Band 8 - Die Inseln der Paschas

  • Tja, @Speedy, auch hier noch keine Rezension von dir. Aber das kannst du ja noch nachholen.


    Auch hier gilt wieder: Akute Spoilerwarnung!


    Von mir nur soviel: Für mich der bisher am wenigsten tolle Band der Reihe. Das hängt aber ganz einfach damit zusammen, dass ich offenbar keine Lust hatte, mich ernsthaft zu bemühen, dieses ganze Hin und Her zwischen der verschiedenen Herrschern und Herrscherleinchens und Brudermorden und sonstigen Intrigen im südlichen Mittelmeer und die jeweilige Bedeutung für oder gegen England wirklich zu begreifen.
    Das kann uns ja dann Speedy in seiner überfälligen Rezi erläutern. :D
    Dennoch, ich habe mich immer dann, wenn es nicht um Erläuterungen dieser ganzen kruden Wechselpolitik an Land ging, gut unterhalten gefühlt; auch das, was in Jacks Heimat passiert und dann auf See, liest sich gewohnt locker-flockig und dennoch anspruchsvoll. Und schließlich finde ich viele Lesezeichen - schauen wir mal, was davon verwertbar ist.


    Stephen als Gast bei einem Dinner in der Offiziersmesse an Bord der Worcester, ausgerichtet von dessen Ersten Offizier, keinem geringeren als Thomas Pullings:
    Seine Untergebenen waren sehr junge Leutnants mit jugendlich rosigen Gesichtern. Sie verbeugten sich wortlos und voller Ehrerbietung, hatten sie doch schon viel über Stephen gehört: Der Ruf, Tote wieder zum Leben erwecken zu können, war ihm vorausgeeilt. Außerdem schadete es seiner Reputation nicht gerade, daß er als ständiger Begleiter eines der erfolgreichsten Fregattenkapitäne der ganzen Royal Navy bekannt war.
    Pullings ließ alle rasch Platz nehmen und setzte sich selbst ans Kopfende der Tafel, um hastig die Suppe hinunterzulöffeln; es war, wie Stephen feststellen mußte, die übliche Offiziersmessensuppe – gleich gut für heiße und kalte Umschläge.

    (Es wird viel gegessen und getrunken und dann auch gesungen)
    Die anderen setzten die Gläser ab und sangen den Refrain mit: »Willkommen an Bord – willkommen an Bord«, um ihm anschließend mit der dünnen, purpurfarbenen Flüssigkeit zuzuprosten, die im Hals kratzte und in der Offiziersmesse der Worcester als Claret durchging.
    Dünn mochte er sein, der Claret, aber doch um einiges magenfreundlicher als der sogenannte Port, der zum Ende des Essens gereicht wurde. Beide Gebräue basierten wahrscheinlich auf denselben Substanzen, Essig und Koschenille, aber dem als Port bezeichneten Trank hatte Ananias, der Weinhändler aus Gosport, noch etliches hinzugefügt: Melasse, reinen Spiritus und vielleicht ein wenig Bleizucker, dann natürlich ein falsches Abfülldatum und eine faustdicke Lüge als Etikett.

    :D


    Und kurz darauf:

    Die Tür öffnete sich, und er wandte ihr sein vor Glück strahlendes Gesicht zu.
    »Tja, Sir, lang wird’s bei Ihnen sicher nich’ mehr dauern, das ist mal sicher«, bemerkte Preserved Killick, der Kapitänssteward.
    Er war ein ungehobelter Klotz, ein einfacher Seemann von wenig ansprechendem Äußeren, dem auch jahrelange Übung keine nennenswerten Manieren beigebracht hatte; allerdings fühlte er sich als alter Bordkamerad des Ersten auch durchaus berechtigt, sich in einer praktisch leeren Offiziersmesse ein paar Freiheiten herauszunehmen.
    »Preserved Killick, wie freue ich mich, dich zu sehen!« begrüßte ihn Stephen und schüttelte ihm die Hand. »Hier, trink das – es wird dir guttun.« Er reichte dem Steward ein Glas Port.
    »Danke ergebenst, Sir«, antwortete Killick und kippte den Port hinunter, ohne mit der Wimper zu zucken. Dann fuhr er mit würdevoller Dienststimme fort, ohne dabei jedoch seine aufreizend lässige Körperhaltung aufzugeben: »Der Kapitän schickt seine Empfehlungen, Sir, und fragt, ob Doktor M wohl irgendwann Zeit und Lust hat auf ’n bißchen Musik. Falls ja, läßt er darum bitten, ihm zu gegebener Zeit in der Kapitänskajüte Gesellschaft zu leisten.« Dann setzte er wesentlich weniger würdevoll hinzu: »Nämlich, er fummelt diese Minute gerade an seiner alten Fiedel rum, Sir.«

    Das ist dann irgendwie wie nach Hause kommen, :love::D


    Kurz darauf musizieren die beiden mal wieder, dann diese Unterhaltung:
    »Na gut«, sagte Jack. Dann: »Hast du eigentlich Bach schon mal getroffen?«
    »Welchen Bach?«
    »Den aus London.«
    »Nein, hab’ ich nicht.«
    »Ich aber. Er hat ein paar Stücke für meinen Onkel Fisher geschrieben, und sein Schüler hat mir davon eine gute Kopie gemacht. Allerdings sind die vor Jahren schon verlorengegangen, deshalb bin ich losgezogen, als ich zuletzt in der Stadt war, und wollte mal sehen, ob ich die Originale nicht irgendwo auftreiben könnte. Der junge Mann hat jetzt ein eigenes Geschäft; der Meister hat ihm seine Musikalienbibliothek vermacht. Stundenlang haben wir in den Papieren herumgekramt – eine Wuhling, daß du lang hinschlägst, und ich dachte immer, Verleger sind so ordentlich und sauber. Gefunden haben wir die Stücke vom Onkel nicht, aber – und das ist der springende Punkt – Bach hatte einen Vater!«
    »Bei allen Heiligen, Jack: Was du für Sachen erzählst! Wenn ich es aber recht bedenke, dünkt es mich, einen solchen Fall bei anderen Männern schon mal gehabt zu haben.«
    :lol

    Und dann wieder eine köstliche Szene, die wir in ähnlicher Fassung aus DEM Film kennen:

    Aufmerksam studierte Stephen die Cello-Suite und summte dabei sotto voce die Melodie mit. »Di-di-di-da, di-da, di-da pom pom pom. Oje, dafür braucht man wirklich ein Händchen – das geschickteste der Welt«, seufzte er. »Sonst klingt es, als ob Bauerntrampel tanzen wollten. Ach, und dann dieser Schlußakkord … und wie soll ich denn hier den Bogen führen?«
    »Wollen wir einen Versuch mit der Doppelsonate in d-Moll wagen?« fragte Jack. »Dann können wir, wie man so schön sagt, uns wappnen gegen ein Meer von Plagen im Schweiße unseres Angesichts.«
    »Auf jeden Fall tun wir das«, antwortete Stephen. »Ich wüßte keine bessere Verwendung für meinen Schweiß.«
    Keiner von beiden war jemals etwas anderes gewesen als ein fortgeschrittener Amateur. In den letzten Jahren hatten beide kaum Zeit zum Üben gefunden, und darüber hinaus waren sie von diversen Verletzungen nicht verschont geblieben – bei Jack war es eine amerikanische Musketenkugel gewesen, in Stephens Fall ein Verhör durch den französischen Geheimdienst. Die früher flinken Finger waren langsamer geworden, und an einigen Stellen blieb ihnen nur übrig, die Noten durch lautes Rufen anzudeuten. Auf dem tastenden Weg durch das Labyrinth der schwierigen Sonate setzten sie immer wieder neu an und verdarben Killick derart gründlich den Abend mit dieser akustischen Zumutung, daß dieser seiner Erbitterung schließlich in einem Ausbruch gegenüber dem Kapitänskoch Luft machte: »Jetzt geht das schon wieder los – dideldum, didelda, dideldum, didelda – die ganze verdammte Nacht fiedeln die beiden rum, daß die Milch sauer wird. Bauchschmerzen krieg’ ich davon. Und der Käsetoast klebt felsenfest auf ’n Tellern, nämlich ich trau’ mich da jetzt nich’ rein. Und ’ne ehrliche Melodie, wo unsereins versteht, spielen die zwei von früh bis spät sowieso nie nicht.«

    rofl


    In DEM Film ist Mr. Calamy ja bereits ein gestandener junger Mann - hier aber kommt er frisch an Bord, und Stephen berichtet Jack:
    »Der arme kleine Kerl. Pullings fand ihn in Tränen aufgelöst und tröstete ihn, worauf das Kind ihn treppab führte – unter Deck, wollte ich sagen – und ihm ein großes Stück Pflaumenpudding schenkte. Ich meine, das spricht für ein großes Herz bei unserem kleinen Mr. Calamy. Hoffentlich blüht er hier an Bord noch auf, auch wenn er jetzt noch so winzig ist.«
    Aber Jack hat ganz andere Passagiere, die er an Bord nehmen muss und die ihm Sorgen bereiten:

    »Aber sicher, er wird hier schon hineinwachsen, denke ich. Es sei denn, er ertrinkt oder fängt sich eine Kugel ein. Mrs. Borrell nimmt sich des Kleinen an; die Navy ist schließlich darauf eingestellt, solche Piepmätze großzuziehen. Aber ich sag dir mal was, Stephen, und das kannst du mir glauben: Worauf die Marine nicht eingestellt ist, das ist eine ganze gottverdammte – eine von Gott gesegnete Schar von Priestern. Statt der angekündigten sechs haben wir jetzt sieben von den Schwarzkitteln an Bord – sieben, bei meiner heiligen Ehre. Ich hoffe inständig, der Wind hält noch für die nächsten drei Tiden und wir sind auf hoher See, bevor sie uns die halbe Bischofskonferenz schicken können.«



    Mal wieder Lust auf ein bissel Killick?
    »Essen is’ fertig«, verkündete Killick. »Nämlich es steht schon aufgebackt in der kleinen Messe. Auf diesem Tisch is’ ja nich’ mal Platz für ’nen Fliegenschiß.« Wütend fixierte er die Berge von Papier.



    Dann ein Gespräch über Neuzugänge an Bord:
    »Unter den Leuten, die ich untersucht habe, waren aber eine Menge übler Burschen, richtige Grobiane.« Stephen war gereizter Stimmung und suchte den Streit. Menschen zwangsweise in den Marinedienst zu entführen war ein Geschäft, das ihm zutiefst zuwider war.
    »Ja sicher, wenn uns die Grafschaftsverwaltung ihr Zwangskontingent schickt, sind immer ein paar faule Eier dabei, das ist nur natürlich. Diesmal haben wir aber nur ein paar Taschendiebe und kleine Gauner; dann einen Vatermörder, der zur See geschickt wurde, weil er zu schwachsinnig war, um der Verhandlung folgen zu können – aber der wird ja wohl an Bord kaum weitermachen mit diesem Unsinn, es sei denn, er findet hier einen zweiten Vater. Was übrigens auch für die Wilderer gilt."

    rofl:lolrofl
    Ich krieg mich grad erneut mal wieder nicht ein vor Lachen. rofl



    Lehrer kommen hier auch nicht besonders gut weg - Mr. Martin fragt, Stephen antwortet:
    "...Doch sagen Sie bitte: Warum soll ich die jungen Gentlemen denn nicht unterrichten?«
    »Sir, aus dem folgenden Grund: Die Seele eines jungen Mannes nimmt großen Schaden, wird er in die Schule genommen. Lehren ist das beste Beispiel für das Übel fest institutionalisierter, aber künstlicher Befehlsgewalt. Die Autorität eines Pädagogen über seine Zöglinge ist fast unumschränkt – oft greift er zum Stock, und ohne es zu merken, verliert er nach und nach den Respekt für sie als Mitmenschen. Ihnen schadet er, aber sie schaden ihm noch viel mehr: Ohne weiteres kann aus ihm ein allwissender, unfehlbarer Tyrann werden, ein Monster an Tugend. Auf jeden Fall tut ihm jedoch der dauernde Verkehr mit Menschen nicht gut, die in mehrfacher Hinsicht seine Untergebenen sind. In der Gesellschaft seiner Schüler ist er der König, und es dauert gar nicht lange, bis er das Kainsmal auf der Stirn trägt. Haben Sie jemals einen Schulmeister gesehen, der nicht für den Umgang mit Erwachsenen verdorben gewesen wäre? Ich jedenfalls nicht, Gott ist mein Zeuge. Diese Leute sind auf wahrhaft schreckliche Weise innerlich verbogen.


    Stephen, das nautische Embryo, erklärt einem Gleichgesinnten, der meint, weil Stephen ja schon seit Jahren zur See fährt, hätte er Ahnung, die Seefahrt:
    Was habe ich nicht alles gehört über Kapitän Bentincks Querstreben – oder waren es Diagonalpfosten? – und seine dreieckigen Segel. Oder nehmen Sie Pakenham, der das Ruder sozusagen neu erfunden hat; dann Kapitän Boltons Behelfsmast mit den Eisenpferden, Hundefüßen und Eselshäuptern – manche mögen auch Eselsköpfen sagen – sowie diesen Schamkissen …«
    »Schamkissen, mein Herr?« rief Graham erstaunt.
    »Richtig, Schamkissen. Wir spleißen sie dwars von den Steuerbord-Dollpardinen, wenn wir hart am raumen Wind segeln.«
    »Steuerbord-Dollpardinen … dwars spleißen …«, wiederholte Graham, und Stephen spürte einen kurzen Schauder beim Gedanken an das hervorragende Gedächtnis des Professors, der lange Passagen aus Klassikern wortwörtlich hersagen konnte, einschließlich Band, Kapitel und sogar Seite der zitierten Ausgabe. »Meine Unkenntnis in nautischen Dingen beschämt mich zutiefst«, fuhr Graham fort. »Sie als alter Seebär kennen natürlich alle diese Fachausdrücke.«
    Stephen deutete eine Verbeugung an und setzte die Belehrung fort, versuchte allerdings, wieder festeren Boden unter die Füße zu bekommen: »Ganz zu schweigen von den zahllosen Geräten zur Messung der Fahrtgeschwindigkeit, also der Geschwindigkeit des Schiffes im Wasser. Man bedient sich hierbei rotierender Wetterfahnen oder benutzt den Druck des umgebenden Ozeans – es gibt da ganz ausgeklügelte Vorrichtungen, zum Beispiel die Scheidepfanne mit doppeltem Boden …

    ?(
    Holla, da gibt es hinterher noch reichlich Ärger! :D



    Dann aber! Egal zum wievielten Male - wenn SIE auftaucht, liest sich die Beschreibung jedesmal als das, was sie wohl auch unzweifelhaft auch ist: Die leidenschaftlichste und zugleich ehrlichste Liebeserklärung, die eine stolze Lady je bekommen hat, und das Herz geht einem auf:
    Es war ein trüber, düsterer Tag unter einer tiefhängenden Wolkendecke von dunklem Grau; aus Südsüdost trieb der Wind immer wieder Regenschauer heran. Mit drei Reffs in den Marssegeln kreuzte das Geschwader gegen den Wind auf, um die offene See zu halten und nicht in Küstennähe gedrückt zu werden. Trotz der widrigen Umstände waren die Männer auf dem Achterdeck allerbester Stimmung: Pullings, Mowett und Bonden standen an der Leereling, strahlten über das ganze Gesicht und unterhielten sich so angeregt, als säßen sie im Pub vor ein paar Krügen Bier; auf der Luvseite wiegte sich Jack im Einklang mit dem mühsamen Rollen und Stampfen des Schiffes und hielt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, den Blick fest auf ein Schiff geheftet, das ungefähr fünf Meilen entfernt gegen die Wellen ankämpfte.
    »Das ist meine Überraschung für dich«, sagte er. »Komm und sieh sie dir einmal genau an. Fällt dir irgend etwas an ihr auf?«
    Seit vielen Jahren hatten Jack, Pullings und Mowett sich immer wieder einen Spaß damit gemacht, Dr. Maturin in nautischen Dingen hinters Licht zu führen – etwas vorsichtiger hatten auch andere an Bord ihre Scherze mit ihm getrieben: Bonden, Killick, Joseph Plaice und der eine oder andere Toppgast, Fähnrich oder Leutnant. Das Opfer war mittlerweile mißtrauisch geworden und sagte jetzt nach einem langen Blick hinüber vorsichtig: »Allzusehr möchte ich mich noch nicht festlegen, aber mein erster Eindruck ist der, daß es sich um ein Schiff handelt. Möglicherweise auch um ein Kriegsschiff.«
    »Ganz Ihrer Meinung, Doktor«, pflichtete ihm Jack bei. »Allerdings würde ich dich bitten, einmal durch dieses Glas zu schauen – vielleicht kannst du ja noch mehr herausfinden?«
    »Ein Kriegsschiff, soviel ist sicher – ziemlich sicher. Du mußt dir jetzt aber keine Sorgen machen, wo doch die ganze mächtige Flotte um uns ist. Außerdem kann ich nur eine Reihe Kanonen ausmachen: Das dürfte eine Fregatte sein.«


    Noch während Stephen sprach, kam ihm jedoch irgend etwas an dem noch weit entfernten Schiff vertraut vor, das da mit breiter, weißschäumender Bugwelle auf das Geschwader zupreschte und von Minute zu Minute größer wurde.
    »Stephen, sieh doch«, sagte Jack leise, und seine Stimme verriet, wie glücklich er war, »sie ist es – unsere gute, alte Surprise.«
    »Bei Gott, tatsächlich!« rief Stephen. »Ich erkenne sie am Gitterwerk im Bug. Wie oft hab ich da vorne in warmen Sommernächten geschlafen! Das wackere Schiffchen – der Herr sei mit dir.«
    »Mir geht das Herz auf, wenn ich sie sehe«, sagte Jack.
    Keines seiner Schiffe hatte er so geliebt wie diese Fregatte, abgesehen von der Sophie, seinem ersten Kommando. Auf HMS Surprise hatte er als Fähnrich in der Karibik gedient, eine Zeit, an die er sehr gern zurückdachte; Jahre später war er dann im Indischen Ozean ihr Kommandant gewesen. Er kannte sie wie seine Westentasche: Ein besser gebautes Schiff konnten auch die französischen Werften nicht vom Stapel lassen, ein echtes Vollblut, das in den richtigen Händen zum Rennpferd wurde. Hart am Wind konnte sie gehen, blieb trocken in fast jedem Wetter und liebte dichtgebraßte Bulinen. Wenn man sie erst einmal verstanden hatte, steuerte sie sich fast von allein. Die Jüngste war sie nicht mehr, hatte in ihrem langen Leben auch einiges einstecken müssen; vor allem war sie alles andere als groß für eine Fregatte: achtundzwanzig Kanonen und weniger als sechshundert Tonnen Verdrängung, womit sie nur wenig mehr als die Hälfte von modernen Schiffen ihrer Klasse wog, die sechs- oder achtunddreißig Kanonen an Bord hatten, ganz zu schweigen von den schweren Fregatten, die jetzt als Gegengewicht zu den amerikanischen Neubauten in Dienst gestellt wurden. Mit heutigen Augen betrachtet, konnte man sie eigentlich kaum noch als Fregatte bezeichnen. In dem alten Maul steckten aber noch scharfe Zähne, und die Surprise war so schnell und wendig, daß sie es auch mit Dickschiffen aufnehmen konnte – sogar den gefährlichen Kampf gegen ein französisches Linienschiff hatte sie einmal angenommen und in dem harten Gefecht fast soviel ausgeteilt wie eingesteckt. Sollte er einmal in Geld schwimmen und die Fregatte ausgemustert werden und zum Verkauf anstehen, es gäbe kein Schiff in der ganzen Royal Navy, das er lieber für sich hätte – sie wäre die schönste Yacht auf den sieben Weltmeeren.
    :love::love::love::love::love:


    Dann wieder eine höchst unterhaltsame Szene. Babbington, dieser ehemalige Fähnrich unter Jacks Fittichen, der stets und überall dem anderen Geschlecht in geradezu auffälliger Weise zugetan war, ist jetzt Kommandant einer kleinen Brigg, Dryad, und trifft auf Jacks Surprise.
    ...als die Dryad mit der auffrischenden Brise schon auf Sichtweite herangekommen war: Selbst mit bloßem Auge konnte Jack auf dem Achterdeck etwas erkennen, was sehr nach einer Gruppe von Frauen aussah.
    Durch das Teleskop vergewisserte er sich, daß es allerdings Frauen waren, die sich dort drüben um den Kommandanten der Dryad drängten. Am Großmast stand eine weitere, etwas größere Gruppe, wahrscheinlich um die Offiziere der Brigg geschart, und davor war die gesamte Reling bis zum Bug von Weiblichkeit besetzt, die sich unter die Mannschaft gemischt hatte. Jack hatte schon Schiffe gesehen, die beim Einlaufen in den Hafen unter dem Ansturm der Massen an leichten Damen ein paar Zoll tiefer ins Wasser gedrückt worden waren, aber nie hatte das solche Ausmaße angenommen: Hier waren ja mehr Weiber an Bord als Matrosen vor dem Mast – selbst auf den freizügigsten Schiffen, selbst auf der Westindien-Station hatte er so etwas nie erlebt – und das mitten auf See bei einem Schiff im aktiven Dienst!
    Auf der Surprise trat der letzte Mann vor.
    Jack ließ die Besatzung unter Klimpern und Klirren wegtreten und befahl dem Signalfähnrich: »An Dryad: Kommandant unverzüglich an Bord.« Dann wandte er sich an Rowan: »Sobald Kapitän Babbington mir gemeldet hat, ob die Transportschiffe schon in Kephalonia eingetroffen sind, segeln Sie los und nutzen diese schöne Führungsbrise. Ah, da ist er ja: Kapitän Babbington, Ihnen einen guten Tag. Sind die Transporter in Kephalonia? Ist alles klar dort?«
    »Mr. Rowan, Sie melden dem Oberbefehlshaber von mir, daß die Transporter in Kephalonia eingetroffen sind und alles wie geplant verläuft. Was Sie nicht erwähnen werden, ist folgendes: Ein Schiff des Geschwaders ist von vorn bis achtern vollgestopft mit Weibern. Diesen offenen – und ich darf wohl sagen: schamlosen – Verstoß gegen die Kriegsartikel brauchen Sie nicht zu melden, denn diese undankbare Aufgabe fällt Ihren Vorgesetzten zu. Sie dürfen sich auch enthalten, irgendwelche Bemerkungen über schwimmende Bordelle oder die nachlassende Borddisziplin in den warmen Gewässern des Ostens zu machen – derartige Einsichten werden dem Oberkommandierenden auch ohne Ihre Hilfe kommen; sie werden sich ihm ganz von allein erschließen. Gehen Sie jetzt an Bord der Prise und nehmen Sie Kurs auf Malta, ohne auch nur eine Minute zu verlieren. Wir haben nicht alle die Zeit, mit dem schönen Geschlecht herumzutändeln.«
    »Aber Sir«, rief Babbington, kaum daß Rowan das Bein über die Bordwand geschwungen hatte, »mit Verlaub, das kann ich wirklich nicht auf mir sitzen lassen. Ich bestreite …«
    »Sie werden wohl kaum bestreiten, daß das da drüben Frauen sind, oder? Ich kann den Unterschied zwischen Adam und Eva genauso schnell erkennen wie irgendein anderer – Sie brauchen da vielleicht etwas länger. Ebensogut kenne ich den Unterschied zwischen
    einem Offizier, der den Dienst ernst nimmt, und einem faulen Landlubber, der im Hafen liegt und nur das tut, wonach ihm der Sinn steht. Es wäre völlig sinnlos, sollten Sie etwa versuchen wollen, meine Gutmütigkeit auszunutzen.«
    »Jawohl, Sir. Aber das sind alles anständige Damen.«
    »Warum glotzen sie dann so gehässig herüber und machen diese abfälligen Gesten?«
    »Das ist doch nur ihre Art, Sir: Sie sind alle aus Lesbos …«
    »Und ganz zweifelsohne auch alles Pastorentöchter und Kusinen dritten Grades, wie dieses Flittchen auf Ceylon …«
    »… und Lesbierinnen legen die Hände immer so zusammen, als Zeichen des Respekts.«
    »Mir scheint, Sie sind ein richtiger Fachmann geworden, was griechische Frauen und ihre Bewegungen angeht, mein Herr.«
    »O Sir, ich bitte Sie.« Babbingtons Stimme wurde noch schriller. »Ich weiß doch, Sie wollen keine Frauen an Bord …«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich so an die fünfzig oder sechzig Gelegenheiten in den letzten zehn Jahren, dies Ihnen gegenüber zu erwähnen.«
    »Aber lassen Sie mich doch nur erklären, wie …«
    »Es würde mich wirklich brennend interessieren, wie Sie, mein Herr, die Anwesenheit von siebenunddreißig – nein, achtunddreißig Frauenzimmern an Bord einer Kriegsslup Seiner Majestät erklären wollen. Da ich jedoch nicht will, daß auf meinem Achterdeck auch noch das letzte bißchen Anstand mit Füßen getreten wird, bitte ich Sie in meine Kajüte: Dort können Sie dann Ihre Erklärungen abgeben.« In der Heckkabine fuhr er fort: »Wirklich, William – das geht zu weit, bei meiner Ehr. Achtunddreißig Dirnen auf einmal, das geht entschieden zu weit.«
    »Das wäre nur zu wahr, Sir, wenn irgendeine schuldhafte oder auch nur, sagen wir, lustvolle Absicht dahintersteckte. Aber bei meiner Ehre als Offizier, Sir: In Gedanken, Worten und Taten bin ich frei von jeder Schuld. Na ja, wenigstens in Wort und Tat.«

    :lol

    Letztendlich klärt sich ja auch alles auf... :D

    Und dann hat Jack seine geliebte Surprise wieder, und alle sind glücklich. Alle? Nein, einer nicht... Jack schreibt einen Brief an seine Sophia:
    Also fügte er nur hinzu: was mich sehr traurig macht. Kaum war die Tinte getrocknet, fand er die letzten Worte nur noch drollig, und da er selbst alles andere als traurig war, lachte er laut los.
    »Was ’n jetzt?« grummelte Killick wütend aus der Schlafkammer herüber. Er war einer der ganz wenigen auf der Worcester, die von dem Umzug auf die Surprise gar nichts hielten. Seit sie Malta verlassen hatten, war er ungenießbar; sein unmittelbarer Vorgänger, der Steward von Kapitän Latham – eine zuchtlose, mannstolle, gottverdammte Schwuchtel namens Hogg, wie er sich ausdrückte –, hatte alles verändert; nichts war mehr so wie früher: Der kleine Nachtschrank, in dem Killick immer Nadel und Faden für kleinere Näharbeiten verstaut hatte, war von Steuerbord nach Backbord verholt worden; das Speigatt mittschiffs, unter dem er immer gearbeitet hatte, hatte man verstopft und übermalt. Finden konnte er jetzt gar nichts mehr, und Licht zum Nähen war auch keins da.
    »Ich mußte nur lachen«, antwortete Jack.


    »Wenn ich diesen Hogg jetzt hier vor mir hätt’«, schnaubte Killick und stieß die Nadel wutentbrannt in den Saum von Kapitän Aubreys bestem Halstuch, »ich tät’ ihn schon Mores lehren – ich würd’ schon dafür sorgen, daß ihm das Lachen vergeht. Worauf Sie sich verlassen können. Eins sag’ ich Ihnen …« Die Stimme wurde leiser, doch sein nasales Gejammer war von überraschender Penetranz und begleitete Jack, als er mit dem Brief fortfuhr. Ein Strom von nicht enden wollenden Klagen »… is’ ’n Unglücksschiff, was Wunder auch … nix mehr so wie früher … gottverdammtes Messing überall, und kein Ende … mein Speigatt hamse mir zugemacht, die Hunde … und wie, bitte schön, soll ein armer Unglücksrabe wie ich dabei noch was sehen können, so ganz ohne Licht? Und dann ’n schwarzer Zwirn für ’n schwarzes Tuch!« Letzteres kam so schrill heraus, daß es Jacks Gedankenkette unterbrach.
    »Wenn du da drin nichts sehen kannst, dann geh doch mit dem Zeug hinaus auf die Heckgalerie«, rief er dem Diener zu – sie waren aber nicht mehr auf der Worcester, was er für einen Moment vergessen hatte.
    »Nämlich hier gibt’s keine Heckgalerie, im Leben nich’, Sir«, schallte es mit bösartigem Triumph von Killick zurück. »In die sechste Klasse haben die uns degradiert. Heckgalerie, das ist nur was für die, wo was Besseres sind als wie wir – und ich muß mich hier im Dunkeln krummlegen und schinden.«
    Killick ist in einer abscheulichen Stimmung, schrieb Jack.
    Ich fürchte, bevor wir nicht wieder auf einem Linienschiff sind, wird er nicht zufrieden sein. Ich für meinen Teil dagegen brauche für den Rest meines Lebens so ein Dickschiff nicht mehr von innen zu sehen – nach dieser monatelangen engen Blockade scheint mir eine vollausgerüstete Fregatte das ideale Kommando zu sein.
    ^^


    Letzte Überlegungen und Vorbereitungen vor einer Seeschlacht:

    Er stand kurz davor, laut zu jubilieren: »Danken wir Gott, daß die Dryad nicht hier ist« – selbst ein unhandlicher Brotkasten von ihrem geringen Kaliber würde das annähernde Gleichgewicht der Kräfte im Kampf durcheinanderbringen, und Ruhm wäre dabei kaum noch zu ernten –, als er merkte, daß schon der Gedanke an den Sieg hieß, die Götter zu versuchen und Unglück über das Schiff zu bringen. Um derartigen Versuchungen zu entgehen, sprang er sofort aus der Koje und sang dabei mit melodiöser Baßstimme: »Guten Abend, gute Nacht, mit Blumen bedacht, mit Röslein besteckt, schlupf unter die Deck.«
    Wie ein horizontales Springteufelchen schoß Killick mit einer Schüssel Rasierwasser herein. Während er Schaum schlug und sich einseifte, sagte Jack zu ihm: »Heute die Kniehosen, Killick – es gibt gute Chancen, daß es zum Kampf kommt.«
    Wenn es nach Killick gegangen wäre, hätte Jack Aubrey niemals etwas anderes getragen als die alte, abgescheuerte Nankinghose und einen fadenscheinigen Rock, von dem er den Spitzenbesatz entfernt hatte, derweil die guten Uniformen alle zwischen Lagen von Seidenpapier ruhten, wo sie vor Feuchtigkeit und Sonnenstrahlen sicher waren.


    Jetzt sträubte er sich gegen jede Veränderung, und zwar mit dem Argument, ein Türke, ja noch dazu ein aufsässiger Türke, wäre keine Kniehosen wert.
    »Leg die Dinger da hin und halt den Schnabel«, sagte Jack bestimmt, denn die Tirade schien kein Ende nehmen zu wollen.
    Als er aber das Nachthemd auszog und sich umdrehte, mußte er feststellen, daß sein Diener zwar den Befehl buchstabengetreu ausgeführt, den dahinterliegenden Sinn und Zweck jedoch wie gewohnt sabotiert hatte: Vor ihm lag ein Paar überall geflickter und gestopfter Kniehosen, in denen er sich kaum zu zeigen wagte, dann fadenscheinige Strümpfe, das Hemd von gestern und der Rock mit dem Ärmel, den er in Ismails Essen getunkt hatte. Auf eigene Verantwortung öffnete er einen Spind und nahm das Prachtexemplar heraus, das er sonst nur zu Besuchen bei Admirälen, Paschas oder Gouverneuren trug. In dieser Paradeuniform betrat er das Achterdeck, auf dem es schon langsam eng wurde, und wünschte allen einen guten Morgen, um sich dann erst einmal umzusehen...

    Wenn das mal nicht hinterher Ärger mit Killick gibt! :D



    So, das waren jetzt aber jede Menge Lesezeichen. Und so im Nachgang muss ich sagen: Doch, beste Unterhaltung! :D Daher: 5 von fünf Killicks! :5*:


  • Der Roman ist relativ vielfältig, ständig wechselt er von Seeabenteuer zu Agentengeschichte und wieder zurück. Dabei ist er für Patrick O'Brians Verhältnisse ungewöhnlich reich an Action.
    Kommen wir kurz zur Handlung. Für Stephen erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch, doch er findet schnell heraus, dass die Erfüllung eines Wunsches nicht immer uneingeschränkt gut ist.
    Jack bekommt das Interimskommando über HMS Worcester, einem fiktiven Vertreter der vierzig Diebe. Mit ihr soll er das Blockadegeschwader vor Toulon verstärken. Dabei sind wieder eine Menge bekannter Gesichter mit von der Partie, wie Thomas Pullings, Barret Bonden und Preserved Killick, ja sogar auch der schon lang vermisste Mr. Mowet taucht wieder auf, inzwischen zum Leutnant befördert. Leider gehört zu den bekannten Gesichtern aber auch Admiral Harte, der Jack wieder das Leben schwer macht. Neben dem Blockadedienst wird Jack immer wieder auf Missionen geschickt, so an die Küste Nordafrikas und schließlich auch in die Adria, zu Jacks großer Freude endlich wieder auf der Surprise. Begleitet wird er von Captain Babbington, einem weiteren vertrauten Gesicht aus der Vergangenheit. Höhepunkt des Romans ist schließlich die Beförderung von Kanonen mit Hilfe einer Seilbahn, um die Verteidiger von Kutali zu unterstützen. Aber damit ist die Geschichte noch immer nicht am Ende. Nicht erwähnt habe ich die verschiedenen Einsätze Stephens, aber ein wenig wollt ihr ja noch selbst lesen.
    Wahrscheinlich ist schon aus meiner vorsichtigen Zusammenfassung ersichtlich, dass dem Roman ein wenig der rote Faden fehlt. Teilweise erscheint er mir eher wie die Aneinanderreihung von Episoden. Das muss ja auch nicht negativ sein. Ich zumindest fühlte mich jederzeit sehr gut unterhalten, denn selbst den eintönigen Blockadedienst kann niemand so unterhaltsam schildern wie Patrick O'Brian.
    Auch von mir gibt es die volle Punktzahl. :5*:

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Sehr schöne Zusammenfassung dieses Bandes.
    Kann mich Deiner Einschätzung nur anschliessen.


    Die Aktion mit den Kanonen scheint ein paar mal praktiziert worden zu sein.
    Am bekanntesten scheint die Aktion am Diamond Rock zu sein.
    Dieser Felsen in der Einfahrt zum HAupthafen MArtiniques schaffte es sogar in die Schiffsliste der Royal Navy als Sloop.


    Aga

    Gentlemen, when the enemy is committed to a mistake, we must not interrupt him too soon.

    Adm. Horatio Nelson

  • Dieser Felsen in der Einfahrt zum HAupthafen MArtiniques schaffte es sogar in die Schiffsliste der Royal Navy als Sloop.

    Das wurde im Roman Ramage und das Diamantenriff von Dudley Pope am besten aufbereitet.

    Glück hat meistens der Mann, der weiß, wieviel er dem Zufall überlassen darf. (C.S. Forester)

  • Ja, die 40 Diebe waren ja in echt Schiffe der Vengeur Klasse, wenn ich das nicht alles falsch verstanden habe. Was mich nur wundert dabei ist, die waren verdammt lange im Dienst, Teilweise bis in die zweite Hälfte des 19ten Jahrhunderts. OK, einige von ihnen wurden rasiert und wurden 50er Fregatten. Wenn die 40 Diebe aber so fürchterlich schlimme Schiffe waren.....warum haben sie dann länger im Dienst gestanden als wesentlich stabiler gebaute Schiffe? Gehört vieleicht nicht hierher. Da Ich aber gerade diesen Band O`Brian lese kommen mir da so meine Gedanken, obwohl Aubreys Worcester eine Fiction ist. Falls ein Moderator des Weges kommt. Eventuell gibt es ja eine Rubrik zum <schiffbau in diesem grossartigen Forum, wo eine Diskussion über die 40 Diebe und ihre tatsächlichen Konstruktions und Bauschlampereien besser aufgehoben sind.

    "Wir können den Wind nicht ändern,aber die Segel anders setzen" "Aristoteles"

  • Nun, den Übersetzer hat zwischenzeitlich die Contenace verlassen und er hat aus unserem Pullings einen Puttings gemacht. Gegen Ende des Buches ist es dann aber Bemerkt worden und der richtige Mann wurde zur Beförderung vorgeschlagen. Der Fehler ist verzeihlich, denn in dem Buch wurde extrem viel von Pudding geschrieben, da kann man schoneinmal ins wackeln kommen.dead

    "Wir können den Wind nicht ändern,aber die Segel anders setzen" "Aristoteles"

  • Ja, die 40 Diebe waren ja in echt Schiffe der Vengeur Klasse, wenn ich das nicht alles falsch verstanden habe. Was mich nur wundert dabei ist, die waren verdammt lange im Dienst, Teilweise bis in die zweite Hälfte des 19ten Jahrhunderts. OK, einige von ihnen wurden rasiert und wurden 50er Fregatten. Wenn die 40 Diebe aber so fürchterlich schlimme Schiffe waren..... [...]

    Ja, da ist auch irgendein Fehler oder sagen wir mal eher eine Verwechslung aufgetreten.

    Bei den (echten) "Forty Thieves" handelte es sich keineswegs um schlechte Schiffe bzw. schlechte Segler, im Gegenteil. Der diebische Anteil lag wohl nur bei den Kosten (so wie heute bei irgendwelchen tollen Ausschreibungen der öffentlichen Hand nach VOB/A... ).

    Hatte ich Jack Aubrey's Kommandos: Worcester schon mal besprochen.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.

  • Wollen wir mal nicht so hart mit POB sein und es nicht als Fehler, sondern als künstlerische Freiheit werten. Es handelt sich ja noch immer um einen Roman und nicht um ein Sachbuch...

    George N. W. Cavendish-Bentinck (M.O.R.N.)

  • Vielleicht hat jemand das englischsprachige Original im Regal stehen und könnte mal nachschauen, was da wirklich steht. Nicht, dass es einfach nur bei der Übersetzung schiefgelaufen ist?


    Bei so einem Begriff würde es mich ansonsten schon wundern, dass POB dem eine ganz andere Bedeutung gegeben hätte.

    ~*~ "Und nun meine Herren, genug der Bücher und Signale." ~*~ Richard Earl Howe, 1. Juni 1794.