Da ich immer noch auf das passende Holz für die Schanzkleider warten muss, habe ich mich in der Zwischenzeit einem Problem zugewandt, das mich schon im Vorfeld der Bauarbeiten beschäftigt hat, den Karronaden. Der einzige auch für den Maßstab 1:100 passende Bausatz ist so teuer, dass ich dafür doppelt soviel ausgeben würde wie für den Schiffsmodellbausatz. Deshalb habe ich mich entschlossen, zumindest die Lafatten selbst anzufertigen. Das Prinzip der meisten Karronadenlafetten ist ja recht primitiv. Auf einem Unterbau mit Führungsschlitz liegt ein Schlitten, auf dem wiederum die Karronade gelagert ist. Um nun auf die Abmessungen für die Lafette zu kommen, habe ich mir eine aussagekräftige Zeichnung einer Karronade gesucht, Rohr und Lafette vermessen und die gewonnen Werte auf Basis der mir bekannten Abmessungen einer 24-Pfünder Karronade auf den Maßstab 1:100 umgerechnet. Das hört sich in der Theorie recht geschwollen an, denn letztendlich habe ich damit lediglich die Maße für jeweils zwei kleine Holzklötze pro Geschütz ermittelt.
Ein paar mehr Details dürfen es dann doch sein. Also habe ich den Unterbau noch etwas zurechtgefeilt. Hauptproblem war dabei der Führungsschlitz, denn das Holz neigt zum Splittern. Ein Teil habe ich so schon eingebüsst.
Im Rohbau sehen die Lafetten jetzt vorerst so aus.
Sie erhalten jetzt noch einen Feinschliff und der Schlitten bekommt noch eine (später nicht sichtbare) Führung aus Al-Feinstdraht, um beide Teile fest aber doch flexibel zu verbinden.
Es bleibt dann noch die Farbgebung. Ich neige ja eigentlich zu gelb, weil die Karronadenlafetten auf der Victory ebenfalls gelb sind, doch auf dem einzigen Bild der Ringle, auf dem man die Karronaden erahnen kann, scheinen mir die Lafetten eher rot zu sein, was ja damals auch eine verbreitete Farbgebung war.