Pinasschiff Witsen (1671) nach Plänen von AB Hoving

  • Es ist immer wieder eine Freude, deine Arbeit zu bestaunen. Und ich krieg ein leises schlechtes Gewissen - ich müsste auch mal wieder an meiner Flotte....


    Aber nicht heute, dafür war der zweite Limoncello nach dem selbstgekochten italienischen Gericht zu voll eingeschenkt. :pf:

  • Aye, Bonden,


    Vorab vielen Dank für die freundlichen Worte. Was das Tempo der Arbeit angeht ist das für meine Verhältnisse eher schleppend. Aber, es gibt eben noch einige andere Welten neben der Werft. Sowas wie z.B. Großkinder, Singen im Chor, Sport, kochen, Freunde und dergleichen mehr. Ergo: wenn es dran ist, ist es dran. Was sich auch immer da gerade meldet getan zu werden.


    Apropos Essen. Mein Pizzateig ist gleich fertig. Also nix Werft, ab in die Küche und belegen und Backen.


    Salute!


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Es ist immer wieder eine Freude, deine Arbeit zu bestaunen. Und ich krieg ein leises schlechtes Gewissen - ich müsste auch mal wieder an meiner Flotte....


    Aber nicht heute, dafür war der zweite Limoncello nach dem selbstgekochten italienischen Gericht zu voll eingeschenkt. :pf:

    Du brauchst ja auch Deine Hände, um den Teller beim Ablecken festzuhalten.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Baustand heute Abend.


    Die Innenbeplankung und die Relingen des Großdecks im vorderen Bereich, das Sül der Großluke wurden gefertigt und eingebaut, dieser Decksbereich wurde beplankt.




    Cheerio!


    Angarvater

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  • Aye, Mates!


    Ein weiteres Detail, das Schott der Back. Interessanter Weise wurde dieses Schott, sowie die anderen noch im Zuge der Bauarbeiten zu erstellenden, in Klinkerbauweise gefertigt. Hier nun der Baustand von heute Abend.



    Auf der Witsen wurden nur einige Bereiche mit Farbe versehen, so wie hier die beiden Zugänge zur Back. Im Gegensatz zu den Kampfschiffen des Age of Sail bestand keine Notwendigkeit diese und andere Schotten demontabel zu gestalten. Somit wurden auch die Zugänge sehr schön stabil und dauerhaft gebaut. Auch war die Deckshöhe immer so bemessen, daß man gut darin gehen und stehen konnte. Allem Anschein nach war neben der Ladungssicherheit auch die der einigermaßen ( nach heutigen Aspekten) trockenen und wohl auch angenehmen Unterbringung und Versorgung der Crew ein wichtiger Grund für die Konstruktion der Schiffe.


    Cheerio!


    Angarvater

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  • Noch etwas an Kleinteilen. Die beiden Niedergänge von der Back zum Großdeck und die beiden Luken im Schot für den Traveller beim Ankeraufholen wurden heute hergestellt und eingebaut.




    In den Unterlagen zur holländischen Pinass gibt es keinen Hinweis auf Handläufe an den Niedergängen an Oberdeck, wie sie auf späteren Schiffen zumindest als gespannte Taue zu sehen sind. as erscheint mir als unwahrscheinlich, da diese steilen "Hühnerleitern" ja ständig und bei jeder Witterung begangen werden mußten, und das dann ohne eine Hand am Handlauf schon eine Sache im Vierfüßlergang gewesen wäre.

    Egal, da kommen Seilsicherungen dran.


    Cheers!

    Angarvater

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  • Well, Ladies and Gentlemen,


    Ein Zustandbericht vom Bau der Witsen.


    Die Schanzkleider des achteten Großdecks wurden samt ihren Relingen gebaut und gemalt. Die hier verwendete Farbe ist Chromoxydgrün (Tempera von Schminke). Die Schmuckelemente im bisher vorhandenen Relingverlauf wurden mit "Englisch Rot" Ebenfalls Tempera von Schminke gemalt.

    Das "Englisch Rot" entspricht in etwa dem, auf zeitgenössischen Bildern der Pinassen zu sehenden Rottönen.

    To the optimist, the glass is half full.
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  • Well, Ladies and Gentlemen,


    Ein Zustandbericht vom Bau der Witsen.


    Die Schanzkleider des achteten Großdecks wurden samt ihren Relingen gebaut und gemalt. Die hier verwendete Farbe ist Chromoxydgrün (Tempera von Schminke). Die Schmuckelemente im bisher vorhandenen Relingverlauf wurden mit "Englisch Rot" , ebenfalls Tempera von Schminke, gemalt.

    Das "Englisch Rot" entspricht in etwa den, auf zeitgenössischen Bildern der Pinassen zu sehenden Rottönen.



    Es ergab sich, daß die Galeone Countess of Kingsbridge für zwei Tage in der Werft, unmittelbar neben dem Neubau festgemacht hatte. Die Countess hat nahezu die gleichen Längenmaße wie die Witsen, wirkt aber neben dem im Bau befindlichen Ostindienfahrer nahezu grazil. Das Handelsschiff ist schon ein ganz ordentlichen Brocken.


    Ein kleiner Rundgang um den Neubau.




    Derzeit laufen die Arbeiten auf dem achteten Großdeck. Dir Mastspur des Großmastes und die zugehörige Bering wurden eingebaut.



    Als Nächstes kommen eine Luke und der Kapstan dran.


    Best regards


    Angarvater

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    2 Mal editiert, zuletzt von Angarvater ()

  • Freut mich, daß ihr euch die Bilder von der Witsen anseht.


    Hier mal wieder so ein kleines Bauteil, das zu fertigen großen Arbeitsspaß bedeutet, der Capstan oder das Gangspill.


    Einige der Fertigungsschritte.

    Im Original bestand so ein Spill aus der Welle, die durchs Deck bis zu ihrem Lager auf dem Unterdeck führte, dem darauf fest montierten Oberteil zur Aufnahme der Spillspaken, die Seiltrommel mit ihren Formteilen und den Kalben zum Winschen des Travellerseils beim Aufholen des Ankers. Hinzukommen noch die beiden Klanken, die das Spill gegen Ausrauschen des Travellers halten.


    Die Welle und das obere Teil lassen sich gut auf der Bank als ein Stück drechseln.



    Die Formteile


    mache ich, indem ich ein Holzstück mit der Gesamtlänge der benötigten Teile, in diesem Fall sechs an der Zahl, zuarbeite, und es dann "in Scheibchen" schneide.



    Hier nun das ganze Teil.



    Morgen kommt die Lagerplatte des Spill an Bord und es werden das Spill und die Pallen montiert..


    Cheerio!


    Angarvater

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  • Der Capstan / das Gangspill ist ins Deck eingebaut, anschließend kann die Bepflanzung der Schanz und des Decks erfolgen.





    Cheers!


    Angarvater

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  • Einwenig weiter.


    Das Schanzkleid mit seiner Reling reicht jetzt bis in Höhe der Besanmastspur. Dazu gehören auch die Schmuckabschlüsse der Relingsprünge. Die bekamen dann auch gleich ihre Farbe.




    Und da ich gerade mit der richtigen Farbe am Malen war, habe ich die Galionsregeln auch gleich mit fertig gemalt.



    Cheers!


    Angarvater

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    Einmal editiert, zuletzt von Angarvater ()

  • Aye, Mates,


    Das achtere Großdeck wurde bis zur Position des Schots zum Achterdeck fertig belangt und das Ganze lackiert.


    Wie es sich ergab paßte das Arbeitslicht auch als Photolicht und so gibt es hier noch ein paar Bilder die teilweise schonmal gezeigtes wiederholen. Aber mir gefiel es, und Euch vielleicht auch.






    Cheers!


    Angarvater

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  • Aye, Myladies and Mylords,


    Ihre Ladyschaft empfiehlt für so ein Treffen nach der Werftbesichtigung in der Messe ein Labskaus zu sich zu nehmen.


    Terminvorschlag : 22. oder 29.07.


    Best Regards


    Lady Hanna Angarvater and Henry H. Angarvater

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  • Ach der 22.7. 23 , eine Werftbesichtigung und Labskaus.... wenn das kein Grund ist, meine alte Heimat zu Besuchen :wink:

    Allerdings würde auch der 29.7. najaaaa eben soo passen.....lieber wäre mir allerdings der 22.7. Am 29 müsste Ich eine Technikvertretung suchen für die Ton und Lichttechnische Begleitung der Hochzeit einer Kollegin .

    "Wir können den Wind nicht ändern,aber die Segel anders setzen" "Aristoteles"

  • Vielen Dank für Euer freundliches Interesse an meinem Neubau.


    Da ab und zu mal danach gefragt wird wie ich Bauteile mache, hier eine etwas ausführliche Darstellung des Baues des vorderen Schott des Achterdeck.


    Im Schott wird ein Zugang zu den dahinter liegenden Decksbereichen eingebaut. Der besteht außer der Tür mit ihrer Kappe in der Schottwand und zwei Niedergängen.


    Hier als einer der ersten Schritte der Rohling der Türleibung und der Kappe, oder wenn man so will des Daches, des Zuganges. Für die Leibungen der Deckszugänge der Witsen habe ich mir ein Muster gemacht, das ich dann bei Bedarf reproduzieren kann.



    Das Türblatt



    Die Dachhaut aus 5 x 1mm Leisten. N.B., die jeweiligen Leisten hobele ich bedarfsweise mit dem Dickenhobel auf Maß.



    Eingebaut wird das Teil gemalt, und die Tür mit ihren Beschlägen versehen. Die bestehen aus Messingrohr und -Streifen, beides brüniert.




    Hinzu kommen noch ein oberer Kranz und zwei (Schmuck)Säulen. Die Säulen sind aus 5mm Abachi gedrechselt.



    Zwischendurch werden die "Original Decksbalken" geschnitten und eingebracht.


    Dann wird der Türbau eingebaut, und dann das Schott in Klinkerbauweise angefertigt.



    Ich fertige zuerst zwei Klinkerelemente, die ich dann auf Maß zurichte und einsetze.


    Zum Schott gehören noch zwei Niedergänge. Auch hier wieder aus Birne gefertigte Teile.



    Im Weiteren wurde die Bordwand bis zum Ort des nächsten Schottes hergestellt, und es wurden diese Abschnitte gemalt.



    Die Vorderkante des Achterdecks bekommt noch eine Reling, die ich aber erst wenn, ich das Deck planke baue.

    Nebenbei wurde noch die Mastspur sowie der Knecht des Besans angefertigt und eingebaut.


    Cheerio!


    Angarvater

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  • Aye, Mates,


    wieder einige Schritte auf dem "Bauweg" nach Achtern.


    Das Achterdeck ist geplankt, die Besanbeting, die Mastspur und das Ruderhaus angefertigt und eingebaut.



    Drei Bilder zum Bau des Ruderhauses.



    Das Bauteil besteht aus den oberen Bögen, die aus einem Teakreststück gearbeitet sind, einem Grundrahmen aus 1 x 5mm Birne, und einigen 1mm Resten aus der ich die Rückwand gefertigt habe.




    Dazu kommt noch die Dachhaut aus 0,7 x 5mm leisten, die aus dem Restestapel der letzten Bauten stammen.




    Zum Schluß wird das ganze gepönt und dann eingebaut.



    Zum Abschluss bekommt das Achterdeck noch eine vordere Reling. Das dauert aber noch eine Weile, da ich für dies und andere Relingen erst die Relingstützen drechseln muß, was demnächst in einem Zug gemacht werden wird.


    Cheerio!


    Angarvater

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  • Aye, Mates!


    Eine weitere Baufortschritte sind zu vermelden.


    Zunächst wurde das Tragwerk des Heckspiegels fertiggestellt und beplankt, als Voraussetzung für den letzten Abschnitt der Rumpfplankung un den Abschluss der Barghölzer.



    Danach wurden die Decksbalken des Kampaniedecks eingebaut und auch die Kampanje geplankt, sodann die neuen Bauabschnitte gemalt und erstlackiert.




    Soweit ist der Rumpf mit den wesentlichen Teilen fertig. Als Nächstes komme jetzt die vielen, schönen Kleinarbeiten dran. Angefangen vom Schott der Kampanie über diverse Nagelbänke, Kreuzhölzer und dergleichen mehr.


    Cheers!


    Angarvater


    P.s. Hierbei fällt mir besonders ins Auge, wie klein, im Verhältnis zum Laderaum / Rumpf der noch zu dekorierende Heckaufbau ist. Nun ja, es ist ja schließlich auch ein Frachter, kein die Macht irgendeines Monarchen repräsentierendes Staatsschiff.

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