Klar schiff zur Höllenfahrt - Band 1

  • Habe nun mit Band 1 angefangen.
    Sehr positiv fand ich schon, das der liebe Quincy diesen übersetzt hatte. Über Titel hat er wahrscheinlich den kopf geschüttelt.
    Werde berichten


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Irgendwie verschwand das Buch für Wochen vom Nachtisch. Nun wieder vorgeholt und von neuem angefangen.
    Es gefällt mir immer besser.
    Gelungenen Kniff fand ich, das Donachie hier den unbedarften Bruder des Helden zur Seite gestellt hat, durch den nebenbei dem unbedarften Leser die MAnöver und der Grund dafür erklärt wird.
    Der Krimi an Board des Linienschiffes nimmt langsam aber spannend Fahrt auf.
    Ich freu mich wieder drauf.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Stimmt das fehlte noch.
    Danke.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • endlich durch.
    Nachdem ich es in Berlin im Hotel vergessen hatte, dauerte die Rückankunft bei mir etwas.
    Hotel war zwar langsam mit dem zurückschicken, aber immerhin ich habe es wieder.


    Das Buch habe ich vor Urzeiten mal gelesen. Interessant fand ich den Schauplatz Genua.

    Nein @Speedy da irrst Du. Das Buch endet mit der Ankunft in Gib.
    Insgesamt gebe ich dem Buch nur :3*: .
    aus verschiedenen Gründen.
    1. war mir Ludlow zu impulsiv und irgendwie nicht passend in der Rolle des ehemaligen Navy-Offiziers.
    2. Ein richtiggehender Klugscheisser, der als Gast -wenn auch unfreiwillig- laufend der Schiffsführung des 74ers reinredet und sich wundert, warum ihn keiner mag.
    3. Die Story zog sich etwas in die unnötige Länge.


    Pluspunkte aber das Gefecht der Magnamime mit 2 französischen 74ern und
    Das Quincy der übersetzer war.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Alkohol, Ausschweifungen und ein Angeber


    Über den britischen Autor David Donachie, der seit 1991 publiziert, ist nur sehr wenig öffentlich bekannt. Zu seiner Biografie wird in seinen Büchern folgendes angemerkt: „David Donachie wurde 1944 in Edinburgh geboren. Seine Empfängnis war ausschließlich der Liebe eines Luftwaffen-Feldmarschalls zu frischem Lachs zuzuschreiben. Er wurde – wenig genug – an der 'Holy Cross Academy' erzogen und verließ sie mit 14, um in des Vaters Beruf zu arbeiten. Seit dieser unglücklichen Erfahrung hatte er mehr Berufe als Geburtstage und verkaufte alles von der Büromaschine bis zur Seife. Seine längste Beschäftigungszeit verbrachte er in den Bühnengarderoben verschiedener Theater im Londoner Westend. Er lebt nun in Deal mit seiner Frau und den beiden Kindern.“
    'Klar Schiff zur Höllenfahrt' („The Devil's Own Luck“ im Original) ist der Auftakt zu einer 6-bändigen Reihe um den ehemaligen Leutnant Harry Ludlow der Royal Navy. Übersetzt wurde der Roman von Uwe D. Minge (einigen im Forum persönlich bekannt!).
    Zur Story: Harry Ludlow segelt mit seinem Bruder James Ludlow 1793 auf einem Schoner und übt die Freibeuterei sehr erfolgreich aus. Während Harry ein Vollblut-Mariner ist, ist sein Bruder ein Landlubber. Beider Vater war Admiral. James ist nur deshalb mit seinem Bruder auf See, weil er vor den Folgen einer unglücklichen Liebelei Ausreiß nehmen musste. Sie werden von der französische Fregatte Vérité gejagt und treiben diese dem englischen 74er Magnamine vor die Kanonen. Der 74er wartet zunächst ab, so dass die Fregatte den Schoner mit einer blutigen Breitseite versieht. Erst dann ergibt sich die Fregatte vor dem 74er kampflos. Es stellt sich heraus, dass Kapitän Carter ein alter Bekannter von Harry Ludlow ist. Mehr noch, Kapitän Carter ist Harrys persönlicher Feind Nr.1, seit sie vor 11 Jahren in der Schlacht bei den Saintes eine Offiziersmesse teilen mussten und sich dort hassen lernten. Carter genießt es Harrys Schoner vor dessen Augen die Gnaden-Breitseite zu verpassen. Sofort flammt der glimmende Hass auf. Nach einem Offiziersdinner aus den Vorräten des Schoners, kommt es zum offenen Konflikt zwischen dem 1. Offizier der Magnamine und den Ludlow-Brüdern. Der volltrunkene Erste beleidigt zunächst Kapitän Carter und dann die Ludlows. James bietet ein Duell an. In der kommenden Nacht wird Harry durch Geräusche wach und findet James über dem tödlich verletzten 1.Offizier vor, der Harrys Messer in der Hand hält und schweigt. James wird im Folgenden bewacht und Harry versucht fortan zu beweisen, dass es nicht sein Bruder gewesen ist, der den 1.Offizier tötete. Auf dem Weg nach Gibraltar beweist Kapitän Carter seine Inkompetenz, als er den Kampf gegen zwei französische Linienschiffe nur knapp und teilweise entmastet abbricht. Hierbei rettet Harry seinem verhassten Kollegen Carter das Leben. Bis Gibraltar löst Harry den Kriminalfall, so dass am Ende KLAR ist, dass das SCHIFF zur HÖLLE FÄHRT.
    Wenigstens zwei Alkoholiker fahren mit und deren Krankheit ist Motiv und Auslöser zugleich für verschiedene Wendungen der Handlung. Außerdem gibt es eine geheimen Sodomisten-Verschwörung, die für den Tod von Menschen verantwortlich gemacht werden kann.
    All dies und noch einiges mehr findet Harry Ludlow heraus, um seinen Bruder zu retten.
    Dem Autor Donachie gelingt es eine Story zu erfinden, die mit Neuem aufwartet, einem Freibeuter-Helden, der als Figur jedoch omnipräsent und omnipotent angelegt ist. Dieser Typ Harry Ludlow ist so überzeichnet und teilweise unerträglich, dass es dem Leser wirklich schwer gemacht wird, dem Lesen treu zu bleiben und das Buch nicht in die dritte Reihe zu stellen. Zwar haben wir mit diesem Zwitter aus Kriminalgeschichte und maritimes Seeabenteuer eine interessante Kombination vor uns, jedoch gelingt es dem Autor nur in Ansätzen Spannung durch einen sich zuspitzenden Plot oder den Wechsel von plötzlicher Spannung und sofortiger Entspannung zu erzeugen.
    Die Kombination von Krimi und Seeabenteuer kann Wilder Perkins besser. Und leider rettet den Roman auch nicht ein humorvolles Erzählen, das hier leider auch ausbleibt. Das können Dewey Lambdin und Patric 'O Brian besser. Außer der biografischen Randnotiz (s.o.) und dem misslungenen deutschen Titel gibt es hier nichts zu lachen.
    Harry Ludlow ist ein arroganter Angeber, der sich für mich gar nicht nachvollziehbar, ständig in die heilige Bordroutine einmischt, der sich permanent bei allen unbeliebt macht, ständig alles besser weiß.... Warum man ihm eine Ordonnanz zugesteht und ihn nicht als einfachen Passagier eine Hängematte zuweist, auch das erschließt sich ebenso wenige, wie die Lebensrettungs-Aktion seines Todfeindes.
    Sollte sich nicht bei einem zukünftigen Leser nach 10 Seiten ein Lesesog einstellen, der sollte das Buch sofort wieder wegstellen, denn es gibt viele gute Bücher (hier im Ageofsail vorgestellt), für die es mehr lohnt, Lebenszeit als Lesezeit zu nutzen.

    "Wie die Luft gehört die See als Geburtsrecht allen Menschen.“
    (Thomas Jefferson 1743 - 1826)

    Einmal editiert, zuletzt von 1.Lord ()

  • Deiner Rezi kann ich mich nur anschließen.
    So richtig hat sie mich nicht vom Hocker gehauen.
    Aber das mit der gescheiterten Militärlaufband des Autors erklärt vielleicht den Helden.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Nun habe ich mir das Buch noch einmal als Hörbuch bei audible gegönnt.
    Der Sprecher Sebastian Dunkelberg hat die Stimme eines unsympathen. Hier passt sie aber zu dem Überhelden Ludlow, das gesammte blasierte des Englischen Gentry liegt hier in den Stimmen der Ludlows und der Offiziere an Board.
    Warum aber manchem Seemann ein Berliner Idiom gegeben wurde, verstehe ich nicht und passt so garnicht.

    Die Rezi von 1.Lord passt und bewahrheitet sich in aller Deutlichkeit im Hörbuch.

    Aber es macht trotzdem Spass wieder ein maritimes Hörbuch hören.

    Mal sehen wie Band 2 ist.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Seit gestern läuft bei mir ebenfalls das Hörbuch. Nach 1 1/2 Kapiteln gefällt mir die Handlung eigentlich recht gut, aber die Stimme des Vorlesers geht ja überhaupt nicht. Hinzu kommt, dass er recht seltsame Vorstellung von der Aussprache ihm unbekannter Worte hat. Zum ersten Mal bin ich zusammengezuckt, als er den Namen des Übersetzers, Uwe D. Minge, aussprach. Weiter ging es mit Magnanime... Gruselig!

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)