Moin zusammen,
neulich kam mir beim Lesen von Hornblower Der Kapitän und An Spaniens Küsten ("... er entsann sich eines anderen Schiffsjungen, der, von einem Geschoß der Natividad getroffen, vor seinen Augen zu einer unförmigen Masse zermalmt worden war." oder "Aus den Speigatten des Dreideckers hervor zogen sich dunkle Streifen über dessen Seiten; Hornblower erriet, daß es Blut war, was er dort sah.") der Gedanke, dass die damaligen Seegefechte und Seeschlachten eine aus heutiger Sicht unfassbar brutale Angelegenheit waren, insbesondere wenn man z.B. als Kanonier in einem niedrigen, mit Qualm und den Schreien der Verwundeten gefüllten Geschützdeck stand und dort über Stunden feindlichen Beschuss aushalten musste.
Aus der Zeit des Ersten Weltkriegs (und vorher teilweise aus dem amerikanischen Bürgerkrieg) ist das Phänomen der Kriegszitterer bekannt, das man heute als Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bezeichnen würde.
Gibt es Berichte über Fälle von Seeleuten oder Offizieren, die aus Seegefechten oder Seeschlachten mit psychischen Störungen herauskamen? Oder gab es im Age of Sail keine solchen Fälle, weil die Kämpfe zwar hart und blutig waren, aber eben doch nur eine begrenzte Zeit von einigen Stunden dauerten (während die Soldaten im Schützengraben des WW1 das feindliche Feuer über Tage und Wochen aushalten mussten)?
Was meint ihr dazu?