Die Stirling’s Vater und Sohn in der Navy.

  • Auf meinem "Composter" habe ich noch meinen Artikel zu den Stirlings gefunden, ursprünglich im "alten" Forum veröffentlicht.


    Sir Walter Stirling



    Sicherlich kennen alle mein Avatar.


    Dieser ältere Senior Post Captain strahlt für mich die Ruhe, Souverenität und Erfahrung aus, die für mich einen guten Kapitän der RN ausmachen.
    Das Bild von James Northcote ist beschriftet mit „Sir Walter Stirling of Faskine, Commander in Chief at the Nore, 1781 – d.1786“
    Schon als ich das Bild als mein Avatar auswählte wollte ich mehr über die Person die da abgebildet war erfahren.
    Hier nun die Info’s die ich über einen der unbekannteren Navy Offiziere so rausgefunden habe.
    Walter Stirling wurde am 7.Mai 1718 in Sherva, Fife Region in Schottland geboren.
    Sein Vater Walter Stirling (1686-1732) war Kaufmann in Glasgow.
    Ob er der Walter Stirling war, der seine Bibliothek der Stadt vermachte konnte ich nicht klären. Dies wäre insofern spannend, als das diese Bücherei der Grundstock für die erste öffentliche Bücherei Schottlands war.
    Seine Mutter Janet wurde nur 24 Jahre alt (1697-1921)Über Geschwister konnte ich nichts herausfinden.
    Generell sind sehr wenige Informationen über Walter junior verfügbar.
    Fest steht das er im Geschwader Rodneys war, als dieser während des 4.Englisch Holländischen Krieges die HMS Gibraltar (80) kommandierte.
    HMS Gibraltar war das ehemalige spanische Kriegsschiff Feniz. Die Feniz war während der Schlacht bei Cape St.Vincent von der RN als Prise genommen worden.
    Walter Stirling war mit Rodneys Geschwader an der Eroberung der holländischen Kolonie Sint Eustachius beteiligt. Der holländische Kommandant de Graaf ergab sich den überlegenen englischen Marineeinheiten, auch weil er noch gar nichts von einem Krieg mit England wusste.
    Rodney wählte Stirling aus, die Nachricht der Eroberung von Sint Eustacius nach England zu überbringen.
    Nach der Überbringung der Siegesmeldung wurde Walter Stirling zum Ritter geschlagen und war nun Sir Walter Stirling of Faskine.
    Mit Rücksichtname auf seine lange Dienstzeit (ich vermute ca 50 Jahre Buchzeiten) wurde er 1782 zum Hafenkommandant der Nore und zum „The Regulating Captain of the Impress at the Tower“ ernannt. Gleichzeitig erfolgte seine Beförderung zum Admiral.
    Als Regulating Captain war er für die Pressgangs im Tower-Bezirk zuständig. Der Towerbezirk umfasste London, Portsmouth, die Nore und andere Teile der englische Südküste.
    King George III. War bei einer inspektion der Schiffe auf der Nore so vom Zustand angetan, das er Walter Stirling zum Baronet erheben wollte, was dieser ablehnte. Den Titel nahm schliesslich sein ältester Sohn Walter an und wurde damit zum Sir Walter Stirling, 1st Baronet of Faskine.
    Am 24.November 1786 starb Walter Sterling am Red Lion Square in London.
    Er war nie in Rente gegangen.
    Walter Stirling hat 1753 in Philadelphia Dorothy Willing (1735-1782) geheiratet.
    Dies könnte ein Indiz dafür sein, das er eine Weile in den Kolonien stationiert war.
    Dorothy Willing war Tochter eines reichen und bekannten amerikanischen Kaufmanns.
    Das Paar hatte vier Kinder:

    • Walter Stirling (1758-1832, der spätere Baronet)
    • Charles Stirling (28.4.1760-7.11.1833, der spätere ´Vice Admiral)
    • Edward Stirling verstarb als Kleinkind (1761-1761)
    • Sowie seine Tochter Anne Stirling (23.8.1762-1.6.1830, Ihr Sohn war ebenfalls Admiral der RN und 1. Gouverneur von Western Australien)

    Eine Familienlegende der Stirlings besagt, das Walter mit den Eltern Horatio Nelsons bekannt war und diese überredete, ihn in die Navy zu lassen.
    Soweit der Vater. Im zweiten Teil dann mehr zu seinem Sohn Charles.


    Kommentare, Hinweise und Fragen erwünscht.


    Quellen: Wikipedia, http://www.nmm.ac.uk/


    genealogy.wikia.com



    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Der Sohn; Sir Charles Stirling
    Der zweitälteste Sohn Walter Stirlings wurde am 28.April 1760 geboren und in St.Albans (London) getauft.
    Wann er genau in die Marine eintrat ist nicht mehr nachvollziehbar. Aber sein Vater wird als langgedienter Kapitän dafür gesorgt haben, dass sein Sohn recht früh in den Büchern eines befreundeten Kapitäns mitfuhr.
    Fest steht, das er 1783 zum Kapitän ernannt wurde.
    Auf http://www.pellewserbe.de (seite mittlerweile abgeschaltet) wurde die Vermutung geäussert, das er 1778 zum Leutnant befördert wurde.
    Er kämpfte im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg mit.
    Dabei hat er sich 1781 bei der Eroberung des US Kaperschiffes Congress hervorgetan und wird zum Commander befördert.
    In „The Habit of Victory“ wird auf S.105 diese Begebenheit aus einem Bericht Stirlings vom 23.Oktober 1781 an Admiral Graves genauer beschrieben.
    Stirling war Kapitän der Sloop Savage (16) und sichtete am 6,September vor der Küste South Carolinas ,Höhe Charleston, ein Amerikanisches Schiff.
    Stirling nahm die Verfolgung auf, in dem Bewusstsein, einen kleinen ebenbürtigen Gegner zu verfolgen.
    Als er schliesslichlich das Schiff stellen konnte, musste er feststellen, das der die USS Congress verfolgt hatte, ein Privateer, der Mathew Irwin gehörte und von Captain George Geddes befehligt wurde. Die Congress war mit 20 Zwölfpfündern und 4 Sechspfündern bewaffnet. Damit stellte er sich einem wesentlich größeren und stärkeren Gegner, da die Savage nur 16 Achtpfünder besass..
    Nach einem eribetterten Gefecht, das über 4 Stunden dauerte, musste sich Stirling ergeben, nachdem die USS Congress längseits kam und die Savage enterte.
    Die Savage hatte ihren Mizzenmast verloren, der Hauptmast war gesplittert. Von den 40 Teerjacken an Bord waren 8 getötet und 26 Verletzt worden. Auf der Congress waren von 215 Seeleuten 11 getötet und 30 verwundet worden.
    Die Savage wurde dann kurze Zeit später wieder von der Fregatte HMS Solebay (28, Capt. Charles Everitt) aus einem amerikanischen Hafen herausgeholt, wodurch auch ein Teil der Crew der Savage befreit wurde.
    Den Brief an Admiral Graves werde ich noch einstellen.
    1795 übernahm er HMS Jason (38). Mit der Jason unternahm er viele Einsätze an der französischen Küste. Laut pellewserbe.de war die Jason auch im Eskortdienst für die Landung einer royalistischen Emigrantenarmee in Quiberon eingeteilt.
    1798 war ein Jahr der Hochs und tiels.
    Im Juni konnte er mit Hilfe der HMS Mermaid (38, Capt. James Newman) und HMS Pigue (36, Capt. David Milne) die französische Fregatte Seine (40, Leutn. Julien-Gabriel Bigot) erobern.
    Im Oktober erlitt er nach einem Sturm an der Küste vor Brest Schiffbruch und geriet in Gefangenschaft..
    1799 wurde er ausgetauscht und erhielt das Kommando über HMS Pompee (74). Die Pompee war ein ehemaliges französisches Linienschiff, das bei der Eroberung Toulons 1793 unter Captain Poulain zu den Engländern überlief.
    Stirling kommandierte die Pompee auch am 6.Juli 1801 bei der Schlacht von Algeciras, wobei sie schwer im Duell gegen Admiral Durand-Linois’ Formidable (80) beschädigt wurde.
    Nach der englischen Niederlage musste HMS POMPEE nach Gibraltar zur Reparatur geschleppt werden.
    1803 wurde er Commissioner des Jamaica Yard. Ich bin mir nicht sicher, was dieser Titel bedeutet. Vermute aber das er Hafenkommandant auf Jamaica wird.
    1804 wird er wieder abberufen und nach England befohlen.
    Er wird zum Rear Admiral befördert und setzt seine Flagge auf HMS GLORY (98).
    Mit einem Flottenverband um HMS GLORY soll er Rochefort belagern.
    Stirling sorgt mit seinem neuen Kommando direct dafür, das sein Neffe James Stirling als Midshipman auf HMS GLORY versetzt wird. James Stirling bleibt bis 1808 direkt seinem Onkel unterstellt, der ihn sowohl persönlich wie auch beruflich beeinflusste.
    Am 22.Mai 1805 nahm er an der Schlacht bei Kap Finisterre teil. Die Schlacht geht als „Calder’s Action“ in die Geschichte ein. Calder verhindert damit, das Villeneuve mit einem Flottenverband in den Ärmelkanal einsegeln kann um Napoleons Invasionspläne zu unterstützen.
    1806 hatte Admiral Popham sich mit einem Geschwader –ohne Befehl der Admiralität- auf gemacht, um Buenos Aires zu erobern, um dadurch Spanien seiner Goldlieferungen zu berauben.
    Popham hatte Truppen unter General William Carr Beresford unter seinem Kommando.
    Dies konnte einerseits die Admiralität nicht dulden, das Admiräle tuen was sie wollen, andererseits war Popham recht beliebt in England und das bestrafen eines Kriegshelden nicht opportun. Also machte man aus der Not eine Tugend und schickte Stirling auf HMS SAMPSON und einem Konvoi mit Soldaten unter General Auchmuty’s um Popham abzulösen und seine Truppen zu verstärken.
    Als Stirling in Südamerika ankam hatten die Spanier bereits Buones Aires zurückerobert.
    Die beiden Admiräle tauschten ihre Schiffe und Popham reiste zurück nach England, wo er als Held empfangen wurde. ...
    Stirling nun auf HMS DIADEM unterstützte zwischenzeitlich den Angriff der Armee auf Montevideo. Montevideo wurde erfolgreich erobert und für einige Zeit gehalten.
    Im Januar 1806 wurde Charles Stirling an das Kap der Guten Hoffnung als Commander – in – Chief (CIC) des dortigen Geschwaders befohlen.
    Nach nur 5 Monaten wurde er wieder abgelöst und nach London befohlen, wo er zum Viceadmiral befördert wurde.In London wurde ihm ein Ehrendegen für die Eroberung Monte Videos überreicht.
    Bis 1811 bleibt Charles Stirling an Land um mit seiner Frau Charlotte Grote, die er am 11.8.1789 geheiratet hatte, zu Leben.
    Im Oktober 1811 übernahm er als Commander – in – Chief die Jamaikastation . Im Englisch-Amerikanischen Krieg wurde er und sein Schwadron Sir John Borlase Warren unterstellt.
    Sein Geschwader sollte ab September 1812 die amerikanische Schiffahrt stören, US Freibeuter aufbringen und Störangriffe auf US Küstengebiete im Bereich Bermuda durchführen.
    Im Spätherbst 1813 kehrte Stirling aus Amerika zurück und wurde in London –für ihn überraschend- vor ein Kriegsgericht gestellt.
    Die Anklage: Stirling soll während seiner Zeit als CIC Jamaika Geld dafür genommen haben, um Matrosen vor dem Dienst in der RN zu befreien, sowie Schiffe der RN an ausländische Schiffseigner als „Bodyguards“ gegen Bezahlung verliehen zu haben.
    So soll er die Sloop SAPPHO für 2000 Pfd an einen spanischen Schiffskonvoi als Eskorte verliehen haben.
    Zwar wurde Stirling nicht für schuldig im Sinne der Anklage gesprochen, aber die Admiräle urteilten, das allein der Verdacht ausreichen würde, dass ein Admiral nicht mehr tauglich wäre weiter ein Kommando auszuüben. Er musste die Navy verlassen und ging auf Halbsold in Rente.
    Charles zog mit seiner Frau auf die Woburn Farm, Chertsey in Surrey.
    Charlotte starb dort am 25.3.1825.
    Am 7.November 1833 starb auch Charles nach schwerer Krankheit.
    Die Ehe blieb allen Anschein nach kinderlos.
    Quellen:Habit of victory, War on all Oceans


    http://en.wikipedia.org/wiki/charles_stirling
    http://gwpapers.virginia.edu => nicht mehr erreichbar
    http://www.myrevolutionarywar.com => nicht mehr erreichbar
    http://www.ageofnelson.org/MichaelPhillips/info.php?ref=1984

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    Adm. Horatio Nelson

  • Danke das es euch gefällt @Speedy & oeli.
    Ich habe gerade mal die Links, die ich 2014 im Original verwendete überprüft.
    Zum Teil funzen sie nicht mehr, wurden dann deaktiviert.
    Unser "Mitbewerber" Pellewserbe.de ist mittlerweile komplett vom Netz. R.I.P.


    Aga

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    Adm. Horatio Nelson

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    Schade. Gerade zu Fregattengefechten enthielt die Seite eine Menge Details, die nicht an jeder Ecke zu finden waren.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)