenstufen habe ich mit Ponal Express geklebt. Hier wollte ich nicht ewig lange ein Teil festhalten und warten müssen, dass es endlich antrocknet.
    Für den nächsten Schritt, das Anbringen des zweiten Seitenteils, nahm ich wiederum den Weißleim, da hier doch beim Ausrichten der 6 Treppenstufen ein wenig Zeit benötigt wird und die jeweiligen Klebeflächen ja nur sehr schmal und klein waren, so dass ein so schnell trocknender Leim wie der Ponal Express nicht optimal gewesen wäre.
    Schließlich wurden die Treppen an Deck befestigt, und hierfür nahm ich Ponal Turbokleber. Wer den nicht kennt: Das ist eine Art Sekundenleim speziell für Holz und Karton, allerdings etwas langsamer beim Aushärten, man hat also einige Augenblicke zu Korrekturen. Und er ist nicht so gesundheitsgefährdend wie der "normale" Sekundenleim. Für das Anbringen der Leitern ideal, zwei winzige Klebstoffpunkte (erst etwas auf eine alte CD, mit dem Zahnstocher reintupfen, am Teil anbringen) reichen aus, Leiter ansetzen, festdrücken, fertig.


    Wie gesagt, nix Spektakuläres, aber vielleicht hilft es ja hier und da.


    Und wer beim letzten Bild aufmerksam hingeschaut hat, hat entdeckt, dass auf dem Achterdeck die erste Kanone getakelt ist.


    Und damit geht auch meine Werft jetzt in die wohlverdiente Weihnachtspause.

  • 27. Dezember 2014


    Der Weihnachtsmann war ein Netter und hat mir eine Reeperbahn gebracht. Von der Firma Krick. Habe sie heute zusammengebaut und ausprobiert, und nachdem ich dann etwas probiert habe, glaube ich, den Bogen raus zu haben. Einfache Technik - überzeugende Ergebnisse! Also werde ich mir das Tauwerk für das stehende Gut selbst schlagen - fein!


    Ich habe dann heute noch ein weiteres Tau geschlagen, diesmal aus schwarzen Fäden. Auch hier ist das Ergebnis aus meiner Sicht erste Sahne. Was ich noch herausbekommen muss, ist, mit welchen Garnstärken ich welche Taustärke erziele. Weil, 3 Stück Takelgarn 0,25 mm Durchmesser ergibt ein Tau, welches bedeutend schlanker als ein 0,75-mm-Tau ist. Hier mal zum Vergleich das gestern schon gezeigte selbstgeschlagene Tau aus 0,25-mm-Garn und ein 0,75-mm-Garn von Constructo:

  • 2. Januar 2015


    Ahoi allerseits und alles Gute für 2015!


    So, genug gefaulenzt - das neue Jahr wartet auf Baufortschritte. Also habe ich wenigstens eine Kanone getakelt und angebracht. Nicht viel, nichts spektakuläres - aber weil es die erste Arbeit 2015 an der Mercury ist, will ich sie einfach mal zeigen und hierbei auf eine Kniffligkeit hinweisen, die so nur auf dem Achterdeck zu finden ist bei diesem Modell. Im ersten Bild seht ihr einen Bohrer im Schanzkleid stecken. Dort sollen dann die Augbolzen rein, an denen das Brooktau befestigt ist. Man sieht aber recht gut, dass das Schanzkleid achtern sehr dünn ist. Auf dem Hauptdeck gibt es ja eine innere und eine äußere Bordwand und dazwischen die Trempelrahmen, also genug Platz. Hier oben muss ich seeeehr vorsichtig den Bohrer mit den Fingern drehen und mit einem Finger der anderen Hand außen fühlen, um rechtzeitig aufzuhören, bevor ich durch bin. Das ist zwar gelungen, aber eine kleine Beule ist dennoch geblieben, wie das letzte Bild zeigt. Aber auch hier gilt: Mit normalem Betrachtungsabstand muss man schon wissen, dass diese kleinen Buckel da sind, um sie zu erkennen. Dennoch, bei den nächsten Geschützen gilt es also noch vorsichtig zu Werke zu gehen. Aber ein klein bissel Halt brauchen die Augbolzen schon; einfach so mit der Schnittfläche des knapp 1mm dünnen Drahtes an die platte Wand kleben reicht nicht.


    Jetzt fehlen nur noch zwei Kanonen und vier Karronanden - und keine Bange, ich werde jetzt nicht über jedes einzelne Geschütz berichten!

  • 4. Januar 2015


    Zwar habe ich heute nicht mehr am Schiff gearbeitet, aber ich habe mein neues Spielzeug, welches der Weihnachtsmann gebracht hat, nochmals benutzt, sprich, die Reeperbahn. Heute habe ich Takelgarn schwarz von Amati, 0,5 mm, genommen und daraus ein Tau geschlagen. Seht das Ergebnis - im Vergleich dazu Takelgarn von Constructo, 0,75 mm (links) und von Artesania 0,5 mm (rechts). Irre, was es da für Unterschiede gibt! :eek:
    Also ich werde auf jeden Fall die heute geschlagene Taustärke für die Stage nehmen (und noch etwas enger schlagen...); das sieht gut aus und scheint mir auch das passende Maß zu sein. Sicherheitshalber werde ich aber nach der alten Ingenieursweisheit "Messen ist Wissen" verfahren und dann endgültig entscheiden. Jetzt brauche ich nur noch ein genaues Messmittel für die Stärke von Takelgarn...

  • 11. Januar 2015


    Heute habe ich die erste Karronade getakelt. Immer wenn etwas zum ersten Mal passiert, will ich es auch im Baubericht zeigen; die weiteren 3 Karronaden zeige ich dann, wenn das Achterdeck komplett mit allen Geschützen bestückt ist.
    Wie ich die Karronadenschlitten gebaut und verfeinert habe, habe ich ja bereits gezeigt. Und auch über meine Überlegungen hinsichtlich des Takelns habe ich berichtet. Ich habe nochmal nachgedacht, Literatur gewälzt und bin dabei geblieben, sie so zu takeln, wie es u.a. im Mondfeld auf Seite 185 gezeigt wird. Und es entspricht auch der Takelung der Karronaden auf dem Achterdeck der Victory. Das erfordert dann also je Geschütz 8 Blöcke, 10 Augbolzen - nein, 12, die zwei zur Führung des Brooktaus hätte ich ja fast vergessen - etliche Längen Takelgarn und jede Menge Geduld.
    Das vorbereitete Geschütz seht ihr in Bild 1. Nun galt es, wieder sehr vorsichtig Löcher in das dünne Schanzkleid zu bohren und dabei möglichst nicht die Bordwand zu durchstoßen. Nun, diesmal hat das gut geklappt!
    Dann wurden die Augbolzen gekappt, so dass hinter der Öse nur noch ca. 2mm stehen blieben. Dann wurde der Schlitten mit Ponal Turbokleber an Deck festgeklebt. Nun kam der "Fuddelkram" - das scheinbar heillose Wuhling von Takelenden, Augbolzen und Blöcken so zu sortieren und an den richtigen Stellen reinzustecken, anzukleben und abzuschneiden, dass am Ende das Gesamtbild für Zufriedenheit sorgt. Die nachfolgenden Bilder zeigen das Ergebnis - urteilt selbst. Ich will aber gern zugeben, dass ich zwar hier und da noch Verbesserungsbedarf sehe, aber insgesamt doch recht zufrieden bin.


    Insgesamt habe ich dafür heute über 2 Stunden gebraucht; der Aufwand ist doch größer als gedacht und zeitintensiver als für die Kanonen.
    Was noch fehlt, sind die Taurollen an den Enden der Takel - die kommen später, da gehe ich wieder in Serienproduktion.

  • 30. Januar 2015


    Mal ein kleines Update: Bin in letzter Zeit nicht zum Weiterbauen gekommen; aber heute musste es einfach mal wieder sein. Bin ja noch immer beim Takeln und Einbauen der Geschütze auf dem Achterdeck, und speziell die Karronaden nehmen doch sehr viel Zeit in Anspruch. Und da ich mit meiner ersten Karronade nicht wirklich zufrieden war, habe ich mir heute bei der zweiten noch mehr Mühe gegeben. Mir waren die Reeps der Seitentakel nicht straff genug. Mit dem heutigen Ergebnis bin ich schon viel zufriedener, und beim Bohren der Aufnahmelöcher für die Augbolzen ging auch alles gut.
    Im Gegensatz zu einer normalen Kanone, für die ich mittlerweile nur noch eine Stunde brauche, nimmt so eine Karronade mal locker 2 1/2 Stunden Zeit in Anspruch. Aber es dauert eben so lange wie es dauert, ich bin ja nicht im Stress oder Leistungsdruck.

  • 13. Februar 2015


    Heute ging es weiter - ich bin ja doch noch nicht fertig mit dem Achterdeck...


    Da fehlt doch noch ein schmuckes Geländer, damit die Leute nicht in die Kuhl fallen, wenn sie unaufmerksam sind.


    Wenn ich richtig gezählt habe, sind es 48 Teile, die zu verbauen sind. Das hat Spaß gemacht und hat keine zwei Stunden gedauert. Seht die Bilder!

  • 15. Februar 2015


    So, ich glaub, jetzt habe ich das Achterdeck wirklich fertig. Heute gab es Fleißarbeit, noch knapp 20 Taurollen waren herzustellen, außerdem wurde der Kompaßschrank aufgestellt und festgezurrt.


    Jetzt geht es an die Herstellung der Rüstbretter samt Püttingsjungfern.


    Vorher nochmal ein Blick über das gesamte Schiff. Am vorigen Donnerstag war übrigens Jahrestag - am 12. Februar habe ich vor einem Jahr mit der MERCURY angefangen. Nun, das eine Jahr fröhliches Werkeln in der Werft hat sich, glaube ich, gelohnt. :sun:



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  • 21. Januar 2015


    Jetzt geht es mal wieder in die Abteilung "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen."
    Bevor ich in die Höhe bauen kann, braucht es ja noch die Rüsten. Da gibt es dann gleich mehrere zu bedenkende Dinge. Zum einen die Farbgebung: Die Bauanleitung sieht vor, dass die Rüstbretter sowie die Zugstützen im selben Gelbton wie große Teile des Rumpfes gestrichen werden. Nach umfangreicher Recherche habe ich das verworfen und sie schwarz gemalt. Die Stellen, an denen sie dann später befestigt werden, sind auch schwarz, insofern passt das. Mit Blick auf die Victory und auf zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und etliche Modelle in diversen Foren liege ich damit sicher nicht verkehrt.


    Desweiteren müssen ja nicht grad wenige Jugfern eingefasst werden. Dazu nehme ich Draht - aber welchen? Ich habe mir als erstes Messingdraht genommen, diesen brüniert, so dass er ein schönes mattes Sehr-Dunkel-Grau bekam. Leider lässt die Materialfestigkeit zu wünschen übrige; nach dem mir einige Versuche mit Drahtbruch misslungen sind, habe ich dann doch zum Kupferdraht gegriffen, mit der Folge, dass ich den anmalen muss. Kann man vorher machen, aber das nützt nichts, denn durch das Um-die-Jungfer-Wickeln geht die meiste Farbe wieder ab. Also nach dem Einbinden seeeeehr vorsichtig streichen, um nicht die Holzjungfer mit vollzumalen.


    Shipyard hat eine Drahtbiegehilfe mitgeliefert - natürlich auch aus Karton. Sieht man auf den Bildern - das ist total albern. Obwohl ich das Teil nach dem "Zusammenbau" (ein kleines Teil auf ein großes Teil geklebt) mit Sekundenleim getränkt habe und aushärten ließ, zerfaserte es schon beim ersten Draht, den ich da drum bog.


    War ja vorherzusehen. Und überhaupt, was soll ich mir erst den Draht in die richtige Form biegen, wenn ich ihn dann doch wieder aufbiegen muss, um die Jungfer reinzudrücken. Also wird das von Hand gemacht; mit der Zeit kommt da sicher Routine und damit auch Geschwindigkeit.


    Die ersten beiden Jungfern am Steuerbordrüstbrett des Großmastes sind drin; jetzt fehlen rundrum ja nur noch schlappe 60 weitere Rüstjungfern.




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  • 22. Februar 2015


    Das mit dem Messingdraht hat mir keine Ruhe gelassen, zumal mir die Vorstellung, jetzt 60x mit großer Vorsicht und Akribie den Kupferdraht, der um eine Jungfer gewickelt ist, anzumalen, auch nicht froh gestimmt hat. Also habe ich nochmals den Versuch mit meinem brünierten Messingdraht gestartet. Ich glaub, jetzt habe ich den Dreh raus, er bricht mir im Schnitt nur noch bei jeder 5. Jungfer. :wink1: Und mal ehrlich: So wie jetzt sehen die Püttingsjungfern doch viel besser aus! Das alles hat eine reichliche Stunde gedauert; allerdings ist mein Messingdraht jetzt fast alle - ich hatte mir im Spezialgeschäft erst mal nur eine Länge á einen Meter geholt, um zu schauen, ob das überhaupt was für mich ist. Dann weiß ich ja jetzt, wo ich in den nächsten Tagen einkaufe gehe.


    Und da der Draht fast alle war, ich nix anderes am Schiff bauen wollte, ich mich aber dennoch mit irgendwas Maritimem beschäftigen wollte, habe ich dieses schöne 3000-Teile-Puzzle angefangen.


    Schließlich braucht mein Kapitän ja später ein ordentliches Kartenmaterial! :D Ich habe mit dem Rand angefangen - keine gute Idee bei diesem Puzzle, die Randteile sehen alle gleich aus - rundrum! hmm Ich glaub, ich streiche dann doch lieber Kupferdraht...




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  • 29. März 2015


    Ahoi allerseits! Meine Baupause geht zu Ende, denn das Puzzle wurde gestern fertiggestellt. Es lässt sich eben schlecht Schiffchen basteln, wenn alle glatten Oberflächen in meinem Marinezimmer mit Puzzleteilen belegt sind. :D


    Aber nun ist es vollbracht, und ich habe meiner Mercury schon mal die möglichen künftigen Einsatzorte gezeigt.




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  • 5. September 2015


    Seit dem 22. Februar d.J. habe ich nichts mehr an der Mercury gemacht. :oops:
    Ich verkünde hiermit feierlich, dass die zugegebenermaßen seeeeehr lange Sommerpause nunmehr beendet ist!
    Es kribbelte ja schon eine ganze Weile, aber die letzten Wochenenden waren einfach immer voll mit anderen Dingen.
    Zum wieder "Warmwerden" habe ich mir ein paar Kleinigkeiten gesucht. Es waren da noch zwei kleine Anker zu bauen. Hier die einzelnen Bauphasen. Die Ankerbänder sind wieder eingefärbte Papierstreifen, im Original waren die aus Eisen.


    Das folgende Bild zeigt die kleinen Anker mal im Vergleich zu den zwei großen, die ich ja schon vor längerer Zeit gebaut habe.


    Im vierten Bild sieht man dann noch die Marsplattformen. Die hatte ich schon im Februar fertig, hatte aber vergessen, sie hier zu zeigen. Wobei, fertig sind sie ja noch lange nicht. So fehlen zum Beispiel noch die Rippen, die Rüstjungfern für die Stengewanten sowie diverse Blöcke für das laufende Gut. Die Bauanleitung sieht genau diese Farbgebung vor wie auf dem Bild zu sehen ist. Das ändere ich aber noch. Es ist einfach Unsinn, die Marsplattform so aussehen zu lassen wie die Decks. Die helle Farbe der Decks entstand durch das regelmäßige Schrubben; auf der Marsplattform fand das natürlich nicht statt, denn zum einen wäre es Wahnsinn gewesen, täglich die Pützen mit dem Wasser hochzuschleppen, zum anderen hätte man diese Arbeit wohl mit einer Zahnbürste machen müssen, da ja die zahlreichen Rippen die Plattform in viele kleine Segmente teilen. Und wieder einmal hilft hier ein Blick zur guten alten Victory: Auch dort sind die Plattformen komplett gepönt, und zwar schwarz. Getreu dem Motto "Schwarz ist bunt genug" werde ich also hier nochmal den Pinsel schwingen.

  • 11. September 2015


    Heute habe ich mir mal die dem Bausatz beiliegenden Rundhölzer für Masten und Rahen vorgenommen. Als ich mir die Stäbe beim ersten Durchsehen, so nach dem Kauf und dem Auspacken, angeschaut habe, war ich noch sehr, sehr skeptisch. Als ich mit dem Rumpf ein ganzes Stück voran gekommen war, nahm ich sie mal wieder zur Hand und war noch immer sehr skeptisch. Heute muss ich sagen, dass ich noch immer skeptisch bin, aber je mehr mein Sandpapier mich beim Denken unterstützt, indem es sanft über die Rundungen der Holzstäbe fährt, desto mehr schwindet meine Skepsis. Zwar ist speziell der Stab, der den Großmast geben soll, viel zu dick, aber die anderen Hölzer passen schon nach relativ kurzem, aber intensiven Schleifeinsatz in die im Deck vorgesehenen Öffnungen und stimmen auch mit den im Bauplan zu vergleichenden Originalstärken überein.


    Morgen vormittag muss ich hier Staub saugen. So hab ich mir den ersten Tag meines Kurzurlaubes nicht vorgestellt... :motz:


    Nun mal ein Probestecken der Untermasten und des Klüverbaumes - alles noch nicht in der richtigen Länge. Und Freddy wollte dabei auch mal wieder Probesitzen...