Nach „Korsaren und Spione“ und „Korsaren in der Ostsee“ legt unser aktivstes Forumsmitglied Speedy aka Mirco Graetz sein neuestes Werk seiner Henry-du-Valle-Reihe unter den Weihnachtsbaum.
1798. Diesmal verschlägt es den Mann von der Guernsey-Insel mit seinem neuen Kommando, der Sloop Mermaid, ins Mittelmeer. Im Auftrag der Admiralität und speziell seines Förderers Sir Peter Parker (der ein Jahr später Admiral oft he Fleet wurde) soll er zum einen Depeschen zu Vizeadmiral Nelson bringen, der mit seiner Flotte im Mittelmeer die französische Flotte sucht und ihre Absichten ergründen soll. Darüber hinaus soll Henry du Valle herausfinden, welche politischen Absichten die Herrscher an der Barbareskenküste hegen.
Man ahnt es schon – das alles geht nicht ohne Probleme ab. An Bord seines Schiffes tragen sich Dinge zu, die vermuten lassen, dass es einen Verräter gibt. Ohne etwas spoilern zu wollen – das Entlarven und Unschädlichmachen des Verräters geschieht nicht über soviel Seiten, wie der Buchtitel vermuten lässt. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch, im Gegenteil.
Henry trifft mehrmals mit Nelson zusammen, und Kenner der Geschichte dieser Zeit wird es nicht verwundern, dass am Ende eine berühmte Seeschlacht den großen Showdown bildet.
Es gelingt dem Autor gut, Fiktives und historisch Verbürgtes in einen schlüssigen Kontext zu bekommen. Und er erliegt nicht der Versuchung, seinen Romanhelden zum heimlichen Gewinner der Seeschlacht zumachen. Henry und seine Mermaid sind aktiv beteiligt, ja, durchaus - aber eben nicht da, wo sich die Großen hauen.
Was mich besonders freut: Es gibt eine ganz bestimmte kleine Episode im Buch, die bei Fans DES Films die Mundwinkel nach oben ziehen werden und die Augen glänzen lassen.
Aller guten Dinge sind drei – für gute maritim-historische Romanreihen sollte diese Regelung bitte nicht gelten. Und so hoffe ich mal, dass es irgendwann, besser bald, einen Band 4 dieser Reihe gibt.