Hallo zusammen,
angespornt durch Euer aller Bauaktivitäten und mit reichlich Lust auf das Medium Holz, hatte ich mir vor Kurzem einmal einen kleinen Bausatz eines Beibootes, wohl russischer Herkunft, schicken lassen. Das Päckchen sah schon einmal vielversprechend aus und obgleich nicht des Russischen mächtig, war ich dank der Bebilderung doch recht zuversichtlich - und das trotz der geringen Größe von nur 7,5 cm von Bug bis Heck.
Am 3. Oktober ging es also nun auch gleich los. Da habe ich in der Zeit zwischen 10 Uhr morgens und 1 Uhr in der Nacht, "an nur einem Tag" das Modell in Angriff genommen und fertiggestellt. Nur für die Mahlzeiten war mal eine Pause erlaubt.
Kiel und Spantengerüst, sowas habe ich noch niemals zuvor für irgendein Modell bauen müssen, waren recht flott fertiggestellt. Die Spanten kurz in Wasser vorgeweicht und dann entlang der beiliegenden "Schablone" durch den Kiel gefädelt und in Position gebogen. Dumm nur, und das ist wohl ein typischer Anfängerfehler oder der durchaus rein russischen Bauanleitung geschuldet (die Übersetzungen in Deutsch und Englisch sind auch keinen Deut besser als das Russisch), ich hatte Kiel und Spanten mit dem Sekundenkleber an der Schablone befestigt. Je weiter der Bau des Spantengerüstes voranschritt, desto mehr dämmerte es mir, dass hier wohl etwas falsch läuft. Naja. Trotzdem habe ich erst einmal weitergebaut und alles foto-dokumentarisch festgehalten. Ich wollte ja gern zumindest etwas zeigen, wenn ich schon alles nachher wieder zerstören muss.
Nachdem die Spanten also verlegt und in Position gebogen waren, musste ich die Schablone aus dem Inneren lösen. Mit Nagelschere, diversen Nadeln und viel Fingerspitzengefühl machte ich mich ans Werk. Knipp, Knack, Plopp. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es endlich geschafft und die Konstruktion dennoch unbeschädigt - noch ein ungehobelter Rohbau, doch zweifelsfrei als ein Boot erkennbar.
Es folgte, was dann folgen musste, die Beplankung des Bootsrumpfes. Auch wenn der eine oder andere eventuell denken mag, dass ich mich aus Faulheit dazu entschlossen haben könnte, nur halbseitig zu beplanken, muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass ich tatsächlich von Anfang an den Plan verfolgte, die eine Seite des Bootes als Konstruktionsfenster offenzuhalten. Also ging ich wiederum ans Werk und weichte die dünnen Planken aus Birnenholz vor, um sie dann besser in Form biegen zu können. Dank des sehr kräftigen Sekundenklebers hielt sich die Fummelei mit den Hölzchen dann doch sehr in Grenzen.
Daran schloss sich der "Innenausbau" an. Die Böden mussten verlegt, ebenso wie die Sitzreihen eingezogen werden. Spannend fand ich in Anbetracht der geringen Modellgröße von nur 7,5 cm, dass die Sitzbänke sogar mit einem Stützpfosten in der Mitte der "Decksplanken" zu befestigen waren. Etwas Handarbeit und trotzdem gut umzusetzen.
Jetzt sieht es doch schon deutlich nach einem Beiboot aus, oder? Weiter geht es unten im zweiten Teil des Bauberichtes mit dem Ruder und einigen Details sowie den Riemen.