• Cornwell beschreibt in dem Buch ein nahezu unbekanntes Stück des Unabhängigkeitskrieges, nämlich eine der größten Niederlagen in der Geschichte der amerikanischen Marine.
    Leider kommt nie so richtig Spannung auf, man wartet immer darauf dass endlich was passiert, es bleibt aber bei kleineren Geplänkeln.
    Zwar beschreibt Cornwell das Drumherum und die Gedanken der Teilnehmer recht gut, ein bißchen mehr wäre aber noch wünschenswert gewesen.
    Ich bin vom Buch nicht so begeistert, fesselnde Lektüre sieht anders aus.
    Aber eine Sache ist ganz klar, an anderen Kriegsschauplätzen müssen die Amerikaner besser gekämpft haben, ansonsten wären sie wohl heute noch Kolonie.
    Ich geb dem Buch magere 2 von 5 Punkten.


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  • Du hast zwar unter dem Strich recht. Es hätte mehr Spannung sein können. Zumal man von dem Author vielleicht auch einfach mehr erwartet. Aber bei der Bewertung muß ich widersprechen.
    Die Darstellung der einzelnen Einsätze der "Marines" und damit verbunden die Gefechte lassen schon Spannung aufkommen. Generell ist auch der Ausgang lange ungewiß (wenn man nicht in einem Geschichtsbuch gespoilert hat). Darüber hinaus sind die Protagonisten jeder für sich gut dargestellt.
    Also 3 von 5 Punkten würde ich schon vergeben. Vielleicht sogar einen halben mehr.

  • Ein Buch, bei dem mir das Nachwort am besten gefällt, gebe ich nicht mehr als zwei Punkte. :lol:
    Aber Geschmäcker sind halt verschieden, wenigstens sind wir uns einig, dass es nicht die volle Punktzahl bekommt.

  • Insgesamt hat es Spass gemacht diese Schwarte zu lesen. Es war recht dick. Cornwell hatte es sicher nicht leicht aus den vielen kleineneren Gefechte etwa a lá Sharpe zu basteln.
    Das gegenüberstellen der beiden Armeen: hier Profisoldaten (Briten) dort Rebellen und Freizeit Offiziere fand ich sehr interressant. Auch die Zwiespälte in der die Zivilbevölkerung steckte ist sehr gut thematisiert worden.
    Toll fand ich die eingeflochtenen Dokumente, die dem ganzen eine tolle Authentizität gab.
    Auch 3,5 von 5 Punkten


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Ich bin jetzt zur Hälfte durch...ganz nett, aber doch etwas zäh. 3 oder 3,5 von 5 würde ich bisher auch geben.

    Schmiddie


    (ehemaliges Mitglied von Bolitho & Co. 1.0 und Bolitho & Co. 2.0, dort bekannt als Robert E. Lee; also von Anbeginn dabei...längere Zeit verschollen, jetzt nicht mehr ganz so aktiv, aber immer dabei geblieben!).

  • Also ich hab' mir das mal bestellt, im Original. Meiner Meinung nach verlieren viele historische Romane gewaltig beim Uebersetzen, weil die Verlage dies an billige Teilzeitkraefte vergeben, die oft nicht weiter maritim sind als der Maschsee und nicht weiter militaerisch als KDV ....Es sind nicht viele Uwe Minges im Teich...

  • Da hast Du wohl recht Chief Mate.
    Unser alter Boardkamerad Uwe fehlt hier...
    ...nicht nur hier.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Nun habe ich 'The Fort', im Original, zwei Mal durch, gruendlich, wie es einem Seemann zukommt.


    Abgesehen von den excellenten Charakterstudien, der beiden KG (kommandierenden Genenrale) und auch der Nebenfiguren, zeigt der Band ein ziemlich getreues Bild einer Miliz, die als 'Lohn der Angst' nichts oder wenig fuer sich persoenlich zu erwarten hat.
    Der Dialog der beiden Generale, als der Rebell unter der flag of truce das Fort besucht, zeigt ja auch das Problem: Die Mehrzahl der politisch fuehrenden Separatisten sind wohlhhabende gentlemen, welche fuer sich durch die Unabhaengigkeit groesseren Wohlstand erwarten koennen.
    Der einfache Farmer hatte bereits vorher seine bescheidene Freiheit.


    Es erinnert nicht wenig an die Situation hier in Spanien, speziell Catalunia, die ja nun immer noch auf Unabhaengigkeit draengen, mit dem Argument der 'Freiheit' und gefuehlten 'Unterdrueckung'.
    In Wirklichkeit streben die 'leader' nach den gut dotierten Regierungschef- und Ministerposten, mit allen Zugaben, wie EU- und UNO-Ministern und Angestellten und einem Heer der Dolmetscher und Hilfstruppen fuer den Tross.


    Insgesamt ist das Nachwort des Autors besonders erhellend, weil es die Situation und Hintergruende der inneramerikanischen Querelen 1779 fuer den nicht so informierten Leser gut beleuchtet.

  • Habe das Buch soeben beendet und bin recht begeistert, nicht nur das maritime Feeling, mit genauen Beschreibungen der unterschiedlichsten Schiffstypen, der Beschreibung der unterschiedlichen Eigentuemer und daraus abfolgender Motive und Handlungen,
    aber auch der sehr detaillierten Sicht auf unterschiedliche Strategie und Taktik See/Landstreitkräfte und daraus resultierendem Scheitern der Amerikaner. Langeweile kam nie auf, im Gegenteil, möchte 'Das Fort' mit dem Musikstück Bolero vergleichen, die Spannung steigt (nach einigen Längen am Anfang) mit jeder Seite bis hin von diesem Autor gewohnt sehr sehr gutem Nachwort, einmal was die unmittelbar folgende Zeitgeschichte (Epilog) betrifft, aber auch und vor allem die spätere Geschichte, mit einem Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, die Geschichtsklitterung, betreffend der Person des heimlichen Haupthelden Paul Revere.
    Ein kleines Manko, die naturalistisch überflüssigen 'Blut durch die Speigatten', in diesem Fall durch die Decksplanken...Aber gut, es ist nur ein klitzekleines Manko.

    'Man muss das Unmögliche veruchen, um das Mögliche zu erreichen' Herrmann Hesse

  • Was die Spannung betrifft , war ich recht zufrieden. Immerhin, dies ist kein Unterhaltungsroman ala Sharpe, dies ist der Versuch , reale Geschichte in eine nicht allzu nüchterne lesbare Form zu bringen. Und das ist Cornwell gut gelungen , wie ich finde. Gut fand ich die Einbindung historischer Briefe und Dokumente, die ein anschauliches Bild der Probleme und Politik vermittelen . Amüsant die Demaskierung des amerikanischen Helden Revere, was zum wiederholten Male zeigt, wie man in USA ein Held anstatt ein Lump sein kann, wenn man es nur versteht , einer Ahndung seiner Untaten zu entgehen.

    " Suche die Wahrheit hinter den Dingen, wähle deine Feinde mit Bedacht und lege dich nie offen mit einem Drachen an" (Chinesisches Sprichwort)

  • Einbindung historischer Dokumente, genau Capt., den Lump und dem Held betrifft aber auch deutsche Geschichtsbücher.
    Zum Buch möchte ich aber auch die vielen liebvoll gezeichneten nebenfiguren erwähnen und für unsereinen naturellerment extrem wichtig, den maritimen Charakter, mit genauen (und aus meiner Sicht) korrekten Wind und Segelbetrachtungen, des Buches. Auch vile Hinweise zu andern maritimen Themen, Trimm, auspumpen, etc.

    'Man muss das Unmögliche veruchen, um das Mögliche zu erreichen' Herrmann Hesse