Die Schwedische Ostindien-Kompanie

  • Der Fernhandel mit China und Indien stelle im 17. und 18. Jahrhundert ein außerordentlich profitables Geschäft dar. Portugiesen, Engländer und Holländer waren die ersten, die diese Märkte für sich erschlossen. Schweden stieg erst recht spät in den Handel ein, indem 1731 die schwedische Ostindienkompanie (Svenska Ostindiska Companiet - SOIC) gegründet wurde.
    Das königliche Privileg sah unter anderem vor, dass der Handel von Götheborg aus erfolgen sollte, die Offiziere der Kompanie denselben Status wie Marineopffiziere erhielten und die Besatzungen vom Kriegsdienst befreit waren.
    Zwischen 1732 und 1806 führten insgesamt 37 Schiffe 132 Reisen durch. Technisch betrachtet handelte es sich bei den Reisen der SOIC um eine Art Dreieckshandel zwischen Schweden, Spanien und Ostasien. Auf der ersten Etappe transportierten die Schiffe Eisen und Eisenwaren sowie Holz, da der Kompanie die Ausfuhr von schwedischem Silber untersagt war. Diese Waren wurden in Cadiz gegen Silber getauscht, das in Ostasien wiederum gegen die in Schweden begehrten Luxuswaren wie Seide, Porzellan und Gewürze gehandelt wurde. Soweit es sich heute noch rekonstruieren lässt, lag der durchschnittliche ROCI (return on capital invested) bei 40%, was die SOIC zur profitabelsten Firma aller Zeiten machte.
    Als das Privileg 1806 zu deutlich verschlechterten Konditionen erneuert wurde, lohnte sich die Aussendung weiterer Schiffe nicht mehr und die Firma wurde 1813 auf Beschluss der Anteilseigner aufgelöst.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)