Pink Floyd

  • Eine Meldung bei T-Online: David Gilmour bestätigt das endgültige Aus von Pink Floyd. Als langjähriger - seeeehr langjähriger Fan der Band haut mich das jetzt nicht um. Es ist wohl nur sowas wie ein endgültiges Statement bezüglich einer Tatsache, die eh schon lange bekannt ist. Syd Barrett, der ebenso geniale wie verrückte Musiker, der die Band 1965 mit Roger Waters, Nick Mason und Rick Wright gründete und schon drei Jahre später wegen seiner Drogenexzesse von der Band gekickt wurde, ist tot (2006), ebenso wie der geniale Rick Wright, der 2008 einem Krebsleiden erlag. Für Syd kam David Gilmour in die Band - etwas besseres hätte Pink Floyd gar nicht passieren können. Roger und David waren in den folgenden Jahren die Motoren, aber es wurde immer deutlicher, dass Rogers teilweise exzentrische Art die Band spaltete. Folgerichtig kam dann 1985 die Trennung, es folgten Rechtsstreite um den Bandnamen.
    2005 gab es eine kleine Sensation beim von Bob Geldof organisierten Live-8-Konzert im Londoner Hyde-Park: Pink Floyd trat in Originalbesetzung, also mit Dave, Roger, Rick und Nick auf und spielten Speak to me/Breathe/Breathe Reprise, Money, Wish You Were Here und Comfortably Numb.
    Das war es dann aber auch schon fast...
    David begeisterte die Fans bei Rogers The-Wall-Tour am 12. Mai 2011 in der O2-Arena in London bei seinem Auftritt bei Comfortably Numb.


    Ich und Pink Floyd:
    Seit ich mich für gute Musik interessiere, also so ca. seit dem 12. Lebensjahr, bin ich fasziniert von Pink Floyd. Schon damals dachte ich: Boh, was für eine tolle Musik! Die Faszination hielt an, unvermindert, oder besser gesagt, konsequent gesteigert.
    1989 war Floyd auf Tour. Es hieß, auf Abschiedstour. Jetzt die Daten - das ist bedeutsam: Am 15.07.1989 gab Floyd in Venedig das letzte Konzert der Tour. Sie spielten von einer schwimmenden Bühne in der Laguna grande. Über 300.000 Menschen waren dort. Das ZDF übertrug das Konzert live - und ich saß in der damaligen DDR heulend vor dem Fernseher. Die letzte Hoffnung, meine Götter irgendwann mal doch live zu erleben, ging dahin, denn es hieß ja, das sei die Abschiedstour.
    Nur wenige Wochen später machte man die Mauer auf, Oh Mann, war ich sauer! Warum haben die das nicht ein paar Wochen früher gemacht? Ich hätte ALLES getan, um nach Venedig zu kommen!


    Immerhin: Die Wende verhalf mir zu den Pink-Floyd-Alben, die ich bisher nicht hatte. Mein Platten/CD-Schrank füllte sich..
    Und Roger Waters kam 1990 auf den damals noch unbebauten Potsdamer Platz und präsentierte "The Wall". Er hatte jede Menge Gastmusiker im Gepäck, und Akustik und überhaupt waren, im Nachgang betrachtet, alles andere als toll - aber egal: Ich erlebte mit Rog zum ersten Mal einen Floyd live!


    Dann kam das Jahr 1993. Ich weilte auf einem Seminar in NRW, las eine Zeitung und bekam fast einen Herzkasper, als ich eine ganzseitige Anzeige las: VW präsentiert: PINK FLOYD live in Concert, 2. August 1994, im Köln-Müngernsdorfer Stadion. So schnell hatte ich bisher noch nie Tickets bestellt! Und gleich nochmal für den Gig in Berlin ein paar Wochen später...
    Als dann endlich der Tag in Köln da war... Die ersten zwanzig Minuten habe ich nicht reden können, weil ich nur geheult habe vor Freude, dass ich meine Götter doch noch live erleben kann.
    Wenige Wochen später in Berlin ging es mir ähnlich.


    2006. David Gilmour bringt ein neues Solo-Album raus. Und es gibt eine Tour dazu. Der 29. Juli in München sieht mich als Zuschauer und Zuhörer in der 18. Reihe auf dem Königsplatz. Es ist sensationell! Rick Wright an den Tasten, Guy Pratt, der Mann, der den Roger-Part in jedem Konzert seit Waters Rausschmiss sichert, und natürlich der geniale Dick Parry am Saxophon - es ist also Pink Floyd! Und: Sie spielen - nein, sie zelebrieren ECHOS!!! Sensationell! Schon das erste Ping löste Begeisterungsstürme aus! Und der Titel ist von der im Jahr 1971 erschienenen Meddle... Soviel zum Thema zeitlose Musik. :)


    2013: Roger Waters geht nochmals mit der Mauer auf Tour. Die Show im Berliner Olympiastadion erlebe ich als unglaublich emotionalen Höhepunkt, der 2 Stunden dauert. Musik, Licht, Show, Effekte - alles perfekt und unvergesslich!!!


    2015: David Gilmour bringt im September ein neues Album heraus. Und er geht damit auf Tour. Und ich werde dabei sein!!! :D

  • Und wer Lust hat auf Floyd-Musik, ein wenig abseits von dark side und wish you...: Schaut und hört (!!!) vor allem mal hier, was der Meister genial-locker an den Saiten zum Amüsement der ihm huldigenden Gemeinde bringt: https://www.youtube.com/watch?v=3W6hBI1SAL4


    Marooned ist für ich immer wieder ein Titel, der die Qualitäten der Band genial zum Vorschein bringt. :)

  • Als wahren Fan kann ich mich nicht bezeichnen, aber ich mag einige ihrer Alben, die ja irgendwie parallel zu meinem Erwachsenwerden erschienen. The dark side... war mein erstes Album überhaupt, noch lange vor den Beatles und Deep Purple. Durch Zufall kam ich dazu, als die Magnetbandkassette im Warenhaus am Ostbahnhof verkauft wurde und in Verbindung mit meinen nagelneuen Kopfhörern - wow.
    Was ich in Deiner Aufzählung. vermisst habe war das letztjährige Album.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • David Gilmour auf Tour, er stellt sein neues Album vor. Viermal bemerkenswert:
    1.) Dave zieht das durch - eine Welttour, deren Ende noch nicht abzusehen ist, jeden Abend netto 2 1/2 Stunden Konzert.
    2.) Ein wunderbares Album! Kein Pink-Floyd-Album, aber ein bissel doch. Aber eben doch nicht. Der Titelsong "Rattle that lock" hätte auch in ein PF-Konzert gepasst; andere Songs eher nicht.
    3.) Aber egal welcher Song des neuen Albums: Live gespielt überzeugen sie total!
    4.) 8 David-Gilmour-Songs, aber 12 Pink-Floyd-Songs stellen klar, wer hier musiziert: The Voice and the Guitar from Pink Floyd! Titel wie Time, Wish You Were Here, Shine On You Crazy Diamond, Money, Us And Them, Run Like Hell, Sorrow, High Hopes und der geniale Rausschmeißer Comfortably Numb ließen daran keinen Zweifel, und mit Guy Pratt, Phil Manzanera, Jon Carin, Steve DiStanislao waren Musiker dabei, die bereits bei Gilmours Tour 2006 (ich in München dabei) und auch - mit Ausnahme von Phil Manzanera - bei der letzten Pink-Floyd-Tour 1994 dabei waren. (ich in Köln und Berlin dabei).


    Und auch 2015 wieder: Ein Konzertereignis der Extra-Super-Einmalig-Klasse!!!! Da werde ich noch jahrelang von zehren... :bravo:


    Und jetzt gibt es auch die neue Scheibe, und dass das aus meiner Sicht eine Kaufverpflichtung bedeutet, dürfte niemanden, der mich kennt, überraschen. :) Der Kauf der Sonder-Edition lohnt sich auch - ich habe jetzt ein Plektrum vom Meister, in edler Elfenbein-Optik! :hurra:

  • Pink Floyd forever. Diesmal in Form der aktuellen BluRay"The Wall", die uns nochmal die oben erwähnte Konzerttour von Roger Waters in Erinnerung ruft. Geniale Bilder, geniale Show, aber der Film insgesamt wird leider durch eingebaute Sequenzen zerstückelt, die Roger bei seiner Vergangenheitsbewältigung zeigen. The Wall ist ja sein Werk, in dem er versucht, den Verlust seines Vaters, der im WK II gefallen ist, zu verarbeiten. Die 2013 begonnene Welttour ist unter diesem Kontext eine deutliche Absage an Krieg und Gewalt, bildgewaltig und beeindruckend. Das Konzert allein hätte völlig ausgereicht, um die Botschaft rüberzubringen. Waters meint aber in dem Film, die Zuschauer auf eine teilweise sehr emotionale, teilweise aber auch einfach nur verwirrende Reise nach Italien und Frankreich(wo sein Vater im WK II und sein Großvater im WK I fielen) mitnehmen zu müssen, was den Konzertfilm leider immer wieder unterbricht.
    Dennoch ist die Scheibe sehenswert, und es gibt ja an der Fernbedienung eine Taste zum Weiter"spulen", wenn einen der erhobene Zeigefinger zu sehr nervt.
    Aber allein die musikalische und showtechnische Darbietung ist es auf jeden Fall wert. Bild und Sound der BluRay sind exzellent, dreht eure Anlage auf und genießt die Show! :hurra:



    Nicht auszudenken, wie das alles gewesen wäre, wenn Dav dabeigewesen wäre... :nod:

  • Back to the roots - der Meister kehrte nach 45 Jahren nach Pompeij zurück - und musizierte diesmal vor Publikum. Damals hatte die BBC den genialen Konzertfilm "Live in Pompeij" aufgenommen, in dem Pink Floyd in der antiken Arena ohne Publikum gespielt hatten.
    3000 beneidenswerte Fans durften dabei sein - wie gern wäre ich einer von ihnen gewesen.


    Aber ich tröste mich damit, dass ich David Gilmour im vorigen Jahr live auf seiner Tour erleben durfte - es war sensationell! Und während in diesem Jahr etliche Helden unserer Jugend meinen, auf einmal in Jimmy Hendrix' himmlischer Allstar-Band jammen zu müssen, tourt "the Voice and the Guitar from Pink Floyd" in Ruhe und Gelassenheit durch Europa und hinterlässt überall glückliche Menschen.


    Mach weiter so, Dave - und noch möglichst viele Jahre! :thumbup:

  • @Bonden weiß das sicherlich bereits, aber für alle anderen, die Pink Floyd ebenfalls mögen sei hiermit darauf hingewiesen, dass der Konzerfilm "David Gilmour - Live at Pompeii" am 13.9.2017 um 20.00 Uhr weltweit in Kinos gezeigt wird. Sogar meine beiden Heimkinos, die UCI Kinowelt Friedrichshain und der Kinopalast in Oranienburg sind dabei.
    Wer Interesse hat, kann sich ja mal im Kino seines Vertrauens kundig machen.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • @Bonden weiß das sicherlich bereits, aber für alle anderen, die Pink Floyd ebenfalls mögen sei hiermit darauf hingewiesen, dass der Konzerfilm "David Gilmour - Live at Pompeii" am 13.9.2017 um 20.00 Uhr weltweit in Kinos gezeigt wird. Sogar meine beiden Heimkinos, die UCI Kinowelt Friedrichshain und der Kinopalast in Oranienburg sind dabei.
    Wer Interesse hat, kann sich ja mal im Kino seines Vertrauens kundig machen.

    Und, wer war nun alles im Kino? :D Ich habe meinen Urlaub in Italien ein wenig umgestaltet, bin einen Tag früher vom Urlaubsort in den Dolomiten abgereist und habe in Bozen Quartier bezogen. Kinotickets waren langfristig geordert, und so erlebte ich meinen ersten Kinobesuch in Italien. Bemerkenswert: Im Weinanbauland Italien gibt es im UCI keinen Wein, dafür aber Pilsner Urquell... :P
    Aber egal, ich war ja wegen des Filmes da. Anfangs gibt es kleine Interview-Szenen mit dem Meister - fein, mit italienischen Untertiteln! ^^ Aber dann das Konzert selbst: Einmalig schön! Es gab an den beiden Abenden in Pompeii jeweils 9 Songs seiner Solo-Alben und 14 Pink-Floyd-Songs, von denen der Konzertfilm leider nicht alle, aber immerhin fast alle bringt. Reichlich 2 Stunden gibt es feinstes Ohren- und Augenfutter, und der Sound im Bozener Kino war zum Glück auch exzellent.
    Wer diese einzigartige Kinovorführung verpasst hat, hat am 19. September nochmal die Chance - in einigen Cinemaxx läuft er da nochmal. Und am 29. September erscheint dann die BluRay bzw. DVD. :hurra: Ich werde mir natürlich die Supersahnesonderspecialedition holen... :D:hurra2:

  • Ich habe es leider verpasst, weil ausgerechnet an diesem Tag ein paar ignorante Sodomiten die Elternversammlungen meiner Kinder veranstalten mussten. Und selbst meine Hoffnung, in einer dritten Klasse könne kurz nach den Ferien kein großer Gesprächsbedarf bestehen, erfüllte sich leider nicht. Es ist unfassbar, was für Fragen da manchen Eltern einfallen. Entweder haben sie selbst nie eine Schule besucht oder sie hören sich selbst gerne reden und es fiel ihnen beim besten Willen kein sinnvolles Thema ein.


    Aber vielen Dank für den Hinweis auf den Nachholetermin.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Um meine Vorfreude auf den 29. September noch zu befeuern, ziehe ich mir gerade mal eben die sensationelle Mini-Reunion dieser Übergöttercombo aus dem Jahre 2005 aus Anlass von Live 8 rein. Was niemand für möglich gehalten hätte, wurde Realität: Rog, Dav, Nick und Rick gemeinsam beim Musizieren auf der Bühne! :huzzah:


    Pink Floyd live!


    :huzzah:s3:geil:


    Und der letzte Titel ist dann folgerichtig auch der, bei dem die beiden "Titanen" schon immer am perfektesten miteinander harmonierten: Comfortably Numb. :th:

  • Ja, auf den ersten Blick reizvoll, aber ich befürchte, dass es wieder genau so ein zerhacktes Werk wird wie die BluRay seiner Aufführung von "The Wall". Waters neigt ja stets dazu, seine Auftritte mit vielfältigen politischen Botschaften zu spicken, wogegen ja grundsätzlich erstmal nichts zu sagen ist, wenn es, wie meistens, auch Botschaften sind, die ich teile. Wenn aber, wie beim Wall-Konzertfilm, wundervolle Szenen in dieser ebenso gigantischen wie perfekten Inszenierung dann Aufnahmen geopfert werden, in denen er zu sehen ist, wie er schwatzend im Oldtimer durch Europa fährt, habe ich daran nun mal keine Freude. Und sehr viele PF-Songs tragen in sich selbst schon wichtige Botschaften, gerade bei "The Wall" - da braucht es m.E. nicht noch zusätzlich den erhobenen Zeigefinger von Roger. Den soll er statt dessen, zusammen mit dem Rest der Hand, an seinem Arbeitsgerät belassen und das machen, was er so wundervoll kann: Musik machen.


    Falls es dieses Konzert dann auf BluRay in der Art gibt, dass man auswählen kann, ob man "bloß" das Konzert sehen möchte oder sein Gesamtkunstwerk, wäre das durchaus eine Kaufoption.

  • Roger Waters, ein steter Quell überflüssiger Meldungen. Er hat The Dark Side noch einmal vollkommen neu aufgenommen. Muss das sein? Es gibt keine Steigerung von perfekt. Natürlich kommt es immer wieder in der Musik vor, dass uns Neuinterpretationen uns überraschen und begeistern. Aber hier sprechen wir von einem Gesamtkunstwerk. Da ist eine Neuaufnahme so überflüssig wie die RTL-Winnetou-Filme.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)