Pfund, Shilling, Pence - Britisches Geld

  • Nun ja, es war zwar Krieg, doch das war ja damals nicht gleichbedeutend mit einer allgemeinen Mobilmachung, die alle jungen Männer erfasste. Tatsächlich waren doch in erster Linie Seeleute gefragt und natürlichauch ein paar Stopperhopser, jedoch nicht in der Masse der späteren Kriege.
    Nicht unterschätzen würde ich außerdem den Einfluss der Einhegungen, der ja viele ehemalige Kleinbauern arbeitslos machte, was mit Sicherheit Einfluss auf den Arbeitsmarkt hatte.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • ... was natürlich das Angebot an Tagelöhnern erhöhte und wiederum die Löhne drückte. Gleichzeitig wurde durch verbesserte landwirtschaftliche Produktionsmethoden Grundnahrungsmittel billiger. Du hast Recht!

  • In den 1790er Jahre gab es aber auch einige schlechte Ernten, weswegen z.B. die Franzosen sich Getreide aus den Vereinigten Staaten liefern ließen. Da müsste man sich also mal die Entwicklung der Getreidepreise über die Jahre hin anschauen.


    Problem bei diesen damals-damals-Berechnungen ist auch, eine vernünftige Basis zu finden. Rechnet man die Unterschiede anhand des bekannten Produktkorbes aus, muss man auch wieder berücksichtigen, dass Produkte, die heute im nachstelligen Cent-bereich gefertigt werden können, damals ein Vermögen gekostet hätten und umgekehrt.
    Dann kommt auch noch hinzu, ob die Währung an irgendein Edelmetall gebunden ist oder nicht. Am reinen Gold- oder Silberanteild er Währung herumzuspielen ist nicht selten auch ein gewitzter Trick gewesen.
    Und ob es um die Kaufkraft oder den relativen Wert der Währung geht...


    Irgendwann hatte ich mal so eine Vergleichstabelle bzw. Index von der wissenschaftlichen Abteilung des House of Commons, wo die Entwicklung (Kaufkraft) des br. Pfundes zwischen 1750 und 2000 dargestellt war... vielleicht finde ich die noch irgendwo wieder...

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • seltsam, vielleicht liegt es daran, das sich die Armee und Marine garnicht auf der Insel versorgte sondern diese Artikel woanders herholte?
    Oder gab es gar wegen dem Krieg festpreise, wobei ich mir das in England nicht vorstellen konnte.


    aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Nee, Festpreise gab es meines Wissens nicht; in der Times/Gazette waren ja wöchentlich die Getreidepreise an verschiedenen Standorten abgedruckt. Die (Grund-) Versorgung aus dem Inland hatte glaube ich aber noch weit bis in das 19. Jahrhundert hinein Gültigkeit (zumindest was direkt das vereinigte Königreich betraf).

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Wenn ich mich recht erinnere, wurde der Souvereign im 15. Jahrhundert als Goldmünze für ein Pound von Henry VII. eingeführt. Er wurde während des 117. und 18. Jahrhunderts erst vom Laurel, dann vom Unite, und schließlich von der Guinnee verdrängt.
    Erst 1817 wurde der Souvereign wieder offiziell eingeführt und verdrängte dann seinerseits die Guinnee.
    ( Klugscheißermodus aus )

    " Suche die Wahrheit hinter den Dingen, wähle deine Feinde mit Bedacht und lege dich nie offen mit einem Drachen an" (Chinesisches Sprichwort)

  • Noch Mitte der 60er Jahre (1960ff) waren die hoeherwertigen Kleider und Massanzuege (Burtons, Saville Row) immer in Guineas ausgezeichnet. Rechnen damit war in den Laeden nicht so problematisch weil die Registrierkassen in L-S-P geeicht waren. Kleinere Geschaefte oder Laeden benutzten einen 'rack' mit 12 bzw 20 Kugeln in sechs Reihen.