Eva Laurenson - Das Erbe des Seefahrers


  • Der Hamburger Junge Nikolas ist mit Geschichten über den Piraten Claus Störtebecker aufgewachsen und träumt von einem Leben als Pirat. Als sein Vater tödlich verunglückt, ist er Waise, hat aber das Glück, in der Klosterschule unter zu kommen. Dort lernt er die Grundlagen des damaligen Wissens und Latein, denn er soll später selbst in einer Klosterschule unterrichten. Doch dieses Leben entspricht ganz und gar nicht seinen Vorstellungen. Kurz nach der Hinrichtung Störtebeckers und seiner Mannschaft im Jahr 1401 bietet sich Nikolas die Chance, auf einem Piratenschiff als Schiffsjunge anzuheuern. Relativ schnell merkt er, dass es an Bord nur einen echten Seemann gibt, was das ganze Unternehmen zu einem Desaster zu werden droht.

    Der Kapitän des Schiffes entpuppt sich als Sohn eines angesehenen Hamburger Handelsherren, der davon besessen ist, den Piratenschatz des Claus Störtebecker zu finden. Fast das gesamte väterliche Erbe hat er für obskure Schatzkarten ausgegeben, so dass ihm nur noch ein altes Schiff geblieben ist, das nun als Piratenschiff dienen soll.

    Die Handlung spielt im frühen 15. Jahrhundert und zeigt teilweise recht drastisch, wie hart und gefährlich die Seefahrt zur damaligen Zeit war. Neben der völlig unzureichenden Navigation drohte von jedem größeren Schiff die Gefahr, es mit einem Piraten oder zumindest Gelegenheitspiraten zu tun zu haben und die Grenzen waren ziemlich fließend. In diesem Umfeld wird Nikolas vom Jungen zum Mann.

    Eva Laurenson gelingt es sehr gut, ihre Geschichte zu erzählen und es hat mir großen Spaß gemacht, das Schicksal ihrer Helden zu verfolgen.. Die Geschichte ist gut recherchiert, aber trotzdem haben sich einige kleine Anachronismen und Fehler eingeschlichen, die das Lesevergnügen aber kaum trüben. Das Lektorat hat leider einige Schreibfehler durchrutschen lassen, aber inzwischen sind ja selbst die Veröffentlichungen großer Verlage dermaßen voll von Schreibfehlern und Fehlübersetzungen, dass man das Lektorat hier schon wieder als gut bewerten kann.

    Wenn ich etwas zu bemängeln habe, so ist es das doch sehr in die Länge gezogene Ende. Davon abgesehen fühlte ich mich gut unterhalten und gebe 4 von 5 Sternen.

     :4*:

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Eine Ergänzung habe ich noch. Auf den ersten Blick könnte man es für ein Jugendbuch halten, dafür ist es aber stellenweise zu hart.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)