Deutsches Technikmuseum Berlin

  • Dass dieses Museum, immerhin im Heimatort von zwei der Admins hier, noch nicht hier vorgestellt wurde, ist ja fast nicht zu glauben. Ist aber so, ändert sich aber jetzt. Hat ja auch Ursachen. Die (Forums-)Älteren werden sich erinnern: Frühüüüher hatte man sich in diesem Haus reichlich komisch, was die Veröffentlichung von Fotos im Internet anbelangt. Heutzutage ist das aber zum Glück genau gegenteilig, auf der Homepage des Museums kann man lesen, dass man gern die Bilder auf Social-Media-Kanälen und überhaupt zeigen soll, um damit auch Werbung für dieses wirklich tolle Haus zu machen. Zu Recht!

    Für dieses Forum beschränke ich mich im Wesentlichen auf das, was für dieses Forum relevant ist. Das ist in erster Linie natürlich der Bereich Schifffahrt.


    Jessica Read und ich haben dort gestern reichlich drei Stunden zugebracht und kamen mal wieder aus dem Staunen nicht heraus. Die Geschichte der Seefahrt wird dort sehr umfangreich gezeigt, und das zum großen (und für unsereins erfreulichen) Teil anhand von Segelschiffmodellen. Und die sind - im Vergleich zu so manchem Objekt im Hamburger Tammpel - fast immer "Hochkaräter". Exzellent gebaut, historisch auf dem Stand der jeweiligen Fertigstellung des Modells, und toll präsentiert. Man trifft dort ein paar alte Bekannte aus dem ehemaligen Forum, der eine oder andere erinnert sich an Woodpecker oder Tarjack - von denen sind dort auch einige schöne Schiffe zu bewundern. Einer jedoch sticht sie alle aus: Der "Modellbaupapst" Wolfram zu Mondfeld, der hier vermutlich für alle ein Begriff ist, hat dort, wenn ich mich nicht verzählt habe, 20 seiner Modelle zu stehen!


    Will man in den Bereich Schifffahrt gehen, kommt man am Bereich Textil vorbei. Auch interessant! Passend dazu dieses schöne Modell, welches eine Textilmanufaktur früherer Zeiten zeigt, in der eben auch Stoff für die Segel hergestellt wurde.

    Und dann ist man mittendrin; Schiffsmodelle, so weit das Auge reicht. Kleine und große.



    Diese Vitrine hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Hier hat sich ein Modellbauer vermutlich einen Lebenstraum erfüllt und einen Großteil der berühmten "Kurbrandenburgischen Flotte" im Modell gebaut.


    Bondens Lieblingsschiffstyp ist auch zu sehen.


    Ein absolutes Prunkstück ist das 1:20-Modell der Vasa.

    Und wer hat's erbaut? Nein, nicht die Schweizer:

  • So, jetzt nochmal so ein "Die Älteren werden sich erinnern"-Ding. Hier seht ihr ein Schiff mit einem Bondensegel. Das Modell ist über 200 Jahre alt, was beweist, dass es dieses Segel wirklich gab! :D


    In diesem Bereich gab es dann ganz besondere Schiffsmodelle verschiedener Art.


    Bevor wir da in die Glaskugeln schauen, wenden wir uns erstmal dem Gefängnis zu:


    Die kleine, aber feine Sammlung von Knochenschiffen und anderen Kunstschätzen ist beeindruckend.


    In den gläsernen Rundvitrinen schließlich entdeckt man u.a. Modelle in unterschiedlichen Bauweisen und aus den verschiedensten Materialien, wie Bernstein, Gewürznelken, Elfenbein, Silber und anderes. Und wisst ihr, was völlig fehlt? Karton! Skandal! Ich werde da mal Kontakt aufnehmen... fr21



    Auch die Binnenschifffahrt in Berlin und rundherum ist ein Thema der Ausstellung, wovon dieser alte Lastenkahn, "Kaffkahn" genannt, zeugt.


    Fazit: Die hier gezeigten Bilder geben nur einen kleinen Einblick in eine großartige Ausstellung. Dieses Museum ist jede Reise wert, ganz besonders, aber eben nicht nur für "unsereins".

    :5*:

  • Tolle Bilder. Ich war in den 1990er Jahren mal dort. Damals beschränkte sich das Thema Seefahrt auf die Knochenmodelle. Durch den Umbau vor rund 15 Jahren hat sich da wirklich was getan. Vielleicht liegt das auch am Fachbereichsleiter, der zum Thema Fregatten unserer Zeit promoviert hat.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Ich glaube auch, das der Ausbau der Schifffahrtsabteilung dem werten Börndel (?) zugeschrieben werden muss.

    Das Museum ist auf jedenfall einen Besuch wert.

    Wer noch Zeit hat sollte das Nebengebäude mit den Autos nicht vergessen.

    Für mich steht es auf einer Ebene mit dem Deutschen Museum in München.

    Wir sollten wieder Forentreffen machen.

    Berlin oder Hamburg drängen sich auf.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Wir sollten wieder Forentreffen machen.

    Berlin oder Hamburg drängen sich auf.

    Ich bin ja eindeutig für Berlin. Nix gegen HH und den Tammpel - aber wie du und Speedy schon zum Ausdruck gebracht habt (und ich ja auch), dieses Museum hier bietet hier eine Fülle an wirklich guten Modellen, die so schon recht selten ist.

    Und Berlin ist sowieso cool. :D


    Und, ja, es ist Herr Böndel; seine Arbeit über Fregatten habe ich und habe beim Bau der Mercury da auch mehrmals reingeschaut.

  • Klar, Berlin... meine alte Heimat ist immer eine Reise wert.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Danke für das Teilen der Bilder. Wenn nichts unvorhergesehenes dazwischen kommt, werden meine Frau und ich im Juni nächstes Jahr nach Berlin fahren. Das Museum steht auf meiner Liste -und durch Deine Bilder zusätzlich bestätigt- ganz weit oben.

    Gruß Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • In der Tat, auch in diesem Museum gibt es viel zu bestaunen!

    Vor ein paar Jahren gab es eine Sonderausstellung (zu unserer Zeit) "Einfluss der Architektur des Barocks auf den (fr.) Schiffsbau" oder so. Sehr interessant, sehr speziell. Leider durfte man damals noch keine Bilder veröffentlichen. 🤷‍♂️

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.