Robert Surcouf - Unter der Flagge des Tigers/Donner über dem Indischen Ozean


  • Leider kam @Aga´s Thread wenige Stunden zu spät. Die beiden Spielfilme, die ich als Kind mit Begeisterung geschaut habe und die dafür sorgten, das Saint Malo auch heute noch einen ganz besonderen Klang für mich hat, gibt es seit heute als BlueRay.
    Da konnte ich nicht widerstehen, mir selbst dieses verfrühte Weihnachtsgeschenk zu machen.
    Sicherlich werde ich sie mir zeitnah anschauen und dann meine heutige Sicht auf die Filme an dieser Stelle teilen.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Hab biede schon länger im Archiv, weil sie zu den Filmen gehören, mit dem ich mir "den Virus" endgültig eingefangen habe. Zu meiner Schande muß ich aber gestehen, daß ich, bis jetzt, nur den ersten Teil nochmal angeschaut habe. Und das obwohl er über die Jahre der Seherfahrung nichts von seiner Launigkeit eingebüßt hat.


    Spätestens nachem ich den "Landström" gelesen hatte, war mir auch klar das der Filmarchitekt seine Hausaufgaben gemacht hat.
    "Confiance" und "Kent" gehören für mich zu dem Besten, was zwischen "Lydia" und der "Surprise" durch die Sets (wirklich) geschwommen ist. :D Vor allem weil es vermutlich "Clipperrümpfe" sind, die die da umgebaut haben. :thumbup:

  • @Lord Croidon : Zu den Schiffen geht es hier....KILLICK !

    "We all came from the sea and it is an interesting biological fact that all of us have in our veins the exact same percentage of salt in our blood that exists in the ocean, and, therefore, we have salt in our blood, in our sweat, in our tears. We are tied to the ocean. And when we go back to the sea - whether it is to sail or to watch it - we are going back from whence we came."

    John F. Kennedy

  • Den ersten Teil, Unter der Flagge des Tigers habe ich gesehen. Eigentlich sollte man bei einer Coproduktion Frankreich/Italien/Spanien die allerschlimmsten Befürchtungen hegen, doch der Film hatte bei mir durch Kindheitserinnerungen einen gewissen Bonus. Und genau diese alten Erinnerungen kamen sofort wieder hoch, als das Titellied "Surcouf" wieder erklang.


    Die Handlung des Films ist rasch erzählt. Leutnant Surcouf möchte heiraten, doch sein zukünftiger Schwiegervater hätte lieber einen reichen Schwiegersohn, zumal es einen weiteren Verehrer seiner Tochter gibt, der ihm wichtige Regierungsaufträge für seine Werft beschafft. Also lässt sich Surcouf nach Mauritius versetzen, um dort sein Glück zu machen. Die damals noch französische Insel wird von der Royal Navy blockiert, weshalb die Lebensmittel knapp werden. Surcouf bietet sich an, mit einem Schiff und einer von ihm ausgesuchten Besatzung die Blockade zu durchbrechen. Dabei werden ihm Kanonen für sein Schiff verweigert und er darf auch keine englischen Schiffe angreifen. Daraufhin besorgt er sich vier Kanonen von einem befreundeten Holländer und läuft aus. Natürlich hat er Erfolg. Er kann englische Schiffe aufbringen und die belagerte Insel versorgen. Doch der Gouverneur verweigert ihm den gerechten Lohn und lässt sein Schiff besetzen. Robert Surcouf begibt sich nach Frankreich um für sich und seine Leute Gerechtigkeit einzufordern. In Saint Malo macht er Station. Er bittet Marie-Cathérine, ihn nach Paris zu begleiten. Doch sein Nebenbuhler bekommt davon Wind und entführt Marie-Cathérine. Also müssen Surcouf und sein Bruder allein nach Paris aufbrechen.
    Unterwegs werden sie von Männern des Nebenbuhlers überfallen, können sie jedoch in die Flucht schlagen. Und Robert Surcouf lernt die Amerikanerin Margaret Carruthers kennen, mit der er sich in Paris trösten wird. Margaret ist mit Josephine de Beauharnais gut bekannt und diese sorgt dafür, dass Surcouf zwar kein Prisengeld bekommt, da er keinen Kaperbrief besaß, doch dafür erhält er ein neues Schiff, mit dem er ab sofort regulär auf Kaperfahrt gehen kann...


    Ganz zu Ende möchte ich den Film nicht erzählen, denn ein bisschen Spannung soll ja noch sein.


    Obwohl der Film fast so alt ist, wie ich selbst, fühlte ich mich gut unterhalten, denn der Film ist fröhlich und optimistisch, ohne albern zu werden, wie es sonst bei Piratenfilmen aus den oben erwähnten Ländern in den 1960er Jahren der Fall ist. Natürlich kann von historischer Genauigkeit keine Rede sein, aber es ist weniger schlimm als sonst üblich. Fazit: Manchmal sieht man einen alten Film und ist nicht enttäuscht, weil der alte Zauber noch immer wirkt.


    Nur zur Filmqualität muss ich doch noch ein Wort verlieren. Ich habe den Film auf einem recht großen Bildschirm gesehen und da konnte die Qualität absolut nicht überzeugen. Da wirkte die BlueRay eher wie eine alte DVD, also ziemlich grisselig. Erst durch ein paar technische Spielereien wurde es halbwegs erträglich. Aber das kann es bei einer Veröffentlichung des Jahres 2018 wohl doch nicht sein.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Bezüglich der Bildqualität dürfte es bei Amazon ziemlichen Ärger geben, denn die BlueRay wird deshalb bislang einheitlich mit nur einem Punkt bewertet. Weniger geht ja leider nicht.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Donner über dem Indischen Ozean ist der zweite Teil. Robert Surcouf hat sich eigentlich zur Ruhe gesetzt, um sein Familienleben richtig genießen zu können, doch Napoleon selbst bittet ihn, einen letzten Auftrag zu übernehmen. Die Insel Mahé (Seychellen) wurde von den Briten erobert. In der Festung der Insel befinden sich noch wichtige Dokumente, die auf keinen Fall in britische Hände fallen dürfen.

    Natürlich ist Surcouf erfolgreich, doch der Gouverneur der Insel, Lord Blackwood (Terence Morgan, der Drake aus der Fernsehserie) schwört Rache und setzt ein Kopfgeld auf Surcouf aus. Doch irrtümlich gerät sein Bruder Nicolas in die Hände der Briten...


    Es ist seltsam, wie unterschiedlich Teil 1 und 2 auf mich wirken, obwohl beide Filme gleichzeitig gedreht wurden. Irgendwie fehlt hier die Unbekümmertheit des ersten Teils, ohne dass ich das genau erklären kann. Auch hier nervte die schlechte Bildqualität, die für eine BlueRay eine Frechheit ist.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Auch hier nervte die schlechte Bildqualität, die für eine BlueRay eine Frechheit ist.

    Die Schuld liegt aber nicht bei der Blueray sondern beim billigen, grobkörnigen Filmmaterial welches die damals 1965-1966 für diese Filmreihe verwendet haben. Soetwas lässt sich nicht so einfach in Pixelfreihe - Kristallklare Bilder remastern. Wenn man bei älteren Filmen ein starkes verpixeltes Rauschen und unscharfe Bilder oder blasse Farben warnimmt, dann liegt das an dem minderwertigen, meist grobkörnigen Filmmaterial. Lediglich das teure Technicolor der Zeit von 1935 - 1965 lässt sich gut auf Full HD Qualität remastern. Aber viele Filme und TV Serien zwischen 1965 und 2000 wurden auf sehr groben und billigem Zellouloid gedreht, was sich dann auf modernen FULL HD Monitoren dann leider auch sehr negativ auswirkt. Wässrige Verpixelung und Geisterbilder aufgrund niedriger Bildauflösung und fehlender Tiefenschärfe. Muss man vorerst halt mit leben.

  • Das Erklärt einiges ... Dann scheinen ARD und ZDF recht lange auf Zelluloid gedreht zu haben. :old


    Witziger Weise hatte ich mir gerade Donner über dem Indischen Ozean aus dem Archiv gesucht. :saint:


    War übrigens vor langer Zeit eine meiner Einstiegsdrogen 8)

  • Die Schuld liegt aber nicht bei der Blueray sondern beim billigen, grobkörnigen Filmmaterial welches die damals 1965-1966 für diese Filmreihe verwendet haben. Soetwas lässt sich nicht so einfach in Pixelfreihe - Kristallklare Bilder remastern.

    Das ist zwar eine Erklärung, jedoch keine Entschuldigung, da ich ja unter Ausnutzung der technischen Möglichkeiten meines Players und Fernsehers eine deutliche Verbesserung der Bildqualität erreichen konnte. Da darf man das doch von Profis erst recht erwarten, die schließlich ganz andere Möglichkeiten haben. Immerhin sind meine Geräte nicht gerade taufrisch und somit alles andere als state of the art.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Geschafft! Im Dritten Anlauf durch den 2. Teil durch. Auch wenn er sich etwas zäher guckt als „Unter der Flagge des Tigers“ immer noch, in Machart und Ausstattung, deutlich besser als das Meiste, was zu der Zeit in Europa an „Piraten“-Filmen produziert wurde. Auch wenn mir jetzt nach 4O Jahren Detailfehler auffallen (z.B. Wie beim kleineren Schiff das Rundheck überbaut wurde) hätten sich die Architekten der Piratenbraut :kotz: da ein Beispiel nehmen sollen, wie man moderne Großsegler als Age of Sail Fregatten verkleidet. :wink2: