National Maritime Museum of Ireland

  • Meinen Urlaub in Irland nutzte ich natürlich auch um zu schauen, was es so an Museen für uns postpupertäre Bootsfetischisten so gibt.

    Neben der Dunbrody in Wexford gibt es noch ein weiteres Famine Ship ähnlicher Aufmachung im Dublin Harbour.

    Die Jeanie Johnston ist in vielen Punkten vergleichbar mit der Dunbrody, sodass ich sie nicht auf Prio eins setzte.

    Man braucht ja noch was fürs nächste Mal.

    Einziges Schifffahrtsmuseum, das ich finden konnte ist das National Maritime Museum of Ireland, das seit 1978 in der alten Mariner Church in Dún Laoghaire, dem alten Fährhafen Dublins*, beheimatet ist.

    Das Museum ist zwar dem National Maritime Institut angegliedert wird aber komplett ehrenamtlich betrieben.

    Das Museum befindet sich im Kirchenschiff, der Empore und dem Chor, was diesem einen besonderen Touch verleiht.

    Die Mitarbeiter sind alle sehr hilfsbereit und recht belesen.

    In vielen kleinen Abschnitten wird die Seefahrtsgeschichte Irlands gezeigt.

    Prominente Exponate sind

    ·         das Leuchtfeuer des alten Bailey Lighthouse,

    ·         Modell und Geschichte der Great Eastern, die 1865 das 1.Fernmelde Kabel von Valencia Island über den Atlantik legte,

    ·         Modell und Geschichte der RMS Leinster, die 1918 von U123 versenkt wurde, und damit die größte Katastrophe für die irische Seefahrt war.

    ·         Eine Bilder Galerie ehrt alle im 2.Weltkrieg versenkten Irischen Schiffe. Zwar Neutral, glaubten das aber Deutsche und Engländer nicht immer und schossen, bevor Fragen gestellt wurden.

    ·         Interressant fand ich die Library, die neben den Lloyds Registers von 1841 bis 2011, auch alle Aufzeichnungen der Fischer Dún Laoghaires beinhaltet seit dem frühen 17.Jhd beherbergt.


    Auf Schautafeln werden bekannte Seefahrer irischer Abstammung geehrt.

    So gibt es Tafeln zu Beaufort, Grace O’Malley, John Phillip Holland und anderer.


    Viele Modelle zeigen alte Schiffstypen, die typisch für Irland waren (Skye Boats, Currach und andere)


    Insgesamt war es ein kurzweiliger Besuch. Das Museum ist mit viel Liebe zum Detail einerseits, aber auch einer gewissen Laienhaftigkeit gestaltet, was einen gewissen Charme ausmacht.


    Die Mariners Church wurde ab 1836 gebaut. Sie ist eine der wenigen noch bestehenden Kirchen die von Seeleuten für Seeleute gebaut wurden. 1843 wurde sie geweiht. Zu der Zeit wurde der Hafen von Dún Laoghaire umgebaut und für den Fährverkehr nach Wales genutzt. Dublin prosperierte sehr in den 1830ern.

    Zum einen wurde der Hafen ausgebaut, wurde Stützpunkt der Royal Navy und durch den Bau der Dart näher an Dublin gebracht. Ab den 1850ern wurde Dún Laoghaire immer beliebter als Seebad. Davon zeugt noch heute die Pier und die Badehütten an der Uferstrasse.

    1972 wurde die Kirche geschlossen und fiel in einen Dornröschen Schlaf.

    Obwohl seit 1978 Museum ist sie noch immer geweiht und wird für Hochzeiten und Taufen genutzt. Also immer auf der Homepage schauen, ob sie auf hat.


    In der Kirche findet man an vielen Stellen Gedenktafeln für verschollene und gestorbene Seeleute.

    Auf der Empore gegenüber dem Chor waren links und rechts sind zwei „Prison-Boxes“ installiert, die für in eisengelegte Seeleute bestimmt waren, damit diese Sonntags die Messe hören konnten.


    Dún Laoghaire hat eine gewissen Niedergang erfahren, nachdem 2015 der Fährhafen geschlossen wurde und die Fähren nun direkt im Dublin Harbour anlegen. Irland bemüht sich aber hier den Stadtteil mit neuen öffentlichen Bauwerken (Theater und die Bibliothek LexIcon) wieder aufzuwerten.

    Am einfachsten kommt man mit der DART (Regional Bahn) zum Museum.

    Mit 6,--€ Eintritt für Erwachsene liegt es im Rahmen irischer Museen.


    Ich danke dem Staff des Museums für die Genehmigung hier Bilder zu zeigen und für die netten informativen Gespräche.


    Im nächsten Post dann Bilder.


    Aga


    *Dún Laoghaire ist eine eigenständige Stadt ca. 10 km südlich von Dublin. Oft wird angenommen sie wäre ein Stadtteil von Dublin. Zwischen 1821 und 1921 hiess sie übrigens Kingstown.

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Nun denn die Bilder.

                     

    Die Mariners Church wurde wieviles andere ans den hellen Granit der Dublin Mountains gebaut.


                   


                     


    Ein paar Innenansichten


                     

    Ein paar der alten Lloyd's Register Ausgaben Fahnen der "Commissioners of Irish Lights" sehr ähnlich wie ich finde zu Ihrem

    leider war der Kollege mit den Schlüsseln für die britischen Pendant.

    Bücherschränke unterwegs. Sonst hätte man direkt

    Recherchieren können.


                       

    Eine der oben erwähnten Prison Boxes. Nachbau eines irischen Rundbootes.

    Allerdings kein Curragh, dieser ist älter.


    Aga

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  • Bilder 2


                 

    Buddelschiffe französischer Kriegsgefangener der Nachbau des Funkplatzes der RMS Titanic

    napoleonischen Zeit aus Knochen (Huhn, Schaf).

    Ziemlich filigran gemacht.


                 

    Gedenktafeln in der Kirche.



    Aga

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  • Noch ein paar Bilder aus Dún Laoghaire.

               

    Detail der Mariners Church Blick auf das "moderne" Dún Laoghaire mit Segelschule

    und der LexIcon


               

    Die oben erwähnten viktorianischen Badehütten Man könnte meinen man ist an der Riviera...

    Den Sinn habe ich noch nicht rausgefunden.

    Zum Umziehen?


             

    Auf der südlichen Mole, die "östliche" heisst crazy steht Der irische seenotrettungskreuzer "Anne Liffey"

    eine alte russische Kanone aus dem Krimkrieg.


    Aga




  • Ja. Auch wenn das nur bei Dublin ist.

    Dublin ist voll. Da sollte man im Februar oder März hin...


    Aga

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