Am Memorial Day (27.Mai) waren nun im Mystic Seaport Museum.
Vorneweg, Mystic Seaport ist anders. Natürlich ist es ein Schifffahrtsmuseum mit vielen schwimmenden Schiffen. 1. Unterschied, es gibt kein einziges Kriegsschiff.
Die Flotte um den 1840er Walfänger „Charles W. Morgan“ beinhaltet verschiedene Schoner und andere Segelschiffe aus dem 19./20.Jhd. aber auch klassische Motorboote.
Aber es gibt noch viel mehr. So haben wir eine Marina, wo Privatleute ihre historischen Schiffe (vom Motorboot bis zur Brigg) liegen haben. Es gibt eine Werft, die auf der Reparatur und Bau historische Schiffe spezialisiert ist. Ausstellungsgebäude mit Einzelsammlungen Das eigentliche Highlight ist aber das Freilichtmuseum, Seaport Village genannt, das eine amerikanische Hafenstadt um 1840/50 darstellt.
Etwas nördlich der Stadt Mystic am nördlichen Ufer des Mystic River gelegen kann man über 2 Eingänge ins Museum. Der nördliche ist der neuere, hier geht man durch ein modernes Holzgebäude (Thompson Exhibition Building), das einen umgedrehten Rumpf darstellen soll in das Museum.
Der Hafenschlepper am Eingang | Das Wettter sorgte für eine mystische Stimmung | Der "Schuppen" mit den klassischen Booten |
Am südlicheren Eingang -durch den wir kamen- begrüßt einen ein alter Hafenschlepper von 1930 die Besucher. Wenn man aufs Gelände zu läuft hört man leise Shantymusik, die aus versteckten Lautsprechern kommt.
In der Kassenhalle hängen alte Jollen und Kanus von der Decke.
Das Museum ist, da es komplett ohne öffentliche Zuschüsse existiert recht teuer (31,--$ pro Person), aber das Ticket gilt für einen 2. Besuch innerhalb von 7 Tagen. Dazu erhält man als Eintrittskarte ein Festivalbändchen.
Dadurch das wir am Memorial Day ins Museum kamen fanden an allen Ecken des Museums spezielle Veranstaltungen statt. Wo was stattfand, wurde auf Tafeln erläutert, zusätzlich zeigten Fähnchen an, wenn in einem Haus oder einem Schiff jemand war, der einem Fragen beantworten konnte oder das dort beheimatete Handwerk zeigen konnte.
Vom Eingang ging es erst einmal Richtung der Charles W. Morgan, da um 11:00Uhr eine Vorführung stattfand, wie man zu Melvilles Zeiten Wale gejagt hat.
Da wir rechtzeitig da sein wollten, schauten wir uns erst einmal die Häuser in der Nähe an (den Mast Hoop Manufacturer, Druckwerkstatt, Schmiede u.v.a.m.)
Gegen 10:30 zog eine größere Gruppe Menschen an uns vorbei, die auf die Pier strömten wo auch später die Vorführung sein sollte. Begleitet wurden Sie von einer Sängerin, die Auld Aquaentance sang. Auf der Pier ging es zu einem Wagen, auf dem Vasen mit Roten und Weißen Nelken standen. Es gab ein paar Worte und alle gingen hin und warfen eine Nelke ins Wasser. Wir sprachen die Sängerin später an, die uns erklärte, das dies als Erinnerung an Freunde und Verwandte geschah. Die Leute waren Besucher, aber hauptsächlich Mitarbeiter und Förderer des Museums. Schöne Aktion.
Meine Frau und ich haben dann auch eine Blume genommen und unseren verstorbenen Freunden und Familie gedacht. Während ich da stand kam eine junge POC und warf eine Nelke ins Wasser und redete mit sich selbst, sie trauerte um Ihren verlobten, der im Irak gefallen war. Bewegend.
Abgelenkt wurde ich von einer hellen jungen Stimme, die ein Shanty (Gänsehaut) anstimmte am Walboot. Dies war das Zeichen, das der kurze Vortrag zum Walfang beginnen würde. Kurz und knapp eine tolle Darbietung. So wie man es aus Moby Deck kennt lief es dann doch nicht.
Strasse im Mystic Seaport Village | Der nette Herr erklärte die Technik des Walfanges | Die Charles W. Morgan im Trüben |
Dann ging es auf die Charles W. Morgan. Ein schönes Schiff.
Weiter ging es durchs Museumsdorf Richtung Norden. Am Nordende gibt es 4 Gebäude mit speziellen Ausstellungen: eine Kunstsammlung, eine zu wirbellosen Meeresbewohnern, Gallionsfiguren und Geschichte der Frachtschifffahrt. Im nördlichen Eingangsgebäude finden noch Wechselausstellungen statt. Das Museum baut aktuell an einem Hotel auf dem Gelände, das im Herbst 2024 öffnen soll.
Das Museum bietet noch viele andere Aktivitäten:
Man kann sich Kanus und Ruderboote leihen und auf dem Mystic einen Ausflug machen,
Oder man leiht sich eine Jolle und segelt eine Runde
Kinder können im Kindermuseum an einem Programm teilnehmen, im Haus der Schiffsausstatter kann man Modellbau betreiben, oder man macht eine Ausfahrt mit dem auf Elektroantrieb umgebauten Dampfer Sabino eine Ausfahrt auf dem Mystic River bis zum Atlantik.
Es gibt einen Bootsschuppen, der klassische amerikanische Segelboottypen beinhaltet, eine Reeperbahn, die noch voll operationell ist.
Das Wohndeck der Charles W.Morgan ist etwas niedrig | Charles W.Morgen aus anderer Perspektive | Die Figurehead Ausstellung |
Nahe des Südeinganges geht es zur Werft. Dort werden immer Schiffe restauriert, Es gibt ein Sägewerk und viele andere Gewerke um die museumseigenen, aber auch fremde Schiffe zu restaurieren. Die Werft hat eine eigene Slipanlage mit der Schiffe bis knapp 60m und 3000t aus dem Wasser gehoben werden können. Aktuell sind 2 Schiffe in der Werft. Ein Schoner von 1900, der für einen privaten Besitzer instandgesetzt wird. Parallel arbeitet man an der statischen Ausstellung eines Labrador-Fischerei-Schooners gearbeitet, der so umgebaut wird, dass man mit einem Rollstuhl auf alle Decks kommt.
Und es hgibt extra ein Gebäude für AnobiumPunctatum : In einem alten Schuppen, in dem Masten und Rahen gebaut wurden ist ein alter Kiel ausgestellt.
Der Kiel...
Nach gut 6 Stunden sind wir wieder aus dem Museum raus.
Aga