Band 9 - Der falsche Lotse


  • Wer vom Lesen der bisherigen Drinkwater-Bände noch nicht wegen Depressionen in Behandlung ist, dürfte die innere Stärke besitzen, sich an diesen Band zu wagen. Alle anderen Leser der Reihe sollten ihn lieber überspringen.
    Diese Warnung hat nichts mit der Qualität des Romans zu tun, denn die ist auf jeden Fall vorhanden und die gewohnt gute Übersetzung durch unseren alten Master transportiert das Original ohne Abstriche ins Deutsche. Aber Quincy sagte selbst zu diesem Band, dass er bei der Übersetzung doch stellenweise ganz schön schlucken musste und sich fragte: "War das wirklich nötig, Mr. Woodman?"
    Kurz zum Inhalt: Drinkwater und seine Patriacian verschlägt es nach dem Einsatz an der Westküste Amerikas in den Fernen Osten. Hier trifft er auf einen alten Bekannten, der noch eine Rechnung mit ihm offen hat und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
    Woodman schildert das wirklich sehr spannend, aber trotzdem habe ich diesen Roman nicht aus Vergnügen sondern nur der Vollständigkeit halber gelesen, denn soviel Schicksal ist auch für ein sonniges Gemüt wie mich nur schwer zu ertragen.
    Vier von fünf Sternen

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • ...denn soviel Schicksal ist auch für ein sonniges Gemüt wie mich nur schwer zu ertragen.


    Gegen die meisten der späteren Bolitho-Romane sprüht dieser Band hier doch nur so vor Spaß und Lebensfreude!


    Aber ernsthaft: Ja, das war der bisher finsterste Roman aus der Drinkwater-Reihe. Aber zugleich auch der spannendste, wie ich finde.
    Die kriegsmüde Mannschaft um unseren Nat Drinkwater kommt nicht zur Ruhe - und vor allem noch nicht nach Hause. Ein - packend geschilderter - Taifun bringt unseren Helden mit seinem Schiff an die chinesische Küste und dort in die britische Besetzung Makaos. Ein Admiral freut sich über die ungeahnte Verstärkung seines kleinen Geschwaders; und schließlich soll Drinkwater einen Konvoi mit Handelsschiffen sowie jede Menge Silber nach Penang bringen. Ein vermeintlicher chinesischer Mandarin entpuppt sich als ein alter Widersacher aus Drinkwaters Fähnrichzeit. Verrat, Intrigen und blutige Kämpfe münden in einem dramatischen Showdown, der unserem so langsam alternden Protagonisten schier Unmenschliches abverlangt und ihn auf Dauer verändern wird.


    Da ich schon den Folgeband begonnen habe, wird deutlich, dass mit "Der falsche Lotse" ein Schnitt gemacht wurde; ein paar über mehrere Bände laufende Handlungsstränge werden hier endgültig zu Ende erzählt.


    Von mir bekommt dieses Buch die volle Punkt- bzw. Sternezahl. :5*:

  • Gegen die meisten der späteren Bolitho-Romane sprüht dieser Band hier doch nur so vor Spaß und Lebensfreude!

    Dann möchte ich bitte genau das, was Du Dir beim Lesen eingeworfen hast. :T:


    Die Drinkwater-Reihe hat ja schon eine ungeheuer hohe Sterblichkeitsrate für Nebendarsteller, so dass es kein Wunder ist, dass Drinkwater an einer gewissen Dauerdepression leidet, aber hier ging der Autor einfach zu weit.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

    Einmal editiert, zuletzt von Speedy () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Also, dank Krankenhaus und Nachbehandlung mit entsprechenden Wartezeiten ist nun der Falsche Lotse auch durch.

    Ja Nat ist etwas depri, klar, wurde er von der Amerikanischen Westküste an die Chinesische Küste gespült, muss dort im China Geschwader helfen, kämpft mit einer unzufriedenen Crew (man bedenke Teile von Ihr sind seid fast 8 Jahren konstant im Dienst) und dann kommt noch seine Nemesis aus Midid Zeiten an Bord un will ihn vernichten...

    Nicht zu vergessen die russischen Gefangenen die an Bord alles etwas enger und schwieriger machen.

    Schon im vorherigen Band gab es Deserteure und Sabotage, aber nun verliert Nat seinen Konvoi, der bei seiner Rückkehr um 2 Schiffe und ordentlich Silber leichter ist.

    Das da Nat keinen "Bock" mehr hat ist klar. Da würde ich auch Depri werden.

    Na zumindest wird er seinen Feind los. Aber auch einen Freund.


    Ich fand dan Lotsen als einen der besten Bände der Reihe bisher.

    Daher :5*:

    Es könnte sein, das durch den verlust seinen Langzeit Feinde und einiger Freunde, Nat nun neu anfangen kann.

    Mal sehen was kommt.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson