Ahoi allerseits,
wie wurde früher an Bord Weihnachten gefeiert? Zu "unserer" Zeit, aber auch davor, und danach? Weiß jemand gute Quellen, wo ich dazu etwas finde? Oder weiß direkt jemand etwas dazu? Bin für alle Tipps und Hilfen dankbar.
Ahoi allerseits,
wie wurde früher an Bord Weihnachten gefeiert? Zu "unserer" Zeit, aber auch davor, und danach? Weiß jemand gute Quellen, wo ich dazu etwas finde? Oder weiß direkt jemand etwas dazu? Bin für alle Tipps und Hilfen dankbar.
Ich muss mal schauen, ich habe ein Buch mit Bräuchen auf See.
Irgendwo hatten wir das sogar mal besprochen...
Aga
Das wäre super!
Hintergrund: Das diesjährige Frühjahrssegeln mit der Hendrika Bartelds hat, wie jedes Jahr, ein Motto für die Bordparty. Ihr ahnt es, richtig - das Motto heißt "Weihnachten". Ich vermute, dass die Temperaturen Mitte
April auf dem IJsselmeer und der Nordsee die entsprechende Stimmung von selbst aufkommen lassen. Aber bei Sonne und Sommerwetter kann ja schließlich jeder segeln. :whistling:
Als Mitglied im Orga-Team habe ich es u.a. wieder übernommen, einen interessanten historischen Abriss für die Bordzeitung zu schreiben - was liegt näher, als über Weihnachten auf See im Laufe der Jahrhunderte,
dachte ich mir. Ich merke aber, dass die Informationen da doch eher dürftig sind. Aber ich krieg das schon irgendwie hin - und hier geht es ja nicht um eine hochwissenschaftliche Abhandlung, sondern um einen
unterhaltsamen, wenn auch dennoch lehrreichen Beitrag zum Thema. ^^
Leider nur auf Englisch von Robert Alan (Royal Canadian Navy):
Zitat von Robert AlanAlles anzeigen
CHRISTMAS DINNER ON BOARD SHIP
Strangely, a pagan custom has been stolen to assist in
the most Christian of celebrations.
Ancient Romans would exchange clothes and duties on import
ant feast days to reinforce
the hierarchy of society by highlighting the position a
nd responsibilities of each of its
members. Today, in deference to everyone’s desire to
be home on the holiday, our
celebration occurs on a convenient day prior to 25 Decem
ber. Traditionally, the
Commanding Officer gives up his tunic to the youngest membe
r of the ship’s company,
who becomes CO for the day. Actually, the timing has
to be watched, or the novelty can
quickly wear thin. Letting the lad or lass act as CO fo
r a few hours will certainly suffice,
and excesses must be guarded against. A token “rounds” of a
few mess decks will add
mirth to the occasion, but an extended inspection will
become burdensome. The hands
will then enjoy a proper Christmas dinner served to the
m by their officers and Chiefs.
While the junior sailor becomes CO for several hours,
the reciprocal ceremony is not a
good idea, for reasons both practical and legal; the CO do
es not, and should not, be
treated as the most junior sailor. In practice, wise
COs lend support to the meal service,
and then make themselves scarce.
Kurz zusammengefasst: Da man heutzutage bestrebt ist, Weihnachten zu Hause zu feiern, wählt man für das Christmas Dinner einen passenden Tag vor dem 25. Dezember. Die Grundidee des Dinners geht auf einen alten römischen Brauch zurück, nach dem die Hirarchie vorübergehend auf den Kopf gestellt wurde. Bei der Navy besteht er darin, dass der Kommandant und der rangniedrigste Seemann für die Dauer des Dinners die Plätze und Ränge tauschen (natürlich nur soweit es das Dinner betrifft). Die Offiziere und anderen Vorgesetzten servieren der Mannschaft das Dinner.
Das habe ich übrigens auch schon bei Alexander Kent gelesen.
Wir hatten früher mal eine Musikkassette von Freddy Quinn. Weihnachten auf hoher See. Von den Liedern mal abgesehen wurde auch etwas erzählt. Ich kann mich aber nur noch daran erinnern, dass der Baum schon Monate vorher an Bord genommen wurde.