Nicht kleckern - klotzen! Eine komplette Flotte auf der Helling

  • Ahoi allerseits,


    wie ich weiter oben angekündigt habe: Es geht nicht in dem Tempo weiter wie am Anfang. Aber es geht ziemlich kontinuierlich weiter - auch wenn ich mal ein paar Tage nichts melde, heißt das nicht, dass auf meiner Drillingswerft nicht geschafft wird. Und so war es die Nina, der es vergönnt war, als erste ihre Zweitbeplankung zu bekommen. Das sind in dem Fall breitere, jeweils mehrere Planken umfassende Streifen, die zuvor auf 0,5 mm aufgezogen worden sind und dann so sauber wie es nur geht ausgeschnitten wurden.


    Klar, die Stöße sieht man. Aber im oberen Bereich kommen ja noch Barkhölzer drauf, und dann bietet der Rumpf schon einen feineren Anblick, wie ich finde. Diese habe ich gestrichen, und wie man sieht, mit einer etwas dunkleren Farbe. Und das aus gutem Grund. Zum einen mussten die Kanten sowieso gefärbt werden, zum anderen war der Farbton der Originalteile im Prinzip genau wie der Rest der Beplankung, was mir gar nicht gefallen hat, da man so die Barkhölzer nahezu nicht wahrgenommen hat. Ich habe ein paar Farben ausprobiert und mich schließlich für "Eisenoxidbraun" von Schmincke entschieden.


    Bei den vertikalen Barkhölzern habe ich ein vereinfachtes Verfahren gewählt: Man könnte die Teile Stück für Stück aus dem Bogen ausschneiden, dann jedes dieser kleinen Fitzelteile einzeln anmalen und sich dabei endlos die Finger vollschmieren. Ich hab mir einfach lange Papierstreifen aus meinem Bristolkarton geschnitten, die jeweils in Gänze gefärbt und mir dann Stück für Stück zurecht geschnitten.


    So, nun noch die Steuerbordseite.

  • Ha, böse Falle! Wo die vertikalen Barkhölzer hin müssen, ist auf den Plankenteilen aufgezeichnet.


    Aber nicht in der Etage darunter - ein Blick in die Bauanleitung sorgte aber für Klarheit. Jetzt ist alles so wie es sein muss. Und die Relingstützen hab ich steuerbords auch gleich angebracht, mit der selben "Streifchenmethode", aber mit der helleren Farbe (Sienna).


    So, nun ist aber Feierabend für heute. :wink:

  • Sehr schön Bonden, Auf Bild KF051 sieht man noch viele weiße "Blitzer", auf dem letzten Bild aus ähnlicher Perspektive sind diese verschwunden. Hast Du mit Farbe nachgeholfen? Oder liegt es nur an der leicht anderen Perspektive?

    Ich bin begeistert, wie sauber Du einen Rumpf aus Papier bauen kannst. Wenn ich da an meine Versuche denke ...

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

    Einmal editiert, zuletzt von AnobiumPunctatum ()

  • Ahoi allerseits,


    zuerst mal die Frage von AnobiumPunctatum beantworten: Ja und ja. Teilweise sind die hellnen Blitzer auf meine recht grelle Lampe zurückzuführen, aber in dem speziellen Fall hast du genau das Teil gefunden, bei dem ich vergessen habe, vor dem Anbringen die Kanten zu färben. Ist aber jetzt korrigiert.


    Heute ging es flott weiter mit der Nina, und da kann ich nun vermelden, dass dieser Bauabschnitt für dieses Schiff erledigt ist. Barkhölzer sind rundrum dran, Relingstützen auch und zum Schluss kamen dann auch die Relingteile drauf, die ich im gleichen Farbton gepönt habe wie die Barkhölzer.



    Als nächstes wird dann die Pinta zweitbeplankt.

  • Eine alte Modellbauweisheit lautet: Wenn du merkst, dass die Konzentration nachlässt, hör sofort auf.


    Und was mache ich? Höre nach "nur noch schnell das eine hier fertig machen..." auf. Und Bumms, ist der Ärger da.


    Aber was ist Glück? Festzustellen, dass man genau an den Stellen gefuscht hat, wo später andere Teile drauf kommen. :D

    Also: Läuft! fr18

  • Was denn? Es kribbelt kein Bisschen, erst mal etwas abzureissen? Müssen wir uns Sorgen um Dich machen?

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Aber was ist Glück? Festzustellen, dass man genau an den Stellen gefuscht hat, wo später andere Teile drauf kommen. :D

    Also: Läuft! fr18

    Dabei fällt mir der alte Tischlerspruch ein: macht nichts, kommt ne‘ Leiste drüber! 😁😁

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Dabei fällt mir der alte Tischlerspruch ein: macht nichts, kommt ne‘ Leiste drüber!


    Genau, Angarvater So auch bei der Pinta. Allerdings (noch) nicht bei der gezeigten Fehlerstelle. Nein, die Stöße der Plankenstreifen der Zweitbeplankung sind gemeint. Speziell die beiden oberen. Das ist konstruktionsbedingt, dass die etwas schlimm aussehen. Bei dem Bausatz logisch: Einzelne Planken wären besser, aber so hat man eben zum einen die aufgedruckten glatten Plankenstöße und die echten, die auch beim allersorgfältigsten Ausschneiden nicht zu vermeiden sind. Ich kann nur immer wieder darauf hinweisen, dass diese drei Bausätze gegenüber der Mercury ... nun ja, also die Mercury ist die Champions League, die Flotte hier eher nicht. Aber hallo - ich hab nach wie vor großen Spaß mit den Modellen!

    Und zum Glück gibt es die Barkhölzer. Die folgenden beiden Bilder zeigen recht gut, was diese sorgfältig ausgeschnittenen, angemalten und aufgebrachten Papierstreifen bewirken.


    Ihr seht, die Zweitbeplankung der Pinta ist komplett. Jetzt kommt die kleinteilige Fleißarbeit dieses Bauabschnittes. Relingstützen, vertikale Barkhölzer (und die horizontalen an der Steuerbordseite), Reling.

    An manchen Stellen musste ich schnitzen, auch minimal spachteln und schleifen, aber das gehört für mich dazu. Das sind so Sachen, die ich bei der Papegojan auch hatte.

    Spannend wird es im nächsten Bauabschnitt - aber dazu später mehr. Jetzt erstmal diesen Teil bei der Pinta abschließen und dann die Zweitbeplankung bei der Santa Maria angehen.

  • Ahoi allerseits,


    hier wurde die Sommerpause offiziell für beendet erklärt. Und so geht es endlich wieder weiter mit der Kolumbusflotte.

    Wie bereits erwähnt, habe ich jetzt erst einmal Kleinteilarbeiten zu erledigen. Es fehlten noch zwei Barkhölzer backbord und vier am Heck. Und nun kommen die senkrechten Streifchen, und die jeweils doppelt. Also erst eins zwischen die Barkhölzer und dann eins über alles. Sieht man bei den ersten vier an der Steuerbordseite. Es geht aber gut voran; die beiden Relingteile für die Kuhl liegen auch schon bereit. Demnächst mehr.

  • Ihr liegt alle weit daneben. Dann will ich mal lösen:

    Hier das komplette Bild, aus dem der oben stark vergrößerte Ausschnitt stammt:


    Mit dem Stift färbe ich die Kanten der Plankenstreifen der Santa Maria. Und so sieht die Spitze des recht weichen Buntstiftes aus, wenn man über die Kartonkanten geht. :D

  • Demnächst mehr.

    Ahoi allerseits,


    heute ist demnächst. :D


    Ich habe in den letzten Tagen immer mal wieder reichlich Zeit in der Werft zugebracht. Schaut man sich an, was ich da geschafft habe, sieht es gar nicht nach viel aus, aber es waren nahezu ausnahmslos recht zeitintensive Arbeiten.

    Zuerst war die Pinta fertigzustellen - also der momentane Bauabschnitt. Da hatte ich ja weiter oben bereits etwas geschrieben. Bei ihr sind nun alle Barkhölzer und Fenderhölzer dran, ebenso die Reling.

    Dann ging es mit der Santa Maria weiter. Da war zunächst mal die Zweitbeplankung anzubringen. Diese besteht, wie bei den anderen beiden Schiffen auch, aus mehreren bedruckten Streifen, die jeweils drei bzw. vier Planken zusammenfassen. Auch hier hat es sich wieder bezahlt gemacht, dass ich den Rumpf nach der ersten Beplankung gespachtelt, geschliffen und dann vor allem gestrichen habe - so ließen sich die Plankenstreifen gut anbringen; man konnte immer noch korrigieren, ohne dass der Leim gleich in die Schicht darunter versickert und nicht mehr hält. Und auch hier freut man sich dann, dass da noch die Barkhölzer drankommen und zumindest oberhalb der KWL die doch sehr präsenten Stöße verdecken.

    Hatte ich das schon geschrieben? Egal, also: Alle Barkhölzer habe ich nach dem Ausschneiden gestrichen. Die Originalfarbe des Bogens war im Prinzip die selbe wie die Planken, und dazu kamen dann noch die dicken weißen Schnittkanten. Mir gefällt das so viel besser. Die senkrechten Fenderhölzer habe ich einfach aus selbstgeschnittenen langen Kartonstreifen gefertigt. Die im Bogen enthaltenen Teile jeweils einzeln auszuschneiden und anzumalen war mir dann doch zu unsinnig.

    Den Bildern könnt ihr entnehmen, dass bei der Santa Maria die Backbordseite hinsichtlich der Barkhölzer und Fenderhölzer fertig ist. Zwischendurch habe ich schon mal die Lukeneinfassung samt Deckel der großen Luke in der Kuhl gefertigt. Die ist aber auf den Bildern nur draufgelegt, noch nicht befestigt. Ich wollte einfach mal was anderes machen als nur Streifchen schneiden, anmalen und ankleben...



    Was immer deutlicher wird: Der Bausatz Santa Maria + Nina ist schon etwas älter. Das ganze Gebilde hat etliche kleine Macken, die einen schon mal ziemlich irre machen können. Das, was ihr im Eröffnungsposting dieses BB seht und was dann auch die komplette "Bauanleitung" ist, lässt öfters mal Fragen offen bzw. stiftet Verwirrung. Der Bausatz der Pinta ist etwas jünger, und das merkt man auch. Vermutlich wurden Kritiken und Hinweise hier eingearbeitet; auch stehen bei der Pinta viel mehr gelaserte Zurüstbausätze für so manchen fitzeligen Kleinkram zur Verfügung.

    Aber das alles kann mir den Spaß an der Flotte nicht nehmen. Ich weiß, dass ich hier mindestens eine Liga tiefer spiele als bei der Mercury, aber es war von Anfang nicht mein Anspruch, mit der Kolumbusflotte etwas Vergleichbares abzuliefern. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich am Ende ein Ergebnis zeigen kann, mit dem hoffentlich nicht nur ich zufrieden sein werde. :sun:


    In diesem Sinne, reingehauen! :wink: