David Winter - Band 7 - Der König von Haiti


  • Kaum ist Kapitän David Winter von der französischen Küste zurückgekehrt, schickt man ihn schon wieder auf große Fahrt. Diesmal geht es zurück in die Karibik, wo er sich einst vielfach bewähren konnte. Zuvor findet er aber zu Hause Familienzuwachs vor und eine Ehefrau, die sein Landgut fest im Griff hat und die Wohltäterin aller Trübseligen und Beladenen ist. Und natürlich sieht er sich mal wieder einer Intrige seiner Feinde ausgesetzt, nachdem sein unfähiger Master das Flaggschiff eines Admirals gerammt hat. Doch, wie wir alle wissen, ist so eine Intrige nach maximal 1 ½ Seiten Geschichte.


    Es verschlägt unseren David also nach langer Zeit wieder in die Karibik. Hier haben die Briten im Grunde alles fest im Griff, nur das Fieber und die daraus resultierenden Verluste machen ihnen zu schaffen. Interessant wird es, als David Winter mit seiner Fregatte Apollo die französische Kolonie Haiti erreicht. Die Geschichte der Insel beziehungsweise halben Insel zur Zeit der französischen Revolution wurde bis zu diesem Buch ziemlich stiefmütterlich behandelt. So kann man es Frank Adam nicht hoch genug anrechnen, diesen weißen Fleck auf der Seekarte marinehistorischer Romane seinen Lesern näher gebracht zu haben.


    Wie gewohnt hat er dazu die Geschichte Haitis und der Sklavenaufstände sehr gut recherchiert. Leider krankt die Umsetzung einmal mehr daran, dass sich jede für David Winter schwierige Situation bereits nach wenigen Zeilen wieder in Wohlgefallen auflöst. Das geht leider zu Lasten der Spannung und für den Leser ist es ein ständiges Wechselbad der Gefühle, das man als literarischen Koitus Interruptus bezeichnen könnte.



    Der Roman ist in gebundener Form nur noch antiquarisch erhältlich, erschien jedoch Ende Juli 2022 als e Buch. Aufgrund des interessanten Themas verdient sich der Roman vier von fünf Voodoo-Puppen. :4*:

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)