Der Threadtitel klingt etwas makaber, zugegeben, ja. Aber es stimmt nun mal: Wäre die Vasa 1628 nicht wenige hundert Meter nach dem Ablegen zu ihrer Jungfernfahrt gekentert und untergegangen, könnten wir sie heute nicht besichtigen.
Fahren zwei postpubertäre Bootsfetischisten wie Jessica und ich nach Stockholm, ist es klar, dass die Vasa als wichtigster Programmpunkt auf dem Zettel steht. Unser Quartier hatten wir (fast) stilgerecht auf einem Schiff genommen - fast, weil die Birger Jarl leider kein Segelschiff ist.
Aber am anderen Ufer sah man das Vollschiff Af Chapman liegen.
Auf ihr kann man übrigens auch übernachten, allerdings zu einem deutlich höheren Preis als auf der Birger Jarl.
Bei unserer Ankunft am Nachmittag wurden wir mit Regen begrüßt, der dann auch bis zum Morgen des Folgetages anhielt. Als wir aber nach dem Frühstück auf direktem Weg den Stadtteil Djurgarden, zugleich eine von vielen Inseln, ansteuerten, kam nix Nasses mehr von oben. Und da lag es dann vor uns, das Vasamuseet.
Betritt man dann nach dem Bezahlen (150 SEK) die Ausstellungshalle, bekommt man automatisch eine Gänsehaut bei diesem Anblick:
Man kann sich der Vasa auf sieben Ebenen nähern. An Bord kann man nicht, aber durch die tolle Gestaltung des Museums lässt sich das Schiff in all seiner Pracht und von allen Seiten hervorragend "erobern". Mich haben wieder die vielen Details fasziniert, die es zu entdecken gibt. So zum Beispiel die Auswahl an (in 1:1 nachgemachten) Figuren, denen man anhand der bei der Bergung noch nachweisbaren Farbreste wieder ihre Originalanstriche verpasst hat. (Das Schiff selbst hat man ja nicht wieder angestrichen.) Hier sehr schön der Vergleich - die große Figurengruppe am Heckspiegel:
Ein Modell im Maßstab 1:10 zeigt das Schiff in der historisch überlieferten Farbenpracht:
Durch eine offene Stückpforte hat man einen guten Blick auf die große - die sehr große! - Ankerbeting.
Von Ebene 7 genießt man den Blick über das ganze Schiff:
Tja, und was ist mit "Geh ans Ruder, Bonden!"? Ein Stück Deck ist in 1:1 nachgebaut worden, und da haben wir dann das, was auch auf diesem für damalige Verhältnisse riesigen Schiff normal war: den Kolderstock. Also holt der Bonden diesmal das Stöckchen.
...und gleich geht's weiter.