Richard Bolitho - Band 2 - Strandwölfe


  • Richard Bolitho kommt gemeinsam mit seinem Freund Martyn Dancer auf Landurlaub nach Fallmouth. Dort trifft er auch auf seinen Bruder, der den Auftrag hat, gegen das Schmugglerunwesen an der Küste vorzugehen und der die beiden freunde auffordert, ihn dabei zu unterstützen.
    Positiv an diesem Band sind die Schilderungen des familiären Umfelds. Man lernt mehr über Richards Herkunft und auch über die Rolle seiner Familie. Die Schmugglergeschichte ist ein eher schlicht gestrickter Kriminalfall mit einem ersten Verweis auf den sich anbahnenden Aufstand der nordamerikanischen Kolonien. Das Buch muss man nicht unbedingt gelesen haben, aber der Vollständigkeit halber ist es eine gute Nebenlektüre.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

    Einmal editiert, zuletzt von Speedy () aus folgendem Grund: Cover ergänzt

  • Auch Band 2 wieder eine etwas lang geratene Erzählung - Roman wäre ein wenig zu weit gegriffen. Aber gut erzählt, und man lernt vor allem seinen Bruder Hugh näher kennen, was für spätere Bücher ja nicht ganz unwichtig ist... Sehr gefallen haben mir die detaillierten Beschreibungen der Segelmanöver auf und mit der Avenger. :thumbup: Kurzweilig und spannend!

  • Strandräuber gefällt mir etwas besser als der erste Teil der Reihe. Der Serienheld Richard ist immer noch ein junger Mann, gerade mal 17 und hat als Fähnrich erste Erfahrungen gesammelt. Jetzt hat er nach 14 Monaten zum ersten Mal Heimaturlaub, der fällt jedoch ziemlich kurz aus, denn es kommt zu Auseinandersetzungen mit Strandräubern. Für die Marine ist dass das schlimmste Verbrechen, da die Seeleute hinterlistig angelockt und dann ermordet werden.
    Es kommt zu gefährlichen Situationen. Wieder dabei ist Richards Freund und bewährter Sidekick Martyn Dancer. Sie kommen zufälligerweise auf das Schiff von Richards leichtfertigen älteren Bruder, der als Kommandant Risiken eingeht, doch Richard und Dancer können sich wieder bewähren.
    Der kurze Roman zeigt einen weiteren Schritt in der Entwicklung Richards vom Jungspund zur kommenden Führungspersönlichkeit.

  • Die Avenger.....erinnere Ich mich da richtig.....ist das ein Kutter? Dann dürfte die Avenger ja von ihrem aussehen nicht allzuweit von der Alert entfernt sein. Gab es eigentlich signifikante Unterschiede, abgesehen von der Bewaffnung, zu Marinekuttern? Ich hörte mal davon das Zivile Kutter einen nicht so langen Bugspriet fahren durften. Traf das aber auch auf Zollkutter zu?? Die mussten ja schliesslich auch ziemlich fix unterwegs sein.

    "Wir können den Wind nicht ändern,aber die Segel anders setzen" "Aristoteles"

  • Kutter sind ein sehr spezielles Thema. Viele Zollkutter waren auf jeden Fall ehemalige Royal Navy Kutter. Zugleich gab es aber auch immer wieder zivile Kutter, die von der Royal Navy für einen gewissen Zeitraum angemietet wurden. Aber das ist hier schon ein wenig off topic.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • [...] Das Buch muss man nicht unbedingt gelesen haben, aber der Vollständigkeit halber ist es eine gute Nebenlektüre.

    [...] Sehr gefallen haben mir die detaillierten Beschreibungen der Segelmanöver auf und mit der Avenger. :thumbup: Kurzweilig und spannend!

    Da kann ich euch nur zustimmen!

    Habe auch diesen Band dieser Tage wieder- und das erste Mal auf Englisch gelesen. Interessant vor allem tatsächlich um etwas mehr über die Familie Bolitho zu erfahren und das Verhältnis der Brüder untereinander, und wenn ich mich recht erinnere taucht nur hier auch Richards Mutter Harriet auf.


    Eine Frage an die geschätzen Boardkameraden: die Avenger jagt zum Schluß ja die Virago, die als "ketch-rigged sloop" beschrieben wird. Kann mir jemand erklären oder zeigen was damit genau gemeint ist?

    "The pessimist complains about the wind; the optimist expects it to change; the realist adjusts the sails." (William Arthur Ward)

  • Die Ketch ist (die Shipwrights mögen meine Saloppe Darstellung nachbesser) ein Vollschiff, bei dem man den Fockmast weg genommen hat. Zumindest provoziert die etwas asymetrische Silouette dieses Zweimasters mit einem Groß und einem Fockmast diese Definition :wink2:

    Der andere große Zweimaster, die Brigg, hat dagegen einen Fock- und einen Großmast.

  • Grundsätzlich ist eine Ketsch (oder englisch ketch) ein Zweimaster. Vorn befindet sich der Großmast und dahinter der deutlich niedrigere Besanmast. Die Bezeichnung Sloop ist hier eigentlich nicht angebracht, da es sich ja um ein Schmugglerschiff handelt.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Die Ketch ist (die Shipwrights mögen meine Saloppe Darstellung nachbesser) ein Vollschiff, bei dem man den Fockmast weg genommen hat. Zumindest provoziert die etwas asymetrische

    Mylord mögen mir die Besserwisserei verzeihen.

    Ein Vollschiff hat drei rahgetakelte Masten. Z.B. handelt es sich bei der Gorch Fock nicht um ein Vollschiff, sonder um eine Bark, da ihr Besan nur mit Schratsegeln getakelt ist.


    Eine Ketsch fährt außer dem Großmast einen wesentlich kleineren Besan, der im Regelfall innerhalb der Lote steht, also vor dem Rudergänger.


    Eine Brigg hat Vor- und Großmast, die beide rahgetakelt sind. Zudem führt sie am Großmast ein Schratsegel ( Briggsegel), häufig als Gaffelsegel getakelt.

    To the optimist, the glass is half full.
    To the pessimist the glas is half empty.
    To the engineer, the glass is twice. As big as it needs to be.

  • Die Ketch ist (die Shipwrights mögen meine Saloppe Darstellung nachbesser) ein Vollschiff, bei dem man den Fockmast weg genommen hat. Zumindest provoziert die etwas asymetrische

    Mylord mögen mir die Besserwisserei verzeihen.

    Da gibt es Nichts zu Verzeihen Master Angarvater . Den guten Rat eines Fachmannes nehme ich immer gerne an. Und gebe auch die Nachlässigkeit zu, in meinem Bild von einem Vollschiff statt von einem Dreimaster zu sprechen. Und den groben Fehler die Synonyme von Vor- und Kreuzmast verwechselt zu haben. Wenn ich schon den richtigen (Kreuz-) Mast meine, sollte ich ihn auch korrekt benennen hail

    Das nächste Mal achte ich besser auf das, was ich da schreibe.