Richard Bolitho - Band 10 - Fieber an Bord

  • Da mir die Bände 8 und 9 fehlen, musste ich Band 10 Fieber an Bord beginnen.
    Gibt es zu dem Meinungen?
    Für Kent ist dieser ja ungewöhnlich dick.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

    Einmal editiert, zuletzt von Speedy () aus folgendem Grund: Titel angepasst


  • In 2.0 hatte ich letztes Jahr eine Rezension zu diesem Band geschrieben, die ich mir jedoch leider nicht anderweitig abgespreichert habe.
    Dieser Band gehört für mich zum gesunden Mittelmaß der Serie. Kent hat hier versucht, die bekannte Meuterei auf der Bounty literarisch zu verarbeiten. Das ist ihm, wie ich finde, nur bedingt gelungen, denn er kommt halt nicht ohne Herz und Schmerz und atemlose Bewunderung für seinen Helden (Wie kann er es nur schaffen? Er opfert sich für uns alle auf! - Blind gewählte Zitate aus beliebigen Bolitho-Bänden sobald er ein Kommando erhielt) aus.
    So wird denn auch Bligh´s beispiellose Reise in einem kleinem Boot mehr zum Liebesdrama. Aber wenn man diese Passagen einfach mal ausblendet, liest sich das Buch wirklich gut weg und ist für mich eine nette Urlaubslektüre. Inhaltlich schließt dieser Band ja an seinen Vorgänger (Der Piratenfürst) an. Den muss man aber für das Verständnis der Handlung nicht unbedingt gelesen haben, denn was man wissen muss, teilt Kent dem Leser schon mit.
    Drei von fünf Sternen.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Danke Speedy für die Einschätzung.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Die Fregatten werden größer - jetzt ist es die Tempest, die Richard Bolitho übernimmt. Unterwegs in den Gewässern von Neu-Süd-Wales trifft er im Kampf gegen Piraten und für freie Handelswege nach Australien erneut auf Viola, die Frau dieses Unsymphaten James Raymond. Sein Freund und Erster Offizier Herrick kann dieser Affäre so rein gar nichts abgewinnen, lässt aber die Treue und ergebene Freundschaft zu Bolitho daran nicht scheitern. Aus heutiger Sicht liest sich das alles etwas aufgetragen und schmalzig, aber es ist ja bekanntlich so, dass die gesellschaftlichen Konventionen der damaligen Zeiten erheblich von den uns heute bekannten abwichen - insofern beschreibt Kent diese Konflikte schon richtig gut. Aber immer wieder kommt es dann für meine Begriffe doch to much rüber...


    Ach ja: Auch diesmal kein blutendes Schiff! :D Aber was mich mittlerweile nervt, ist der immer wieder gebetsmühlenartig daher kommende Part, indem Bolitho aus dem Beiboot die Fallreeptreppe aufentert und vorher seinen alten Degen zurechtrückt, weil er mal als junger Middi miterleben musste, wie sich ein Kapitän beim würdevollen Besteigen seines Schiffes in seine Waffe verhedderte und ins Wasser plumpste. Mag ja beim ersten Mal noch lustig zu lesen zu sein - aber wenn diese Episode konsequent durch jeden Band geschleppt wird, ist es bald nur noch nervig... Da wünscht man sich ja als Abwechslung regelrecht mal ein Adam'sches Streichen der Bramstenge. :P Und es wird auch jedesmal erwähnt, dass der treue Allday dicht hinter ihm lauert, um genau dieses Unglück zu verhindern. *gähn*


    Eine schicksalhafte Fahrt in einem Beiboot setzt dann endgültig den künftigen Kurs auf Schwermut und Depression - und eine Uhr und ein Mantel werden uns in Zukunft ständig auf den Grund der Düsternis zurückholen, wenn wir mal meinen, uns einfach nur über gelungene Manöver und gewonnene Gefechte freuen zu müssen. :/


  • Vorab eine Warnung an alle Romantiker. Hier gibt euch Alexander Kent so richtig den Rest.
    Ansonsten spielen böse Meuterer eine wichtige Rolle, die Bounty lässt grüßen. Ansonsten mag ja dieser Bligh ein ganz passabler Nautiker sein, aber was der kann, kann unser Dick schon lange.
    Könnte es sein, dass ich diesem Band nicht sonderlich viel abgewinnen kann? Stimmt genau, denn irgendwie verpasst uns Kent hier von allem einen Teelöffel zu viel. Zu süß, zu salzig, bäh.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)