In diesem Thread möchte euch mein bisher umfangreichstes Projekt zeigen.
Im Jahr 2012 begann ich mit dem Bau des schwedischen Pinassschiffes Papegojan der Firma Shipyard. Dieser Kartonbausatz war schon etwas anderes als die bisher von mir gebauten Schreiber-Modelle. Spantengerüst und etliche weitere Teile habe ich als Zusatz-Kit als Laserteile erworben; auch Hölzer für Masten und Rahen, ein Satz Segel sowie Blöcke und Jungfern zum Selberbauen gab es zusätzlich zu kaufen, was ich auch alles mitnahm.
Und kurz nach dem ich mit dem Bau des Schiffes aus dem Jahr 1692, im Maßstab 1:96, begonnen hatte, wurde ich auf ein weiteres Angebot von Shipyard aufmerksam: Eine Werftanlage aus dem 17. Jahrhundert, welche genau zur Papegojan passt. Sofort stand für mich fest, dass ich die auch haben will.
Also wurde die Arbeit an der Papegojan unterbrochen und die Werftanlage gebaut. Das brachte den Vorteil mit sich, dass ich ab sofort eine feine Ablage für das Schiff hatte. Als weitere Zugabe kaufte ich dann bei Shipyard noch einen Bausatz für einen Pferdwagen, der wunderbar auf das Werftgelände passt.
Ich zeige euch zuerst die Werft; zur Papegojan selbst komme ich dann im nächsten Posting.
Die Dienstälteren werden sich erinnern, dass ich an anderer Stelle dazu eine kleine Bildergeschichte erzählt habe. Im Gegensatz zu plötzlich verschollenen Foren gibt es diese noch; gern zeige ich sie hier noch einmal:
Neulich auf der Werft:
Lars und Ole sind noch dabei, eine Marsplattform für das nächste Schiff des Königs zu fertigen,
als Sören meldet, dass demnächst die Papegojan in der Werft erwartet wird. Sie hat einen Anker verloren, der erneuert werden muss. Außerdem weiß er zu berichten, dass sie auch ein neues Großsegel bekommen soll, welches grad angeliefert wird. Der fleißige Jonas versucht sofort, das Segel vom Wagen zu zerren.
Unmöglich, dass er das allein schafft - schon eilt ihm Björn zu Hilfe!
Und auch Kalle hat endlich seine lange Sitzung im stillen Örtchen beendet und kommt herbei, um mit anzupacken.
Sören wuchtet schon den Anker zurecht...
als die Papegojan zum Liegeplatz kommt. Den Matrosen bietet sich von Deck aus das ungewohnte Bild gleich mehrerer fleißiger Werftarbeiter.
Dann legt das Schiff an.
Schön, dass ich die 6 Arbeiter geschenkt bekam – dadurch wirkt die Werft lebendig. Zwar sind diese Preiser-Figuren im Maßstab 1:100, die Werft und die Papegojan hingegen 1:96 – aber der Unterschied ist so marginal, dass er nicht auffällt.
Und der Wagen peppt das ganze noch auf, finde ich.
Zum Wasser: Da habe ich viel experimentiert und auch viel gelernt. Würde man die Fläche senkrecht durchschneiden, hätte man geschätzte 5mm verschiedene Farb- und sonstige Schichten zu bestaunen. Am Ende war es relativ einfach: Ich habe farblosen Latex mit zwei Acryl-Farben der Firma vallejo gemischt, die Farben hießen "Dark Blue Sea" und "Blue". Dann hab ich mit einem breiteren Pinsel (1 cm) sehr großzügig aufgetragen. Die Trockenphase habe ich durch ständiges Betupfen der Fläche mit dem Pinsel begleitet, so dass die Latex-Farb-Mischung keine Chance hatte, in aller Ruhe glatt zu verlaufen. Als ich mit dem Ergebnis schon recht zufrieden war, bekam ich den entscheidenden Tipp: Also habe ich die noch reichlich vorhandene Mischung mit den Farben Weiß und Blue aufgehellt, den Pinsel eingetaucht, dann auf Karton heftig ausgestrichen und bin nun mit den Resten der Farbe im Pinsel über die Oberfläche gegangen. Das Ergebnis hat mich begeistert - es entsteht eine feine sichtbare 3-D-Struktur, und man meint, das leichte Kräuseln des Wasserns verfolgen zu können.
Mir gefällt‘s – ich hoffe, euch auch.
Und gleich folgen viele Bilder der Papegojan.