David Winter - Band 6 - Verrat an Frankreichs Küsten


  • Die Handlung des 6. Bandes der David-Winter-Reihe setzt im September 1792 ein. In Frankreich wütet der revolutionäre Terror. Ein Krieg scheint unvermeidlich. David Winter befindet sich in London und hofft auf ein Bordkommando. Ein alter Bordkamerad setzt sich für ihn ein und hat ihn zunächst bei den Presskommandos unterbringen können, doch erst David Winter einen Anschlag auf einen französischen Emigranten vereiteln kann, der dem Prince of Wales nahesteht, ist seine Zeit gekommen und er hatte endlich gute Aussichten auf ein Schiff.


    Auch in der Liebe läuft bei David alles gut. Bei einem Ball trifft er die dänische Diplomatentochter Britta wieder und endlich gestehen sich beide ihre Liebe. Noch am selben Abend beschließen sie, sich zu verloben.


    Aber David bleibt nicht viel Zeit, das Zusammensein mit seiner Braut zu genießen. Die Admiralität bietet ihm eine 32-Kanonen-Fregatte an. Er ist zwar enttäuscht, hatte er doch in der russischen Marine schon größere Schiffe kommandiert, doch als er erfährt, dass es sich dabei um die gute alte Shannon handelt, ist er mit seinem Schicksal versöhnt. Auf hier machte er seine ersten Schritte in der Royal Navy.


    Die Shannon mag zwar ein altes Schiff sein, doch sie wurde komplett überholt. Weniger gut schaut es mit der Besatzung aus. Der erste Leutnant erscheint ihm unfähig und die Matrosen sind wegen ausstehender Heuer aufsässig. Tatsächlich muss er kurz nach seinem Eintreffen an Bord eine kleine Meuterei niederschlagen und der erste Leutnant ist rasch ersetzt. Dann geht es endlich hinaus in den Kanal, um französische Prisen zu jagen und die Aufstände der französischen Royalisten zu unterstützen. Aber das dürft ihr gern selbst lesen.


    Obwohl David Winter bereits auf der ersten Seite eine Heldentat vollbringt, empfand ich den Start in die Handlung ein wenig zäh und auch etwas unglaubwürdig. Das liegt unter anderem an den etwas hölzernen Dialogen, in denen es, falls nicht gerade die politische Lage erklärt wird, eigentlich nur darum geht, wie toll alle Welt unseren Super-David findet. Selbst sein alter Freund, der Herzog von Chandos stimmt in den Chor ein. Deshalb frage ich mich, warum es dann erst einer dahingeworfenen Bemerkung des Prince of Wales bedarf, damit er endlich ein Schiff bekommt.


    Endlich an Bord wird es zum Glück etwas besser und man freut sich für David Winter, dass er endlich auch in der Royal Navy zeigen kann, was in ihm steckt. Natürlich fällt ihm wieder alles ziemlich leicht und natürlich ist auch nur seine Einschätzung der britischen Politik gegenüber den französischen Royalisten, die nur halbherzig unterstützt werden, richtig. Trotzdem ist der Roman durchaus noch lesbar und bekommt von mir stolze drei Sterne. :3*:


    Der Roman ist übrigens im Juni als eBuch erschienen und bei Amazon erhältlich.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Jede Medaille hat zwei Seiten... ;)


    Können wir auch gerne als Rezension für September oder Oktober vormerken.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Jede Medaille hat zwei Seiten...

    Nun ja, so ungleich sind die zwei Seiten in diesem Falle leider nicht.


    Ich hatte das Buch bisher erst einmal gelesen, damals als ich es kaufte und dann nicht mehr. Jetzt fiel es mal wieder in meine Hände und ich muss gestehen, mit dem Wissen, wohin die ganze Reihe führt, verliert auch dieses Buch bei näherer Betrachtung ganz erheblich. Ich mochte David Winter eigentlich sehr, bis es mit Eine Brigg zwischen Frieden und Krieg schwierig wurde. Wenn man es also jetzt mit dem heutigen Wissen liest, kündigen sich die Probleme eigentlich schon hier an. Ich habe mich tatsächlich in Gedanken dabei erwischt, diesem edlen Helden aus purer Bosheit einfach mal ein Bein stellen zu wollen, damit er so richtig auf die Schnauze fliegt. Ich weiß, ich bin schlecht, aber ich kann nichts gegen diesen Gedanken tun.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Hehe, warum auch nicht? Wenn ein Autor seinen Helden derart heroisiert, dann ist es nur verständlich, dass man ihm auch mal Unglück wünscht. Ohne gesundes Maß an Rückschlägen wird es sonst doch unglaubwürdig.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Ich mochte David Winter eigentlich sehr, bis es mit Eine Brigg zwischen Frieden und Krieg schwierig wurde.

    Das Buch war damals nach knapp der Hälfte mein endgültiger Ausstieg aus der Reihe. Die Menge an Schmalz, die da aus den Seiten strömte, war einfach nur unerträglich. Mit „schwierig“ hast du vermutlich das freundlichste Adjektiv für diese Schmonzette gewählt.

  • Da haben wir in Berlin ja Gesprächsstoff - Schmalz herzustellen erfordert auch Können.

    Freue mich auch euch!

    Verrat an Frankreichs Küsten - Topp Titel - würde ich kaufen!

    Euer David

    "Wie die Luft gehört die See als Geburtsrecht allen Menschen.“
    (Thomas Jefferson 1743 - 1826)