Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 gehörte die Internierung der Kaiserlichen Hochseeflotte in Scapa Flow zu den Waffenstillstandsbedingungen. Die Schiffe wurden entwaffnet und die Besatzungen auf ein Mindestmaß reduziert. Als sich für den Oberbefehlshaber der deutschen Schiffe, Admiral von Reuter abzeichnete, dass die deutsche Regierung den Friedensvertrag von Versailles nicht unterschreiben und es zur Wiederaufnahme der Kampfhandlungen kommen könnte, entschloss er sich zur Selbstversenkung der Flotte, um sie nicht in feindliche Hände fallen zu lassen.
Am 21. Juni 1919 gab er um 11.00 Uhr den Befehl "Paragraph 11 bestätigen" (Paragraph 11 stammt aus den Bier-Comments der Burschschaften und war der Befehl zum fort- bzw. weiter saufen - hier war absaufen gemeint). Daraufhin wurden die Seeventile der Schiffe geöffnet und verkeilt, die Besatzungen gingen in die Boote.
Als die Briten die Aktion bemerkten, eröffneten sie das Feuer. Die Opferzahlen schwanken zwischen 4 und 9 Toten. Die Überlebenden gingen in Kriegsgefangenschaft.