Beiboote im Gefecht

  • Wenn sich an den Taktischen Überlegungen der Admiräle nicht viel geändert hat zogen sich die „kleinen Hunde“ nicht nur knurrend von den sich schlagenden Großen zurück Ein Beispiel wäre da für mich die Skagerakschlacht, die ja als letzte Linienschiffsschlacht geführt wurde. Jellico kannte wohl seinen Nelson, sodaß er anstrebte, was ihm auch gelang, die kaiserliche Schlachtlinie Quer zur Linie zu passieren und konzentriert zu beschießen. Eine üble Situation aus der sich die kaiserliche Flotte nur durch eine Gefechtskehrtwende herausmanövrieren konnte. Und hier kommen die „ kleinen Hunde“, in dem Fall die Torpedoflottille unter Kaptn. Hoffmann, zum Einsatz. Hoffmann preschte mit voll voraus auf die Briten zu, die um die für Schlachtschiffe tödliche Gefahr abzuwehren ihr gesamtes Feuer auf die Torpedoboote verlegten. Um Graf Luckner zu zitieren: „welch tapfere Kerle die in dieses Feuer fahren um uns zu retten. Wir sehen sie wohl nie wieder. Leider hatte Luckner recht. Allerdings gelang es ob des Opfers der Torpedoboote die Flotte aus dem vernichtenden Feuer der Briten herauszuführen.


    ergo scheint es mir so, daß die die Flotten begleitenden Korvetten und Fregatten wahrscheinlich zuerst ins Gefecht mit dem gegnerischen Schirm und Vorrauseinheiten kamen, und auch an der Übernahme angeschlagener gegnerischer Einheit beteiligt waren, anderseits schirmten sie krankgeschossene Großschiffe auch gegen den Zugriff des Gegners ab.

    Und die Beiboote? Auf so einer Fregatte waren die Dinger wohl im Gefecht im Wege, und auf den Dickschiffen vielleicht auch nur ein Schutz der Kuhl gegen Scharfschützenfeuer aus den gegnerischen Marsen. Was es hieß dem ohne Deckung ausgesetzt zu sein hat Nelson dann ja leidvoll erlebt.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Nö, da hatte er genauso wenig zu suchen wie auf dem offenen Deck. Hardy hatte ihn vor der Feuereröffnung noch gebeten seine Orden abzulegen, damit man ihn nicht so leicht als den Kommandierenden erkennen konnte, und vor allem unter der Poop hinter dem Ruder zu bleiben da er ja für seine Gefechtsleitung, zumindest als der Drchbruch durch die feindliche Linie mit der Ausschaltung des feindlichen Flaggschiffes lief, sowieso keinen Sichtkontakt auf die Flotte haben konnte und auch nicht brauchte.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
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  • Gute Idee.

    Quasi die Beiboote in die Ophut der Sloops und Tender geben? Warum nicht.

    Nirgends bisher gelesen.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Irgendwo müssen die Marinemaler ja auch gesessen und ihre Skizzen angefertigt haben...


    Auf die Schnelle habe ich nur eine Aufstellung von einer Blockade gefunden; dort kann man gu erkennen, wie die Transporter und Versorgungsschiffe (L) hinter den Blockade- bzw. den übrigen (Linien-) Schiffen (hier fast wie in einer Wagenburg) zurückgezogen wurden (K). Plan of the Blockade of Cadiz


    In einer Schlacht war die Aufstellung gewiss anders, aber sogenannte "Remainder", die gar nicht für einen Kampf vorgesehen waren, gab es bestimmt auch.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.