Englisches Schiffsgeschütz in 1:25, Sklej-Modell

  • Sehr löblich. Den Satz habe ich heute morgen glatt überlesen.

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • das sieht Ichgefühl gut aus. Ich bin immer wieder sehr davon angetan, wenn ich sehe was Du da aus Papier schaffst.


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Ahoi allerseits,


    wie immer danke für Likes und nette Kommentare. Hier ging es fleißig weiter. Die Lafette ist nahezu fertig, wenngleich das erste Bild täuscht, wie das zweite Bild zeigt. Achsen und Räder sind noch nicht fest; an den Seitenwangen fehlen noch ein paar Kleinigkeiten.

    Die zwei Richtkeile haben je einen Griff. Die waren selbstverständlich auch aus Karton vorgesehen. Hat mir aber gar nicht gefallen, zu zweidimensional und selbst nach Verstärkung eben zu eckig. Aber wozu hat man einen reichhaltigen Fundus aus nicht genutztem Kram beim Schiffchenbau. Die hässlich-knubbeligen "Belegnägel", die Krick auf den Markt wirft, taugen als Belegnägel nix, aber so als Griff für Richtkeile sind sie ideal. :D Und weil aus Holz, müssen sie auch gar nicht extra angepinselt werden.


    Dann hatte ich aber Lust, mit dem Kanonenrohr anzufangen. Also das verspricht richtig Spaß! Schaut mal hier:

    Allein das Ende ist ein Hit. Und was ihr hier seht, sind folgende Teile:

    18 g ist sozusagen die Seele vom Rohr; allein das war schon eine nette Aufgabe, diesen schmalen Kartonstreifen sauber längs rund zu biegen und kantengenau zusammenzukleben. Das ist deshalb so wichtig, weil die vielen Scheiben einen genau auf diese Seele zugeschnittenen Innendurchmesser haben. Hat geklappt.

    Des weiteren sind das die in dem Foto zuvor zu sehenden Teile 27, 27a, 18a, 18, 27b und 19. :D


    Im Nachbarforum hat jemand, der das Teil schon gebaut hat, gemeint, dass sei kein 42-Pfund-Geschütz, sondern ein 42-Scheiben-Geschütz. Nun, ich habe mal nachgezählt - es sind 36...fr21

    Aber es macht Spaß, wenn man einmal das Prinzip erfasst hat. Zum Glück sind alle Scheiben als Lasercut vorhanden, und in Verbindung mit den Ausschneideteilen passt alles wunderbar, wenn man sauber ausschneidet.


    Soviel für heute, Gruß aus der Köpenicker Werft


    Bonden :wink:

  • ich habe mal nachgezählt - es sind 36...

    Nein, es sind in der Tat noch drei Scheiben mehr. dead


    Die meisten waren als Lasercut vorhanden, aber einige, die auf relativ dünnem Papier waren, musste ich auch selbst ausschneiden. Stimmt ja, ich mache ja Kartonmodellbau, da soll sowas vorkommen. fr21


    Gestern Abend sah das Rohr dann so aus - es fehlen hier noch etliche dünne, halbrunde Streifchen, die nach dem Ausschneiden so geformt werden müssen, dass sie eine konische Form bekommen und so fließende Übergänge darstellen.


    Heute wurden diese Teile dann auch geschnitzt und angebracht. Dann noch die Schildzapfen gebastelt, und so sah das dann aus:


    Klar, dass das Rohr noch gestrichen werden muss, um die vielen weißen Kanten wegzumachen und auch kleinere Unebenheiten "zuzukleistern". Da ich mit wasserlöslicher Acrylfarbe arbeite, wurde das Teil erstmal mit Grundierspray behandelt. Also die Kanone auf das Rundholz gestülpt, mit dem ich die "Seele" geformt hatte und ab ins Treppenhaus, schlechte Luft machen. :D


    Das Ergebnis sieht schon recht geil aus, muss ich sagen:


    Aber dennoch kommt morgen da noch Farbe drauf. Wenn das Rohr dann endgültig fertig ist, werde ich auch die Auffangmulden für die Schildzapfen nacharbeiten, da sie jetzt schon ein klein wenig zu eng sind, wie man sieht.

  • um den Hauptmann von Köpenik etwas abgewandelt zu zitieren: Und det soll Papier sein? Nich möchlich!


    Oder einfach gesagt: ganz prima.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Bonden

    Hat das Label Im Bau hinzugefügt.
  • Ahoi allerseits,


    hier gibt es mal wieder ein bissel was zu berichten.


    Es ist dieses Fass, was mir keine Ruhe ließ. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto unsinniger erschien es mir, ein Fass direkt neben das Geschütz zu stellen. Ja, sicher war es wichtig, dass die Männer zwischendurch mal schnell den Pulverqualm aus der Kehle spülen können - aber dann steht da ein Fass in der Mitte des Decks, vielleicht dicht am Mast, damit es so wenig wie möglich im Weg ist.

    Was aber neben dem Zuber mit Wasser zum Auswischen des Rohres und ggf. einer schnellen Löschaktion an jede Kanone gehört, ist ein Eimer mit Sand drin, in dem der Luntenstock steckt und an dessen Rand die Ersatzlunten hängen. Außerdem wurde der Sand benötigt, um schlüpfrig gewordene Decksplanken stumpf zu machen. Also habe ich einfach die Bauteile für das Fass in der Mitte halbiert, den Umfang um einige Dauben verringert und so eine typische Pütz hergestellt. In den oberen Fassreifen wurde der Tragegriff - ein dickeres Tau - eingefasst. Ich hatte noch feinen Sand aus dem Modelleisenbahnladen, den ich damals beim Papegojan-Diorama verwendet hatte. Den mit dunkel gefärbtem Weißleim vermischt und rein in die Pütz. Der Ladestock ist ein Stück Blumenbindedraht mit einer kleinen Gabel am Ende, um da die Lunte einzuklemmen.



    Dann seht ihr auf den Bildern einen unbemalten Kameraden, der zwar uniformtechnisch nicht ganz in die Szene passt, aber größenmäßig. Er ist nämlich auch in 1:25. Ich habe ihn Jaques getauft. Und Jaques zeigt interessante Perspektiven. Das Kanonenrohr erscheint riesig im Vergleich zu ihm, aber das stimmt so. Die Rohre dieses Kalibers waren ca. 3,30 m lang. Was mir ein wenig überdimensioniert erscheint, ist die Bordwand und die Stückpforte. Und auch die noch freie, durch die beiden Schlitze zu erkennende Stelle, an die das Board mit den Entersäbeln kommt, ist m.E. viel zu hoch angesetzt. Da braucht der arme Jaques ja eine Fußbank, um da sein langes Messer rauszuziehen. Mal schauen, ob ich dieses Board ein Stück tiefer anbringe oder ob ich es eben so lasse.


    Zur Lafette gibt es auch noch ein paar Anmerkungen, aber dazu komme ich später.



    Das Rohr selbst ist jetzt fertig gestrichen, bekommt aber noch ein Zündloch und eine fette Öse zur Aufnahme des Broktaus.

  • Bitte bei Jaques mal nachmessen und rechnen.

    Es gibt so viele Figuren wo die Maßstäbe nicht passen.

    Hatte bei den 1:48 Figuren früher Figuren die von 1,2m bis 2,5m gewesen wären…


    aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Bitte bei Jaques mal nachmessen und rechnen.

    Es gibt so viele Figuren wo die Maßstäbe nicht passen.

    Dein Einwand ist berechtigt, Aga fr18 Unterstellt, unser Jaques ist 1,75 groß. In dem Maßstab wären das dann 7 cm. Jetzt stellen wir uns vor, er steht stramm da und drückt den Rücken durch, dann kommt er auf 6 cm. Das wären dann in echt 1,50. Ok, damals waren die Menschen noch etwas kleiner als heute, aber doch nicht so viel. Gleichwohl denke ich, dass die Bordwand etwas überdimensioniert ist, aber sei es drum - da ändere ich jetzt nichts mehr dran.


    P.S.: Wir haben mal nachgeschaut, woher die Figur kommt und was da so die Angaben sind. Ok, das ist 1:35. Ich bastele mir mal ein 2D-Maßstabsmännchen, mal schauen, wie es dann aussieht.

  • Ha, das macht jetzt richtig Spaß! Ich brauche mir gar kein Maßstabsmännchen zu bauen, denn die Macht ist mit mir. Von d'Agostini gab es mal eine Sammelreihe mit Star-Wars-Schachfiguren. Einige davon hab ich mir gekauft. Und nun schaut euch Boba Fett an: Ermisst etwas mehr als 7 cm. Rechnet man den Helm und die dicksohligen Stiefel ab, kommt er umgerechnet auf 1,80, das passt. Da ich ihn nicht von seinem Sockel schneiden wollte, hab ich die Battle Station auf gleiche Höhe mit seinen Fußsohlen gestellt.

    Ja, das sieht schon etwas besser aus. Aber das Kanonenrohr selbst bleibt dennoch ein ehrfurchtsgebietender Riese.


    Der kleine 1:72-Matrose aus dem HÄT-Figurenset "britische Seeleute" schleppt übrigens genau so einen Sandeimer, wie ich ihn gebaut habe.

  • klar, so ein 32er is kein „Fregattenanklopfgerät“. Imposant bleibt es.
    Schön das Boba passt. Wäre doch ein schöner Crossover. Wie damals die Folge bei Star Trek next Generation.


    aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • was „Jaques“ zu zierlich ist, ist Boba fast schon etwas zu Massig. Die ideale Geschützbedienung läge wahrscheinlich irgendwie dazwischen :wink2:

    Alles in Allem sehr anschaulich in gewohnter Qualität von Bonden-Yards, Köpenick:th: