HMS Mercury - Fregatte der Enterprize-Klasse; Shipyard-Kartonmodell, 1:72

  • 1.200 Knoten. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Der komplette Wahnsinn.

    1200 Knoten? das ist ja deutlich Überschallschnell. Sehr seltsam.


    Duckundrennweg.......... :D:D:D:D

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Habt vielen Dank für die netten Kommentare und die Daumenhochs.


    Ja, nach dem so ein Abschnitt beendet ist, fragt man sich, was jetzt als nächstes folgt. Möglichkeiten gibt es da viele. Auf jeden Fall muss es ja irgendwie weiter in die Höhe gehen, aber auch nach vorn ist noch Luft, der Klüverbaum mit all dem noch fehlenden Kladderadatsch wäre auch eine Option. Schließlich habe ich mich doch für den Weg nach oben entschieden. Und da stelle ich als Erstes fest: Holla, gar keine passenden Taue da! Da muss jetzt also erst einmal die Reeperbahn aktiviert werden. Und dann fängt man mit den Tauen und stellt auf einmal fest: Nun ist aber das Garn gleich alle. Oh... Wie gut, dass ich derzeit Taue benötige, bei denen ich als Ausgangsmaterial das sehr gute Nähgarn von Gütermann nehme; im Ergebnis sind die daraus geschlagenen Taue genauso gut wie die aus Amati Takelgarn, allerdings so wesentlich preiswerter. Also trabe ich mal kurz in ein kleines, ganz in der Nähe befindliches Fachgeschäft. Ja, Gütermann haben sie, allerdings nur ein dünneres Garn als das, welches ich brauche. Hmm. Und dann macht es Klick im Kopf: Die Stengewanten des Kreuzmastes sind auf jeden Fall dünner als die von Fock und Groß, war ja in der ersten Etage auch schon so. Und dafür könnte dieses Garn ja durchaus gehen - also wird das gekauft. Zu Hause ein Tau probehalber geschlagen: Wunderherrlich, würde der Herr dafi sagen. Passt! Und selbst dieses recht dünne Tau lässt sich dann auch gut kleeden, denn auch bei den Stengewanten sind die vordersten immer bis zur Wantjungfer durchgekleedet, und die Augen ja sowieso.
    Dann nehme ich mal wieder den Schrage zur Hand. Ach ja, wenn man da eine Weile nicht mehr reingeschaut hat, und dann noch wissen will, was denn alles beim Setzen der Marsstengen zu beachten ist, wird einem erst einmal schwindlig. Da fehlen da noch Augbolzen und dort noch Stropps und hier müssen noch Löcher gebohrt werden. Also bekam die Kreuzmarsstenge ein Scheibgatt gebohrt, um da später das Drehreep der Kreuzmarsrah - ihr wisst schon, die mit dem Bondensegel - durchzuscheren. Und wenigstens davon hab ich Fotos gemacht. Zwei Löcher gebohrt, den Bereich zwischen diesen beiden etwas ausgespart, die Tauprobe gemacht, und inzwischen ist das alles auch fein schwarz gepönt.


    Also keinesfalls Stillstand auf meiner Werft, wie ihr seht. ^^


  • Da mit dem Abschluss der Wantenknüpferei für die Unterwanten schon eine große Etappe geschafft ist, habe ich mir gedacht, ich mache mal ein kleines Fotoshooting mit meiner Hübschen. Ihr seid herzlich eingeladen, euch das Ergebnis auf meiner KiW-Seite anzuschauen. ;)


  • Ausspreche Anerkennung,
    weiterhin gute Fahrt.


    Äh, das wäre ja jetzt mehr Euer Text, Admiral. :D:D:D


    Best regards, Mylord


    Angarvater

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  • Moin Speedy,


    ich freue mich, dass du meine Seite besucht hast! Danke auch für deinen netten Eintrag in mein Gästebuch. Und die Antwort auf deine Frage findest du auch dort (also nicht im Gästebuch...), darfst gerne nochmal reinschauen; die kostenlose Eintrittskarte gilt unbegrenzt und berechtigt auch zu einem mehrmaligen Besuch. ;)


    Liebe Grüße,


    Bonden

  • Ein kollektives, erleichtertes Aufatmen, verbunden mit leisem Jubel, weht durch das Forum.

    Endlich, endlich - das Warten hat ein Ende! Da ist sie endlich, die erste Abrissaktion 2019 auf Bondens Werft! :huzzah:

    Das war mir doch schon längere Zeit ein Dorn im Auge. Schaut euch nur diese Butluvspieren an! Das geht so nicht!

    Da ist zum einen die unterschiedliche Höhe der beiden Spieren. Und dann war ich beimWantenknüpfen irgendwann mal etwas unaufmerksam und habe aus der Versehen an der steuerbordseitigen Butluvspiere gezerrt. Man erkennt gut, dass dadurch die eingebundene Kausche nicht mehr optimal eingebunden ist und beim nächsten kleinen Ruck ab ist.


    Also, runter mit dem ganzen Krams!


    Kausche neu eingebunden und neu am Spierenende befestigt, Butluvspiere neu angebracht, Stage mit der Zurring wieder steifgesetzt, mit Farbe kleinere Schäden zugepönt, fertig. Und nun kann man der Mercury auch wieder mit Freude direkt von vorn ins Antlitz schauen.

  • Sieht eindeutig beser aus aber ... ähh ... saßen die im Tagesgeschäft wirklich immer ganz "egal" :hmm:

    Nun, hundertprozentig genau sicher nicht, aber doch wesentlich näher an meiner neuen Varainte als an der vorherigen.


    Und hier ein sehr schönes und prominentes Beispiel dafür, dass es durchaus kleine Abweichungen gab: Klick mich!

  • Auch wenn es derzeit keine täglichen Neuigkeiten zu vermelden gibt: Es geht kontinuierlich weiter auf meiner Werft. Zugegeben, nach Abschluss der Webleinknüpferei fiel ich erst einmal in kleines Loch; ich wusste nicht so recht, wo ich denn nun wirklich weitermachen soll. Ich blätterte im Schrage vor und zurück und wieder vor, nahm mal dieses, mal jenes Teil in die Hand und war arg unentschlossen. Aber jetzt geht es wieder vorwärts, will sagen, aufwärts. Bevor aber nun die ersten Stengewanten gesetzt werden können, bedarf es noch ein paar teilweise recht zeitaufwändiger Vorbereitungen.


    An meinem heute eingestellten Tutorial zum Thema Kauschen wird das teilweise deutlich. Ich werde bei den Marsstengen mit dem Besan beginnen. Und da muss dann schon die dritte Etage mitgedacht werden. Auch dort gibt es Wanten, und die beginnen - oder enden, wie man will - in Höhe der Marsplattform. An die dortigen Jungfern müssen dazu Grummets mit eingebundener Kausche (sic!) angebracht werden. Nun, Grummets werden es in diesem Maßstab keinesfalls, aber ordentliche Stropps, denen man nicht auf den ersten Blick ansieht, dass es keine Grummets sind, so. :D(Für die Schrage-Leser: Abb. 251, Seite 90) Auf jeden Fall habe ich die jetzt schon angebracht, bevor die Stengewanten im Weg sind. Dann waren am Eselshaupt noch Augbolzen anzubringen; außerdem brauchte die Marsplattform auch noch zwei Stropps bzw. Augbolzen, und mir wird jetzt schon schwindlig, wenn ich daran denke, dass da später überall irgendwelche Taue durchlaufen oder festgemacht werden müssen. Also alles in allem ein bissel Kleinkram, der dann gezeigt wird, wenn er in Verbindung mit anderen Elementen zum Einsatz kommt. ^^


    Ihr seht lest also, es geht weiter. Und demnächst auch wieder mit Bildern. ;)

  • Es ist viel passiert in meiner Werft an diesem Wochenende. Und bevor es diesbezügliche Fragen gibt: Ja, es hat auch wieder Abrissaktionen gegeben. Die eine war geplant, die andere hat mir diesmal Shipyard beschert. Aber der Reihe nach:


    Nachdem die oben genannten Vorarbeiten erledigt waren, ging es ans Wantensetzen am Besan. Für den Einstieg in die Mars-Ebene ein lohnendes Vorhaben, sind doch hier nur an jeder Seite drei Wanten anzubringen. Wie auch bei den Untermasten werden die Wanten paarweise aufgelegt, das vordere Want ist durchgekleedet, ansonsten geht die Kleedung bis 0,25 der Wantenlänge; die Augen werden wieder mit einer schönen Plattbindselung gefertigt. Und da wir eine ungerade Zahl an Wanten haben, werden die beiden hinteren Wanten aus einem Tau gefertigt; für das Auge wird ein gekleedetes Stück Tau eingebunden. Also alles bekannte Arbeiten, aber da es schon eine Weile her ist, dass ich dasselbe bei den Untermasten gearbeitet habe, muss ich mich erst mal wieder reinfinden. Aber alles unspektakulär, und am Ende des Tages standen dann auch die Stengewanten am Besan:


    Der aufmerksame Betrachter und auch die aufmerksame Betrachterin entdecken hier sofort die erste Abrissaktion. Nun, das war eine angekündigte: Ich war ja selbst nicht zufrieden mit dem Geländer auf der Marsplattform, und für das Auftakeln des Besan war das eh im Weg, also weg damit. Das wird dann bald neu gemacht und wieder angebaut, wenn auch die Bramstenge angebracht ist.


    Dann habe ich das Kreuzstengestag vorbereitet. Zuerst einmal gedanklich. Führung und Befestigung ist klar: Wie die bisherigen Stage auch wird es mit einem gekleedeten Auge inklusive Stagmaus um den Stengetop gelegt. Dann geht das Stag durch einen Leitkragen, der direkt unter dem Masthummer des Großmastes befestigt ist. Am Ende des Stages wird eine Kausche eingebunden. Diese wird dann mittels Taljereep mit dem Stagkragen, in dessen Bucht ebenfalls eine Kausche eingebunden ist, verbunden und somit das Stag steif gesetzt. Der Stagkragen ist ebenfalls am Großmast befestigt.
    Zum Einbinden von Kauschen habe ich ja hier im Forum kürzlich erst ein tolles Tutorial eingestellt. So, jetzt durchdenken wir das Thema Kreuzstengestag nochmal, und relativ schnell merkt man: Holla, das ist ja jetzt blöd. Das "störende Element" ist der Leitkragen, durch dessen Kausche das Stag läuft. Stagauge mit Maus am einen Ende und eingebundene Kausche am anderen Ende kann man also nicht beides an Land fertigen. Also habe ich mich dafür entschieden, die Kausche am unteren Ende freihändig an Bord einzubinden. Ging ganz gut.
    Ich hoffe, die Bilder machen das deutlich, was ich eben beschrieben habe.


    Also die Kausche für das Stagende erstmal vorsichtig mit Ponal Turbo fixiert und dann hübsch eingebunden. auf dem zweiten Bild baumelt sie da irgendwo rum, ist etwas schlecht zu sehen, sorry.


    Aber bevor das Stag nun seinen endgültigen Platz findet, braucht der Besan noch Pardunen. Und jetzt geht der Spaß los.


    Pardunen dienen generell der seitlichen Abstützung der Masten. Zuerst kommt die stehende Pardune dran, auf jeder Seite eine. Diese müssen erst einmal bis unter die Kante der Marsplattform gekleedet werden. Jede Pardune wird einzeln aufgelegt. Nun, und da sind sie schon, die stehenden Pardunen:



    Sieht doch toll aus, oder? Aaaaber...



    Weiter geht's im nächsten Posting.