Band 2 - Feindliche Segel

  • Und wenn man dann da bei Amazon weiter guckt, kann man zumindest bei Band 1 feststellen, dass man hier den englischen Originaltitel gewählt hat. Aber das Coverbild! Was bitte soll das sein? DAS hat garantiert eine KI erzeugt.

    Aber, aber. Das bezieht sich doch bestimmt auf das von POB ausgeschiedene Kapitel. Jack Aubrey hatte einen zuteilungsfähigen Bausparvertrag, und da er den auf Land nicht einsetzen konnte, gab er einen schönen Balkon auf dem Deck seiner Sophie in Auftrag. Das hatte sonst keiner in der britischen Navy.

    There's time to finish the game and beat the Spaniards too.

  • "Der verliebte Kapitän"? Ehrlich jetzt? Wer bitte denkt sich so einen Schwachsinnstitel aus? dash

    Ich kann mich dunkel erinnern, in einer Zeit vor unserem Forum, dass ein gewisser Admiral einen wunderbaren Klappentext für die Aubrey/Maturin-Reihe formulierte um die Bücher für Telenovela-gewöhnte weibliche Leser interessant zu machen. Geht vielleicht in die Richtung.

    There's time to finish the game and beat the Spaniards too.

  • Guten Abend allerseits!


    Zunächst ein frohes neues Jahr!


    In der Hoffnung, dass es keine dummen Fragen gibt...:


    Als Neuling und Leser, der erst in Band 3 angelangt ist, stellt sich mir bzgl Band 2 die Frage, wie sich der Streit zwischen Jack und Steven quasi vom beabsichtigten Pistollenduell wieder hin zu bester Freundschaft zurückentwickelt hat.


    Dieser Handlungsstrang verebbt gefühlt so mir nichts dir nichts ohne eine Erklärung, wieso die beiden plötzlich miteinander umgehen und übereinander denken als wäre der Streit bzw Bruch der Freundschaft nie passiert...?!?


    Habe ich da etwas übersehen bzw überlesen?

  • Willkommen cr8.

    Ich meine da ist wirklich eine Lücke im Erzählstrang.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Mal aus dem Gedächtnis: Stephen bekommt doch mit, dass es eine Meuterei geben soll. Er warnt Jack und der kann entsprechend reagieren. Dabei wird ihm auch klar, was zu dieser Situation geführt hat und er sieht seinen Fehler ein und er begreift auch, dass Stephen wie ein Freund gehandelt hat. Da gibt es nichts weiter zu diskutieren. Außerdem geht es doch unmittelbar ins Gefecht.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Noch eine kleine Ergänzung: Auslöser des Duells ist ja eigentlich ein Hinweis von Heneage Dundas, den Stephen an Jack weitergibt, denn in der Admiralität hat man bereits registriert, dass Jack seinen Dienst vernachlässigt, während er mit Stephen um Diana Villiers konkurriert. Jack wertet das als unfairen Versuch Stephens, ihn bei Diana auszuschalten und es kommt zum Streit und zum Duell. Wenig später entdeckt Kack jedoch, dass Diana ein Verhältnis mit Cannings hat und er selbst sich komplett zum Narren gemacht hat. Zu diesem Zeitpunkt bereut Jack ja schon den ganzen Streit.


    Grundsätzlich sollte man hier keine Aussprache erwarten. Das passiert ja im richtigen Leben, wenn es mal zum Streit zwischen Freunden kommt, ja auch höchst selten. In der Regel geht man da doch auch einfach zur Tagesordnung über.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Für mich hat es sich ebenfalls so dargestellt bzw. angefühlt, dass Jack merkt, dass er selbst auch ein betrogener Betrüger zu sein scheint - und die Sache gentlemenlike nicht mehr weiter erwähnt. Stephen verhält sich ebenso (da anscheinend beide nur "Spielbälle" für Diana zu sein scheinen). Es gibt also wirklich ein nonverbales Einverständnis über diese eher peinliche Situation und man breitet den Mantel des Schweigens darüber aus.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Für mich hat es sich ebenfalls so dargestellt bzw. angefühlt, dass Jack merkt, dass er selbst auch ein betrogener Betrüger zu sein scheint - und die Sache gentlemenlike nicht mehr weiter erwähnt. Stephen verhält sich ebenso (da anscheinend beide nur "Spielbälle" für Diana zu sein scheinen). Es gibt also wirklich ein nonverbales Einverständnis über diese eher peinliche Situation und man breitet den Mantel des Schweigens darüber aus.

    So habe ich es mir auch ehesten erklärt. Nichtsdestotrotz bleibt dieser Handlungsstrang irgendwie nicht so wirklich abgearbeitet und hinterlässt ein unfertiges Lesegefühl...schade, da sämtliche andere Schauplätze, zu Land oder auf See, in sich schlüssig erzählt werden.

  • Nun ja, wir wissen auch nicht, was POB geplant und evtl. dann doch wieder verworfen hat - und die Situation dann irgendwann so oder so geklärt war.


    Das macht es es aber auch spannend und wir finden selbst nach Jahrzehnten immer wieder Punkte, die man neu interpretieren und diskutieren kann.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Ich habe mir das betreffende Kapitel nochmal angeschaut. Für mein Empfinden verläuft die Versöhnung zwar unausgesprochen, aber trotzdem vollkommen organisch. POB setzt da auf die ganz normale nonverbale Kommunikation. Stephen warnt Jack vor der drohenden Meuterei. Nach dem Gefecht kümmert er sich dann um den langsam ausblutenden Jack und flickt ihn wieder zusammen. Was soll da sonst noch kommen? Ich habe da keine Vorstellung, wie eine ausgesprochene Versöhnung ohne erneute Entzweiung funktionieren könnte, besonders wenn man die damalige Ehrauffassung beachtet. Sollen beide etwa eine ausgedehnte Unterhaltung führen, in der jeder seinen Fehler einsieht und sich entschuldigt? Das geht so nicht und passt nicht für Männer des frühen 19. Jahrhunderts, sondern nur für heutige Duttträger.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)