Neuer Anstrich für HMS Victory

  • Im Rahmen der laufenden Überholungsarbeiten an HMS Victory soll das Schiff auch einen neuen Farbanstrich erhalten, der auf der historischen Farbgebung von 1805 basiert. Soweit es mich betrifft ist diese neue Farbe schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Man ist halt ziemlich von seinen alten Sehgewohnheiten geprägt.


    Anstrich für HMS Victory

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Hat ja ein bisschen was von "Leberwurst". Aber nicht uninteressant.
    Gerade Gelb war ja immer sehr Tricky.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Auf jeden Fall ein sehr spezielles Ocker, das mich ein wenig an den alten Rosin-Anstrich erinnert, den die Victory bei ihrem Stapellauf hatte.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Sieht ein wenig so aus, als hätte die gute alte Victory etwas zu lange in der Sonne gelegen... ;)


    Ehrlich mal, der kräftige Anstrich hat mir immer sehr gut gefallen. Hat etwas von einem goldenen Leuchten...war ja grad vor ein paar Wochen wieder in Portsmouth (Mist, ich wollte doch noch die Fotos hochladen...).

    Schmiddie


    (ehemaliges Mitglied von Bolitho & Co. 1.0 und Bolitho & Co. 2.0, dort bekannt als Robert E. Lee; also von Anbeginn dabei...längere Zeit verschollen, jetzt nicht mehr ganz so aktiv, aber immer dabei geblieben!).

  • Mag ja sein, das die modernen, kräftigen Farben schöner wirken, aber wenn das nun einmal der historisch korrekte Farbton ist, bin ich auch dafür, das man sich daran orientiert.

    George N. W. Cavendish-Bentinck (M.O.R.N.)

  • Vor dem Zeitalter der modernen Volltonfarben waren diese Mineralfarben wohl so, und nicht so intensiv, wie wir es zu sehen gewohnt sind.
    Häufig werden von Modellbauern die Farben der "Schiffsportraits" und Modelle, die für den König gemacht wurden als Farbmuster zu Grunde gelegt. m.E. Ist das keine gute Idee, da die Bilder und Modelle von Künstlern mit Künstlerfarben ge/bemalt wurden. und bei diesen kleinen Flächen konnte man z.B. mit höchst intensivem Blau das aus Edlstein hergestellt wurde arbeiten.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

    Einmal editiert, zuletzt von Angarvater ()

  • Wir sind ja heute gern geneigt, zeitgenössische Gemälde von Segelschiffen als getreues Abbild der Wirklichkeit zu nehmen, da die Bilder ja so detailiert sind und dabei vergessen wir, dass es halt auch Kunstwerke sind und keine "Schnappschüsse".

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • akute Unlust würde ich sagen.

    Schmiddie


    (ehemaliges Mitglied von Bolitho & Co. 1.0 und Bolitho & Co. 2.0, dort bekannt als Robert E. Lee; also von Anbeginn dabei...längere Zeit verschollen, jetzt nicht mehr ganz so aktiv, aber immer dabei geblieben!).

  • Akute Unlust? Sei froh, dass unser Admiral weit weg auf irgendeinem sächsischen Acker weilt und lauter Felsmusik frönt, sonst würde er Dir erst einen ordentlichen Anpfiff wegen Deines Mangels an Diensteinstellung verpassen und Dich anschließend so oft Kiel holen lassen, dass Du am Ende jede einzelne Planke der Victory persönlich mit Namen kennst. Aber, wie gesagt, er weilt ja in seiner fernen sächsischen Galaxie.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Wow! Das sind ja tolle Farben. War es nicht Wolfram zu Mondfeld, der schrieb, dass die Farben der Schiffe eigentlich ganz anders waren?

    Stick close to your desks and never go to sea,
    And you all may be rulers of the Queen's Navee!

  • Genau der war es mal wieder oder besser gesagt, zitiert er in diesem Fall jemand anderen, wenn es um die historischen Farben geht. Im "Mondfeld" ist daher auch der ganze Artikel von Werner Zimmermann abgedruckt, der auch auf den "Prestigewert von Farben" in vergangenen Jahrhunderten hinweist, in denen es eben nicht möglich war, jede beliebige Farbe in gewünschter Menge herzustellen. Also Ästhetik vs. Realität.


    Der Artikel "Farben an Schiffen" wurde in der Zeitschrift "Das Logbuch - Zeitschrift für Schiffsbaugeschichte und Schiffsmodellbau" des Arbeitskreises Historischer Schiffsbau e.V., Heft 1/1986 veröffentlicht.
    Das Logbuch Archiv


    Zu Ocker hatten wir letztens doch gerade was (erinnere mich, dort schon mal was aus dem Artikel zitiert zu haben)?! jedenfalls hängt die Farbe des Gelb/Ockers von der Menge der mineralischen Beimischungen (Eisenoxidhydrate) ab. Ocker wurde eben werden der großen Verfügbarkeit des Farbpigments sowie der guten Deckkraft und Beständigkeit der Farbe verwendet. Gelbe Pigmente hingegen wären wohl zu teuer/aufwendig/ungeeignet gewesen. "Die Stückpfortenreihen auf Nelsons Flotte waren also mit Sicherheit nicht Geld, sondern Ocker gestrichen."

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Den artikel habe ich in einem gebraucht gekauften Buch gefunden.
    Bei Bedarf kann ich den mal scannen und per Mail weitergeben.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson