Projektvorbereitung

  • Ach, übrigens zu @oelis Übersetzung: am besten hat mir die "zarte Avos" gefallen.
    Da hat der gute alte Google wohl zu viel und zu lange den "King" gehört.


    Ob ich jetzt noch eine verliebte russische Hofschranze mit auf das Achterdeck stelle?


    Deetjen

    "Certainement qui est en droit de vous rendre absurde, est en droit de vous rendre injuste."
    Voltaire in "Ouveres komplettes de Voltaire" 1784, S. 447

    Wer dich veranlassen kann, Absurditäten zu glauben, kann dich auch veranlassen, Unrecht zu begehen.

  • Es steht ausser Frage, das Elvis lebt! Er ist jetzt unterweg in den Intergalaktischen Truckerkneipen hinter dem Neptun.
    Klar nachzulesen bei Douglas Adams!
    Ungläubige!


    aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Zum Glück haben Kutter ja keine Gallionsfigur - ich hoffe mal, in der zaristischen Marine ebenfalls nicht - die Wahl wäre sonst in jedem Fall entschieden.


    Elvis!
    Mit wehendem Haar, im eisigen Wind vor Alaska. Umspült von der Gischt, wie einst von der Extase ungezählter Fans. Ein angedeuteter Hüftschwung, sich elegant in den Rundungen des Schiffsbugs fortsetzend, den rechten Arm nach vorn weisend, in die unerforschten Weiten, zu den fremden Zivilisationen, denen es den Rock 'n' Roll zu bringen gillt.


    Die AVOS war ja immerhin so etwas wie ein Expeditionsschiff. Da ist das doch stimmig.


    Vielleicht sollte ich schon mal schauen, ob es da was Passendes in 1:72 gibt ?


    Deetjen

    "Certainement qui est en droit de vous rendre absurde, est en droit de vous rendre injuste."
    Voltaire in "Ouveres komplettes de Voltaire" 1784, S. 447

    Wer dich veranlassen kann, Absurditäten zu glauben, kann dich auch veranlassen, Unrecht zu begehen.

  • Ich helfe gerne ;)
    1804-05 dürfte sich auf den Zeitraum der Bildentstehung bzw. deren Örtlichkeit beziehen, soll das Bild doch in Alaska entstanden sein. Ich vermute also ganz stark, dass es sich nicht um den Uniform-Tragezeitraum, sondern die Anwesenheit der Russischen Marine in Alaska bezieht. Aber weiter spekulieren kann ich auch nicht.

  • Zunächst möchte ich mich noch einmal bei allen für ihre bisherige freundliche Unterstützung bedanken.


    In den vergangenen Tagen habe ich mich, im Rahmen der Vorbereitung, mit den verfügbaren Bildern der AVOS und Kuttern im allgemeinen beschäftigt. Dabei sind mir naturgemäß wieder neue Dinge aufgefallen und so verschiedene Fragen durch den Kopf gegangen. Nicht mal angefangen und schon so viele Fragen.....


    Leider widmet weder Howard in "Segelkriegsschiffe 1400 -1860" noch Lavery in "The Arming and Fitting ..." Kuttern ihre Aufmerksamkeit, so dass ich Euch um Eure Meinung zu den folgenden Punkten bitte.


    1) Wenn Howard für eine "kleine Brigg" schon 3 Boote angibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Kutter und sei er noch so klein, lediglich ein Boot mitgeführt haben soll. Sofern ein Boot an Heckdavids hing, gehe ich von einem weiteren, grösseren Boot auf Deck, an der Steuerbordreeling, aus, da unter dem Baum weder genügend Länge noch Höhe zur Verfügung steht. Andererseits soll die AVOS nur eine Besatzung von 12 Mann gehabt haben.


    2) Ersatzspieren können wegen der geringen Grösse des Kutters, an Deck nicht gut gestaut werden. Obwohl zu lesen ist, dass Ersatzspieren nur bis zum Ende des 17. Jahrhunderts aussenbords festgelascht waren, stelle ich mir vor, dass bei Kuttern aus Platzgründen auch später so verfahren wurde.


    3) Wobei bei einem Kutter die erforderliche Anzahl ja recht überschaubar ist, so dass man meines Erachtens mit einem Baum und einer Rah schon hinkommen könnte, um jede Spiere irgendwie zu ersetzen. Ich also nur diese zwei darstellen würde. Oder wären das zu wenig ?


    4) Ach ja, etwas ganz anderes noch, wo waren denn wohl die Spillspacken eines Bratspills gestaut ?


    5) Fast alle Modelle stellen die Geschütze ausgerannt dar. Jeder kennt wohl die Abbildungen der auf den Batteriedecks, wie sagt man, für die Fahrt festgelaschten Geschütze ? Das Rohr in grösst möglicher Überhöhung oberhalb der Stückpforte an die Bordwand stossend.
    Wie wurde aber mit den Geschützen auf dem Oberdeck verfahren, da dort über den Öffnungen für die Stücke/Stückpforten ohne Deckel, ja nur (auch hier fehlt mir wieder der richtige Begriff) der "Handlauf" der Reeling, und manchmal nicht mal der vorhanden war.
    War denn das Geschütz in diesem Fall, auch während der Fahrt, quasi immer ausgerannt ?


    Sicher kommen bei der "Werftarbeit" noch viele praktische Fragen hinzu, das reine "Kleben" versuche ich dann (erst einmal) allein hinzubekommen


    Grüsse von der Weser


    Deetjen

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  • Du hast schon recht @oeli,


    das sind halt zunächst nur Fragen, wie sie sich bestimmt Viele stellen, wenn sie sich mit dem Thema beschäftigen. Ob und wie die Themen umgesetzt werden können, wird sich denke ich, später zeigen.


    Erst mal mit der "Realität" des Bausatzes konfrontiert, kommt es dann bestimmt ganz anders und ich werde froh sein, ihn nur halbwegs so hinzubekommen, wie er vorgestellt worden ist. :wf:
    Aber wer kann schon aus seiner Haut?
    (Habe ich schon gesagt, eigentlich fände ich sichtbare Niedergänge auch ganz Klasse, so mit 'nem Tau als Handlauf . Nur das Deck ein wenig öffnen.....ein paar Spanten wegfräsen... ). :D


    Leider geht es mir immer so, dass ich mich mit den Dingen ganz gern theoretisch beschäftige, da fällt es dann oft schwer, den Anspruch an sich selbst nicht völlig zu überziehen. Wie Du schon an anderer Stelle ganz richtig gesagt hattest, das Ganze soll ja schliesslich Spass machen!
    Ich gehöre bestimmt nicht zu der Fraktion: "Wo steht denn geschrieben, dass ernsthafter Modellbau Spass macht?"


    Wir wissen doch alle, es ist ein ewiges Leiden unter unerfüllbaren Ansprüchen! rofl


    Deetjen

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  • Zitat von Deetjen:
    1) Wenn Howard für eine "kleine Brigg" schon 3 Boote angibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Kutter und sei er noch so klein, lediglich ein Boot mitgeführt haben soll. Sofern ein Boot an Heckdavids hing, gehe ich von einem weiteren, grösseren Boot auf Deck, an der Steuerbordreeling, aus, da unter dem Baum weder genügend Länge noch Höhe zur Verfügung steht. Andererseits soll die AVOS nur eine Besatzung von 12 Mann gehabt haben.



    Wenn es überhaupt bei Kuttern einen Heckdavid gab wurde m.E. auch nur dieses eine Boot dort mitgeführt. Bei diesen doch sehr kleinen Schiffen war es eher üblich das Beiboot hinterher zu schleppen. Das ist ja sogar bei heutigen Segelyachten aus Platzgründen noch üblich.
    Kriegsbriggs brauchten für diverse Einsätze diese Beiboote um z.B. bei Kommandounternehmen Kräfte befördern zu können.


    12Hands reichen durchaus um so einen Kutter zu fahren.So eine Kuttertakelung kann mit einer Wache allein gewendet oder gehalst werden. Die Staatenjachten, die auch nichts anderes als Kutter waren, hatten eine Besatzung von nur sieben Hands inklusive des Skippers. Gegenüber einem Kutter war eine Brigg (auch eine kleine) schon ein richtiges "Schiff" auf dem ein Haufen Personal gebraucht wurde um die Rahsegel zu bedienen. Bei den britischen Navycuttern, insbesondere im Küstenwachdienst, waren meist deutlich mehr Hands an Bord um manövrieren und gleichzeitig die Artillerie bedienen oder Personal abordnen zu können um z.B.einen aufgebrachten Schmuggler zur Basis segeln zu können.


    Soweit ich weis wurden die Kanonen (eher Kanönchen) bei Marschfahrt ausgerannt und festverzurrt gefahren. Dabei waren die Rohre tamponiert um sie vor Spritzwasser zu schützen.


    Angarvater

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • @Angarvaters Hinweis folgend, werde ich es bei einem Boot belassen. Vielen Dank dafür.



    Die Spillspacken werde ich wohl im Bereich des Spills an der Bordwand anbringen.



    Zu dem Thema Geschütze bei Marschfahrt habe ich bei Pinterest unter :


    Cutter Alert 1777 by Kazunobo Shirai


    ein Modell in 1:48 gefunden, bei dem die ausgerannten Kanonen, vergleichbar wie bei einer Bugsprietzurring am "Handlauf" der Reling festgelascht wurden.


    Das scheint mir nachvollziehbar und sinnvoll zu sein. Hat vielleicht jemand schon einmal etwas vergleichbares gesehen?
    Wenn möglich, würde ich noch Mündungspfropfen einsetzen.



    Bleibt noch die Frage nach der Anzahl und der Stauung der Ersatzspieren. Würde mich über jeden Hinweis dazu freuen.


    Deetjen

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  • Ich habe mir die Bilder der Alert mal auf Pinterest angesehen.
    Starkes Modell und Diorama.
    Die Kanonen Lasching sieht gut und passend aus. Es passt, wie die Kanonen dort angelacht wurden.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • wie die Kanonen dort angelacht wurden.

    Ja, auch so eine Kanone muß bei Laune gehalten werden. :D


    @Deetjen dieses Diorama ist fast schon legendär :thumbup: Ich bestaune es immer wieder.
    Man sollte aber bedenken, das dies ein ganz anderer Maßstab ist.
    Bei "unserem" Kutter in 1:72 wird das ein ganz schönes Gefrickel, wenn ich mir das Lasching der Kanonen dort angucke. ;)

  • Ich habe bisher noch keine Antwort auf die Frage nnach den Uniformen im anderen Forum erhalten. Da kann ich Dir leider nicht weiterhelfen.

    Gruß Christian


    Auf dem Zeichenbrett und in der Werft: Naval Cutter Alert, 1777
    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

  • Unabhängig von dem tatsächlichen Ergebnis, möchte ich mich in jedem Fall für die freundlichen Bemühungen bedanken @AnobiumPunctatum.


    Na klar, @oeli, ist ja nur sinnenfrohe Recherche, nicht mal Planung.
    Und wenn es denn Planung wäre, "kein Plan überlebt die erste Feindberührung".


    Wobei ich grundsätzlich garnichtmal sagen würde, dass mir die Realität immer feindlich begegnet wäre........

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    Voltaire in "Ouveres komplettes de Voltaire" 1784, S. 447

    Wer dich veranlassen kann, Absurditäten zu glauben, kann dich auch veranlassen, Unrecht zu begehen.

  • Deetjen im Dienste des Zaren


    Warum baut der Hannoveraner ein russisches Schiff?


    Der Werftbetrieb ist organisiert. Die Helling bereitet. Wir warten - nein, nicht aufs Christkind, sondern auf das Bauholz.
    Zeit zur Recherche.



    Wie kommt Joachim Deetjen nach Alaska? Faktual oder fiktional?


    1801 der Friede von Lunéville wird gebrochen. Durch französische Veranlassung besetzt Preussen daraufhin die Hauptstadt des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg, was ihm 65 Jahre später endgültig gelingen wird. Mit dem Frieden von Amiens, 27. März 1802, endet die Besetzung. Aber auch an diesen Friedensschluss hält sich England nicht.


    1803 dringen daher französische Truppen, von Westen über die Weser kommend, auf Hannover vor.
    Adolf Friedrich der I. Duke of Cambridge, 7. Sohn des englischen Königs Georg III, ist bei den hannoverschen Truppen. Zwar ist die militärische Lage nicht aussichtslos, dennoch wird keine Entscheidungsschlacht gesucht, sondern die Konvention von Sulingen abgeschlossen.


    Obwohl bereits 1793 von den Franzosen gefangen genommen, hat der Herzog von Cambridge verstanden, dass sich Frankreich in den vergangenen 10 Jahren zu sehr verändert hat, um von einem schnellen Gefangenenaustauch wie 1793 ausgehen zu können.
    Er übergibt daher das Kommando an Graf von Wallmoden-Gimborn, einem unehelichen Sohn König Georg II.


    Wahllmoden hatte seinerseits einen Sohn, Ludwig von Wallmoden-Gimborn, der nicht nur ein weltläufiger Offizier mit Erfahrung in hannoverschen, preußischen, österreichische und russischen Diensten war. Ludwig von Wallmoden-Gimborn war auch in diplomatischen Missionen eingesetzt. Etwas, das, damals wie heute, fliessend in geheimdienstliche Tätigkeit übergeht.


    Joachim Deetjen, einem aus dem Kurfürstentum stammenden Marine Offizier, gelingt es, den Duke of Cambridge ausser Landes und in Sicherheit zu bringen.
    Wallmoden und Deetjen könnten sich durchaus bei der Rettung des Duke of Cambridge begegnet sein. Ludwig, der sich beim Stab seines Vaters aufgehalten haben könnte wäre, aufgrund seiner Erfahrungen mit Geheimoperationen, die ideale Person um den Duke of Cambridge, an den Franzosen vorbei, zu Deetjens Schiff zu bringen.


    Deetjen könnte dem in Geheimdienstdingen tätigen Wallmoden aufgefallen sein. Wallmoden wird übrigens später als Kommandeur der deutsch-russische Legion das Kurfürstentums befreien. Dieser herausgehobenen Position gingen natürlich frühere Kontakte nach Russland voraus. Kontakte, die womöglich schon im Jahre 1806 bestanden. Damit zeichnet sich ein Zusammenhang Grossbritanien, Hannover, Russland, Wallmoden, Deetjen, ab.


    Doch auch andere Verbindungen Deetjens führen nach Russland.


    Anfang Juli 1803 kommt Deetjen in England an, seine Heimat von den Franzosen besetzt, bietet ihm keine Zukunft.
    Am 28 Juli beginnt die Werbung für die Kings German Legion, der Truppe exilierter hannoverscher Soldaten in britischen Diensten.
    Mit der Werbung ist, neben Friedrich von der Decken, Colin Halkett beauftragt. Der, zusammen mit seinem Bruder Hugh, als Brigadekomandeur der KGL bei Waterloo kämpfen wird.
    John Halkett wiederum war einer der grössen Anteilseigner der 1670 durch König Charles II gegründeten Hudson bay Company, lange Zeit Eigentümerin von Flächen in der Grösse von 1/3 Kanadas. Deren Geschäftsfeld war der äusserst lukrative Pelzhandel.


    Die 1799 auf Befehl des Zaren Paul I gegründete russisch-amerikanischen Kompanie war daher ein junger aufstrebender Konkurrent, den es im Auge zu behalten galt.


    Deetjen seinerseits hatte einen Bruder, der sich zu diesem Zeitpunkt schon seit längerem in England geschäftlich sehr erfolgreich etabliert hatte. Es scheint nicht ausgeschlossen, dass ebendieser Bruder Deetjens seinerseits geschäftlichen Kontakt zur Hudson Bay Company hatte oder dort selbst Anteilseigner war oder dass ein Kontakt über die Halketts zustande kam, die für Deetjen nach einer Einsatzmöglichkeit suchten, da die KGL ja keine Seestreitkräfte unterhielt.


    Deetjen könnte also im Auftrag der Admiralität nach Russland geschickt worden sein, um Informationen über die russischen Handelsbemühungen in Amerika zu sammeln. Zu diesem Zweck heuert er bei der Russisch-Amerikanischen Kompagnie an.


    1806 befindet sich Deetjen in Sitka, der späteren Hauptstadt der russischen Besitzungen in Nordamerika.
    Die Russen wollen ihre maritime Präsenz in Nordamerika ausbauen. Dazu planen sie, in vor Ort kleine, robuste Schiffe zu bauen. Als Vorbild dienen britische Kutter. Aufgrund seiner bei der britischen Marine gesammelten Erfahrungen gilt Deetjen in verschiedenen maritimen Bereichen als ausgewiesener Experte für kleinere Einheiten.
    Deetjen soll daher den Bau eines solchen Kutters, der Avos, überwachen.


    Alles natürlich reine Spekulation, jedoch....


    Deetjen erhielt 1814 das Komando über die Elbzollfregatte, an allen anderen Bewerbern vorbei.


    Auf direkte Intervention des Herzogs von Cambridge.

    "Certainement qui est en droit de vous rendre absurde, est en droit de vous rendre injuste."
    Voltaire in "Ouveres komplettes de Voltaire" 1784, S. 447

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  • Deetjen im Dienste des Zaren 2

    Gerade habe ich angefangen, noch einmal Woodmans " In fernen Gewässern, Kapitän Drinkwaters Kampf mit Kap Horn", Ullstein, 2. Auflage 1994, zu lesen.


    Im Rahmen der Rezensionen ist hier von @Bonden schon gesagt worden, dass der Untertitel wenig mit dem tatsächlichen Schwerpunkt der Handlung zu tun hat.


    Drinkwater ist mit der Fregatte "Patrician" an der amerikanischen Westküste unterwegs. Seine Offiziere werden über den schwammigen Auftrag zunächst nicht informiert. Erst weit nach Kap Horn erklärt Drinkwater seinem 1. Offizier Fraser auf Seite 94, "........wir haben zu verhindern, dass die Russen in Gebieten nördlich der spanischen Besitzungen hier Fuss fassen. Seit der Zar im letzten Sommer seine Allianz mit uns gelöst hat, nimmt man an, dass der russische Hof Siedlungen südlich von Alaska einrichten will. ......... einige Berichte ........sprechen von russischen Vorstössen am Columbia River, der nördlich von hier liegt.


    Was den Russen übrigens 1812 mit dem145 Kilometer nordwestlich von San Francisco gelegenen Fort Ross gelingen wird. Seit 1962 steht Fort Ross auf der Liste der so genannten State Parks Kaliforniens, es ist auch eine der National Historic Landmarks Amerikas, und kann besichtigt werden.


    In San Francisco ist Drinkwater der Tischherr der betörenden Schönheit Doña Ana Maria Conchita .?.., bei Wikipedia als Maria de La Conception Marcella Argüello bezeichnet, Tochter des Kommandanten des spanischen Presidios von San Francisco, die auch 1808 immer noch auf ihren schon im Vorjahr verstorbenen (aber das wissen nur wir) Verlobten Nikolai Resanow, wartet (was sie im Übrigen bis an ihr Lebensende getan haben soll).


    Dieser Rezanow ist uns schon von @oeli vorgestellt worden. Er ist der Initiator der Gründung der Russisch-Amerikanischen Kompagnie, der Konkurentin der Hudson Bay Company. Damit letztlich auch der Auftraggeber für die von Deetjen zu überwachenden Schiffsneubauten.


    Na welche Freude! Drinkwater trifft "kurz" nach Deetjen an der Westküste ein. Es werden von ihm schon 7 russische Schiffe auf Reede vor San Francisco gesichtet.


    Da muss die Geschichte natürlich um ein wichtiges, natürlich in keinen amtlichen Dokumenten vermerktes Detail, ergänzt werden.


    Drinkwater trifft Deetjen!


    Ich hatte da noch etwas Blau unter den Acrylfarben..........

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    Voltaire in "Ouveres komplettes de Voltaire" 1784, S. 447

    Wer dich veranlassen kann, Absurditäten zu glauben, kann dich auch veranlassen, Unrecht zu begehen.

  • Das wird ja immer besser. Jetzt hast Du für Dein Projekt sogar einen direkten Bezug zu einem unserer Helden. nav2

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)