Dieser Band stellt eine Besonderheit in der Aubrey-Maturin-Reihe dar, denn mit Sturm in der Antarktis beginnt POB tatsächlich, seine Romane konsequent unmittelbar aneinander zu reihen, während dies zuvor eher lose geschah. Doch auch, wenn man diese Besonderheit unberücksichtigt lässt, ist dieser Roman ganz besonders, denn POB zieht sich, von der kurzen Eingangssequenz in der Heimat mal abgesehen, fast komplett an Bord zurück und widmet sich dem Mikrokosmos der schrecklichen Leopard.
Mit dieser ist Jack nach Australien unterwegs, weil der Gouverneur von New South Wales, der berühmte Brotfrucht-Bligh, in Schwierigkeiten geraten ist.
Zu Jacks großem Ärger muss die Leopard bei dieser Gelegenheit Sträflinge mitnehmen. Unter den Sträflingen befindet sich eine Agentin des amerikanischen Geheimdienstes, was Stephen Maturin natürlich weiß und an der er sein Meisterstück vollbringen wird.
Insgesamt verläuft die Reise unter keinem guten Stern, man hat mit schlechtem Wetter zu kämpfen und es ereignet sich ein Mord. Als man alle Schwierigkeiten überwunden glaubt und die letzte Etappe der Reise vor der Leopard liegt, stößt sie auf ein überlegenes holländisches Linienschiff und die sich entwickelnde Verfolgungsjagd kann man geradezu episch nennen. Das ist ganz großes Kino, wie es POB gelingt, mit einigen wenigen Actioneinlagen eine ungeheure Spannung aufzubauen. Und kaum glaubt man, alles würde endlich gut, beginnen die Probleme erst richtig und es geht nur noch um das blanke Überleben.
Mehr kann und will ich an dieser Stelle nicht verraten. Lest dieses Buch unbedingt selbst, oder lasst es euch von Johannes Steck vorlesen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Diesem Roman gebe ich sechs von fünf Albatrossen.